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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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durchgedrungen.«
    Rahffs Atem wurde flacher. Karl legte zwei Finger an das Handgelenk des Jungen. Der Puls ging schnell, aber sehr schwach.
    Komm doch, Tennetty!
    Ein Schrei ertönte. Karl schaute auf. Chak rannte hinter einer Hütte hervor und hielt eine entkorkte Flasche im Arm.
    Mit weißen Lippen kniete er sich neben Karl und goß die Flüssigkeit in den offenen Bauch des Jungen.
    Der Heiltrank bildete zwischen Blut und Eingeweiden eine Lache.
    Es wirkt nicht! Karl schob eine Hand unter Rahffs Kopf und zwang ihn mit der anderen Hand, den Mund zu öffnen, damit Chak ihm den Heiltrank einflößen konnte.
    Auch im Mund bildete sich eine Lache. Die überschüssige Flüssigkeit lief dem Jungen über die Wange und in Aeias Schoß.
    Chak ließ die Flasche sinken. »Er ist tot, Karl. Das hilft ihm auch nicht mehr.«
    »Gieß weiter!« Karl griff nach Rahffs Arm. Er konnte keinen Puls mehr fühlen. Dann legte er dem Jungen einen Finger an die Kehle, wo die Halsschlagader war.
    Nichts.
    Karl legte die ausgebreitete linke Hand auf die Brust des Jungen und drückte mit der rechten darauf. Innerlich verfluchte er sich, weil er nie einen Kurs in Erster Hilfe belegt hatte, wo man Herzmassage lernte.
    Lebe, verdammt noch mal, lebe! »Ich habe dir doch gesagt, daß du weitergießen sollst. Tu etwas auf seinen Arm.« Dann legte er seinen Mund auf den Rahffs und versuchte es mit künstlicher Beatmung. Immer wieder und immer wieder ...
    Er kam erst wieder richtig zu sich, als Ahira ihn schüttelte. »Laß ihn los, Karl. Er ist tot. Laß ihn los.« Der Zwerg packte Karl an den Händen und zog ihn weg.
    Der Kopf des Jungen fiel kraftlos nach hinten. Aeia weinte, ohne einen Ton von sich zu geben. Die Tränen strömten über ihre Wangen und fielen auf Rahff.
    Karl stand auf und ließ sich von Ahira wegführen. Als Chak stöhnte, bemerkte er jetzt, daß der kleine Mann sich die Seite hielt. Ein tellergroßer Blutfleck zeichnete sich auf Chaks Sarong ab.
    »Trink davon«, sagte Karl ruhig und deutete auf die Flasche mit dem Heiltrank. »Dann gib den Rest den Verwundeten. Gib ihnen auch das, was Tennetty mitbringt, wenn es nötig ist.«
    »Gut.« Chak setzte die Flasche an und trank. Dann goß er etwas von dem Heiltrank in seine Wunde.
    Die Wunde schloß sich augenblicklich. Sichtlich kehrte die Stärke in Chak zurück. Er griff nach seinem Krummschwert. »Kann ich Wohtansen umbringen oder willst du es tun?«
    Karl gab es einen Ruck. »Was?«
    »Ich werde es dir zeigen. Nimm dein Schwert. Du wirst froh sein, es dabei zu haben.«
    Karl ging hinüber und hob das Schwert auf. Er beugte sich zu Aeia hinunter. »Aeia, geh und such Tennetty.«
    »Nein. Ich will bei dir bleiben.« Sie klammerte sich an ihn. »Aber was ist mit Rahff?«
    Ahira seufzte. »Ich werde mich um ihn kümmern.«
    »Das hat ... keine Eile mehr, Ahira.« Auch Karls Augen waren feucht. »Er hat jetzt keine Schmerzen mehr.« Dann wandte er sich an Chak. »Bring mich zu Wohtansen.«
    Hinter einer Hütte kümmerte Wohtansen sich um eine verletzte Frau. Er goß Heiltrank in ihren Mund und in den tiefen Schnitt in ihrem Bauch.
    »Jetzt sag schon, Chak!« forderte Karl ihn auf.
    »Er hat zwei Flaschen von dem Zeug gefunden; aber er hat nicht einmal eine zu Rahff herübergebracht. Als ich ihn endlich gefunden hatte, mußte ich die Flasche mit Gewalt aus seinen Fingern reißen - als es für Rahff schon zu spät war.«
    Karl ging zu dem knieenden Wohtansen hinüber und sagte ganz ruhig: »Steh auf, du mieses Schwein!«
    Wohtansen schaute nicht einmal auf. »Ich spreche gleich mit dir. Nur noch einen Augenblick.«
    Karl griff Wohtansens Haar und riß ihn nach oben. Dann ließ er das Schwert fallen und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Als ihm dabei der Gedanke kam, daß er möglicherweise einen Angriff der übrigen Mel auslösen könnte, wenn er ihren Magier schlug, war ihm das auch egal.
    Dann war er eben in ganz Melawei persona non grata.
    »Warum hast du den Heiltrank nicht herübergebracht? Wir hätten den Jungen retten können!« schrie er ihn an und betonte jedes Wort mit einem Schlag ins Gesicht des Magiers. »Warum hast du nicht ...« Er ließ die bewußtlose Gestalt zu Boden fallen.
    Chak fühlte den Hals. »Er lebt noch.« Dann hielt er die Schwertklinge gegen den Hals des Mel und schaute zu Karl auf. »Soll ich das ändern?«
    »Laßt ihn in Ruhe!« schrie eine Mel-Frau Karl an. »Der Junge war ein Fremder. Er gehörte nicht zu uns.«
    Aeia sprang auf die Frau zu

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