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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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und schlug sie mit den kleinen Fäusten ins Gesicht, bis Karl sie wegzog. »Laß das, Aeia. Komm, wir gehen.«
    Sie sammelten sich am Strand, etwa eine halbe Meile von den Leichen entfernt. In der Ferne brannte immer noch die Warzenschwein und schickte Funken und glühende Holzstückchen weit hinauf in den nächtlichen Himmel.
    Nicht weit von der Stelle, wo sie saßen, lag Rahffs Leiche in eine Decke gewickelt.
    Ich lasse ihn nicht in der Erde Melaweis begraben. Ich lasse seinen Körper nicht so beschmutzen. Rahff würde im Zirrischen See beerdigt werden. Nicht hier.
    Karl schaute von einem Gesicht zum anderen. Alle blickten grimmig drein. Nur Tennettys Ausdruck zeigte eine Mischung aus Zufriedenheit und Enttäuschung. Das erste konnte Karl verstehen. Schließlich hatte sie ihre Quote an Sklavenhändlern bekommen. Aber warum die Enttäuschung?
    »Tennetty, was ist los?«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihr glattes Haar schwang ums Gesicht. »Ich kann ihn nicht finden. Den, der Fialt umgebracht hat. Ich habe mir alle Toten angesehen, aber ...« Sie schlug mit der Faust in den Sand. »Er ist entkommen.«
    »Nein, ist er nicht.« Karl zeigte auf das brennende Wrack. »Der, der Fialt getötet hat, war der Anführer, nicht wahr? Schwarzes Haar, schmale Lippen, grausames Lächeln ...«
    Im Feuerschein des brennenden Schiffes sah man, wie ein Lächeln über ihr schweißglänzendes Gesicht zog. »Du hast ihn getötet?«
    »Ja. Er und einige seiner Freunde dachten, sie hätten mich in Ganness' Kabine in der Falle. Das haben sie aber nur gedacht.«
    Sie schaute ihn lange mit ausdruckslosem Gesicht an. Dann sagte sie: »Danke, Karl.« Sie hielt seine Hand in ihren beiden. Dann ließ sie los und wandte sich ab. Sie ging einige Schritte am Ufer entlang, blieb dann stehen und sah hinaus auf das brennende Wrack.
    Aeia starrte auf einen Punkt im Sand. Sie nahm eine Handvoll Sand und ließ ihn durch die Finger rieseln. Lautlos erhob sie sich und ging hinüber zu einem Stapel Strandholz, wo Karotte und Pirat angebunden waren. Sie streichelte schweigend Pirats Kopf. Das Pferd schnaubte und beschnupperte sie.
    Karl stand auch auf und ging zu ihr. »Du wirst Pirat vermissen, nicht wahr?«
    »Nein.« Pirat senkte den Kopf. Aeia legte ihre Wange an den Hals des Pferdes. »Nein. Ich kann nicht. Ich kann nicht hierbleiben.«
    Karl streichelte ihre Schulter. »Sie haben es nicht verstanden. Sie wußten doch nicht, daß Rahff dein Freund war.« Seine Worte klangen unecht, selbst in seinen eigenen Ohren. Aber er konnte sie nicht darin bestärken, ihre Heimat zu verlassen.
    »Nein! Er war ihnen einfach egal. Ich ...« Vor Schluchzen konnte sie nicht weitersprechen. Aeia drehte sich um und schlang die Arme um Karls Hals. Sie preßte ihr Gesicht an ihn. Ihre Tränen machten auch ihn naß.
    »Geh und rede mit deinen Eltern, mit deinen Leuten. Wenn du mit uns kommen willst, kannst du das tun.« Er strich ihr durchs Haar. »Das weißt du doch.«
    »Nein! Ich werde nicht mit ihnen reden. Sie haben Rahff sterben lassen. Ich will mit dir gehen.«
    »Denk noch mal drüber nach.«
    »Aber ...«
    Er löste ihre Arme von seinem Hals. »Überlege es dir noch mal.« Dann ging er zu den anderen zurück.
    Ganness hatte sich im Sand ausgestreckt und war offensichtlich erleichtert, am Leben zu sein. Es würde nicht lange dauern, bis er den Verlust seines Schiffes beklagen würde. Aber es würde ihm nicht so weh tun wie damals, als er die Ganness' Stolz verlor.
    Chak hatte solche Situationen schon öfter erlebt. Für ihn war es nur ein Tag wie jeder andere im Leben eines Glücksritters.
    Natürlich.
    »Ahira?«
    Der Zwerg schaute zu ihm auf, gab aber keine Antwort.
    »Was, zum Teufel, machen wir jetzt?«
    Ahira zuckte mit den Schultern. »Ich finde, es wird Zeit, nach Hause zu gehen. Jedenfalls fürs erste.«
    »Ich weiß. Es ist nur, daß ich gerne ...«
    »Du hättest es gerne gehabt, daß der Sieg ohne Blutvergießen zustande gekommen wäre, zumindest auf unserer Seite. Und dir wäre es lieber, wenn Wohtansen für uns ebensoviel Mitgefühl gezeigt hätte wie für seine Leute. Und du hättest es gerne, daß die Welt ein netter, unkomplizierter Ort wäre, wo du alle Probleme, die du nicht mit dem Kopf lösen kannst, mit einem Schlag deines Schwertes aus der Welt schaffen kannst. Stimmt's?«
    Ahira schüttelte den Kopf. »So läuft's aber nicht, Karl.«
    Ahira stieß den Griff seiner Streitaxt in den Sand und nahm eine Handvoll Sand, um damit das geronnene Blut von der

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