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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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machen, einen Zehntag auf See und mehrere Zehntage reiten — dann sind wir zu Hause.«
    Tennetty zuckte mit den Achseln. »Klingt doch ganz einfach, finde ich.«

TEIL IV
DAHEIM

Kapitel siebzehn
Jason
    Daheim ist der Ort, von dem man aufbricht. Je älter wir werden,
    Desto fremder wird die Welt, desto komplizierter das Muster
Der Toten und der Lebenden. Nicht der intensive Augenblick ist es,
    Isoliert, ohne Vorher und Nachher, Nein, ein ganzes Leben, das alle Augenblicke brennt ...
    T. S. Eliot
    Tennetty trieb Pirat zum Galopp an, um an Karls Seite zu gelangen. Dann fiel sie wieder in Schritt.
    Karotte wieherte und hob den Kopf höher, als Karl durch das hohe Gras ritt.
    »Ruhig, Karotte.« Er klopfte sie auf den Hals und warf Tennetty einen wütenden Blick zu. »Laß das — sie will vorne sein.«
    Tennetty zuckte mit den Schultern. Es war möglich, daß es Tennetty gleichgültig war, ob sie etwas tat, das Karotte mißfiel, aber eigentlich war sie nicht so. »Wie lange noch?«
    Großartig. Da habe ich nun bei dieser Fahrt nicht Slowotski dabei, der mich dauernd fragt: ›Sind wir schon da?‹ Statt dessen kommt Tennetty an und fragt: ›Wie lange noch?‹ Dreimal morgens, viermal nachmittags und zweimal abends, wenn wir ums Lagerfeuer sitzen. Ich könnte meine Uhr nach ihr stellen, wenn ich eine Uhr hätte.
    Es hatte mit der Ganness' Rache, so hatten sie das Sklavenhändlerschiff genannt, ein paar Wochen gedauert, ehe sie in dem kleinen Fischerdorf Hindeyll eingetroffen waren. Dann waren sie mehrere Wochen auf der Straße Pandathaway-Metreyll unterwegs gewesen, bis sie die Wüste erreicht hatten, und einen Monat, die Wüste zu umgehen und in die Außenbezirke von Therranj zu gelangen.
    Wir hätten natürlich etwas Zeit einsparen können, wenn wir nicht die Sklavenhändler in der Nähe von Wehnest angegriffen hätten. Es hat uns mindestens eine Woche gekostet, denselben Weg zurückzugehen, um sie zu jagen. War aber keine schlechte Jagdbeute. Der Überfall hatte einen Sack voll Geld, drei Pferde und ein neues Mitglied gebracht.
    Peill war eine ausgesprochene Bereicherung für die Gruppe. Karl hatte noch nie jemand getroffen, der solches Talent zum Spurenlesen hatte wie der Elf.
    Er drehte sich um und sah den Elf neben Ahiras Pony reiten. Chak und Aeia waren auf der anderen Seite des Zwergs. Ahira setzte gerade eine Englisch-Lektion fort.
    Ich schätze, das Gerede, daß Elfen und Zwerge nicht miteinander auskommen, stimmt nicht, wenn der Zwerg der ist, der die Ketten des Elfen zerschlägt.
    Peills Geschicklichkeit mit dem Langbogen würde nützlich sein, vor allem, wenn er die anderen auch den Umgang mit dem Bogen lehrte. Bei der Armbrust lag die Schwierigkeit darin, daß die Schußfrequenz so verdammt niedrig lag. Allerdings hatte sie den Vorteil der größeren Genauigkeit.
    Aus dem Hinterhalt konnten aber ein paar gute Bogenschützen eine Bande von Sklavenhändlern erledigen, ehe diese überhaupt bemerkten, daß sie angegriffen wurden.
    Andererseits konnte ein Bogenschütze sich nur schlecht verstecken. Ein Armbrustschütze konnte auf dem Bauch liegend schießen oder von einem Ast herunter ...
    Nun ja. Man konnte jedenfalls darüber nachdenken. Vielleicht würde er mit Chak darüber sprechen.
    Aber das kann ich später tun. Wir sind beinahe zu Hause und haben uns alle einen Urlaub verdient.
    »Ich habe gefragt: ›Wie lange noch?‹« Tennetty funkelte ihn wütend an. »Wenn du taub wirst, brauchst du mit mir beim nächstenmal nicht zu rechnen. Verdammt noch mal.«
    Etwa zwanzig Meilen hinter der Ebene stieg das Gelände an und ging in eine verbrannte, schwarze Hügellandschaft über. Dahinter lag das Tal.
    »Meiner Berechnung nach müßten wir irgendwann morgen dort sein.«
    Es war beinahe vorüber. Fürs erste. Aber nur fürs erste.
    Karl seufzte. Ich werde niemals mit diesem Blutvergießen fertig sein. Nicht bis zu dem Tag, an dem ich sterbe.
    *Wenn du nicht lernst, deine Augen offenzuhalten, während du in Selbstmitleid badest, könnte das sehr bald sein.*
    »Ellegon!« Er suchte den Himmel ab. Nichts außer Wolken und ein paar Vögeln im Osten. Wo bist du?
    *Versuch es mal hinter dir. *
    Karl drehte sich im Sattel um. Hinter ihm kam aus dem Himmel eine vertraute Gestalt.
    *Ich komme gewöhnlich auf diesem Weg von der letzten Etappe meines Patrouillenflugs zurück*, sagte der Drache.
    Karotte und Pirat schnaubten beide, aber wichen nicht aus, als der Drache landete. Die anderen Pferde brachen in alle Richtungen

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