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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Heimbürger, die Ellegon wirklich mochten und sich in seiner Nähe sicher fühlten, hatten meist zuviel zu tun, um sich lange mit ihm abzugeben.
    Karl lag da und döste vor sich hin. Da berührte etwas leicht seinen Verstand und riß ihn aus seinem Schlaf,
    Eine vertraute Stimme ertönte in seinem Kopf. *Na du? Ich habe das gemästete Kalb hergebracht - wann soll die Party steigen?*
    »Ellegon!« Karl sprang auf und lächelte froh. Wo bist du?
    *Noch außer Sicht. Bin in einer Sekunde bei dir. Halt dich fest, Schwachkopf.*
    Das Rauschen der ledernen Schwingen erklang von unten. Gleich darauf schob sich Ellegons riesiger Körper über den Rand der Mesa. Der Drache faltete seine Flügel an den Seiten zusammen und landete auf dem flachen Hochplateau wie ein Spatz auf einem Dach.
    Ein sehr massiver Spatz - die Erschütterung seiner Landung warf Karl zu Boden.
    *Hallo Trampel*, sagte Ellegon. Von der zuckenden Schwanzspitze bis zur Saurierschnauze war er so groß wie ein Omnibus. Aus seinen Nüstern, von der Größe mittlerer Radkappen, drangen Rauch- und Dampfwolken zu Karl.
    *Hilfst du Henrad runter? Der Flug scheint ihm nicht bekommen zu sein.*
    »Das kann ich mir gar nicht vorstellen«, sagte Karl. Zünde das Feuer an, wenn du von hier aus dran kommst.
    *Kein Problem.* Ellegon streckte seinen Kopf vor und steckte das Lagerfeuer in Brand, während Karl zur Seite des Drachen ging und die Strickleiter hinaufstieg, um Henrad beim Abschnallen aus dem Gurtgeschirr und beim Herunterklettern zu helfen.
    Selbst im flackernden Feuerschein sah das Gesicht des Zauberlehrlings grünlich aus. Karl führte Henrad zu seinen Decken. Der Junge winkte Karl dankbar ab und beugte sich weit vor.
    *Wir sind in ein paar Turbulenzen geraten - Regenwolken ziehen auf. Ich möchte möglichst schnell wieder los. Vielleicht kann ich ihnen davonfliegen.*
    Schon gut. Aber warum Henrad?
    *Was ist dagegen?*
    Nein, ganz und gar nicht. Wir können ihn gut gebrauchen. Der Junge konnte gleich morgen früh den Wagen des Magiers untersuchen und Zauberzeichen unschädlich machen. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet.
    *War die Idee deiner Frau. Er geht ihr mit seiner Schwärmerei furchtbar auf die Nerven - laß das!*
    Was denn?
    *Hör auf, gleich nach deinem Schwert zu greifen! Andrea kann ihn sich selbst vom Leib halten, und wenn nicht, hätte sie mir Bescheid gesagt. Sie wollte ihn bloß mal los sein, damit er nicht dauernd ›zufällig‹ mit ihr zusammenstößt.*
    Karl schaute Andy-Andys Lehrling wütend an. Ich werde mal ein Wörtchen mit ihm reden.
    *Ich erinnere mich nicht, daß du tolerant warst, wenn Leute sich mit deinen Lehrlingen anlegten. Laß gut sein, Karl.*
    So wie du?
    *Ich?* Die mentale Stimme des Drachen klang völlig unschuldig. *Was hab ich denn gemacht?*
    Du hast doch nicht etwa den Flug so turbulent wie möglich gemacht, oder bin ich zu mißtrauisch?
    *Du solltest mit deinen Unterstellungen aufpassen, Karl. Das ist nicht gerade eine deiner liebenswürdigsten Schwächen.*
    Inzwischen waren auch andere gekommen, um beim Abladen zu helfen. Sie nahmen die ledernen Satteltaschen ab und lösten die Stricke, die den großen Korb auf Ellegons Rücken festhielten. Dann luden sie die Jutesäcke darunter ab.
    Tennetty führte die beiden ehemaligen Sklavinnen zum Drachen, wobei sie ihnen Mut zusprach. Daherrin brachte den gefesselten, geknebelten und mit einer Augenbinde versehenen Sklavenhändler herüber und warf ihn schlicht und einfach in den Korb.
    »Daherrin«, rief ihm Karl zu. »Zurr den Korb ganz fest, und mach auch die Plane drauf. Es könnte etwas naß da oben werden.« Was hast du mitgebracht?
    *Lampenöl, Salz, getrocknetes Rindfleisch, Schaf, Gemüse, Brot - na wie üblich. Mach zuerst die Holzkiste auf. Lou schickt euch ein Dutzend Flaschen von ›Riccettis Hausmarke‹.*
    Oh? Und wie schmeckt das Zeug?
    *Was versteht ein Drache schon von Whiskey? Ich kann dir nur sagen, daß Ahira drauf schwört. Ich finde allerdings, daß er in letzter Zeit etwas viel davon benützt.*
    Karl ging zum Kopf des Drachen und kraulte die feinen Schuppen unter Ellegons Kinn. Es war, als streichle er eine Rauhputzmauer.
    *Mmmmh ... angenehm. Kräftiger.* Der Gedanke allein zählte. Karl hatte schon eine Hacke nehmen müssen, damit der Drache etwas spürte.
    Wie schön, dich zu sehen, dachte er. Schade, daß du nicht lange bleiben kannst.
    *In den nächsten Tagen wirst du viel von mir sehen. Chton und seine Anhänger haben eine Bürgerversammlung

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