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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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den Baum in der Dunkelheit kaum sehen.
    *Sie haben die Feuerstöße ums Neue Haus entdeckt und überlegen nun, was sie tun sollen. Der Anführer vermutet, daß jemand Alarm gegeben hat; aber er ist nicht sicher. Und sie sind hinter dir her, falls es dich interessiert. Du solltest ...»
    »Waffen?«
    *Zwei Armbrüste, außerdem Schwerter und Messer. Karl, ich könnte eine von Davens Abteilungen holen und ...*
    »Nein.« Karl steckte zwei Finger in den Mund und pfiff. »Die gehören mir.«
    »Was soll das Pfeifen?« Tennetty sah ihn an. »Sie werden dich hören.«
    »Das sollen sie ja auch!« Er zog das Hemd aus. »Und sehen sollen sie mich auch!« Er hob die Stimme. »Habt ihr das gehört?«
    Keine Antwort.
    »Du bist verrückt, Karl, wir können doch nicht ...«
    »Nein! Sie gehören allein mir!« sagte er ruhig. »Jeder einzelne.«
    »Dann nimmt wenigstens deine Pistolen ...«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Ich will spüren, wie sie sterben. Ich will ...« Er sprach nicht weiter. Heb dir deine Gefühle für später auf, wenn sie tot sind.
    Er hob das Schwert und ließ es über dem Kopf kreisen, als er auf die Eiche zurannte und brüllte: »Ich bin Karl Cullinane. Ich warte auf euch, ihr Schwein! Kommt doch her, wenn ihr mich wollt!«
    Kurz vor der Eiche sah er einen dunklen Schatten zwischen den Maisstauden. Sofort ließ er sich fallen. Der Bolzen zischte über ihn hinweg.
    Karl rannte auf den Mann zu. Aber der Mörder wartete nicht auf ihn. Er lief zurück ins Maisfeld. Karl konnte ihn hören. Es schnitt ihm den Weg ab. Beim Zusammenstoß flogen die Armbrust des Mörders und Karls Schwert weit weg zwischen die Maisstauden.
    Das war ihm egal. Der Kerl war höchstens halb so groß wie Karl. Er packte ihn, trat ihm mit aller Kraft zwischen die Beine und versetzte ihm dann einen Handkantenschlag gegen die Luftröhre. Der Mann wurde schlaff und starb mit grauenvollem Röcheln. Einer weniger!
    Karl rollte etwas beiseite und lauschte angestrengt in die Nacht.
    Nichts. Kein Ton. Die anderen waren nicht so blöd, in Panik durchs Maisfeld zu stolpern.
    Und jetzt war Karl unbewaffnet. Sein Schwert lag irgendwo in der Dunkelheit.
    Ungünstig. Er bedauerte, daß er so idiotisch blind ins Feld hineingerannt war und Tennetty befohlen hatte, wegzubleiben; aber das ließ sich jetzt nicht ändern. Wenn er laut um Hilfe rief, hatten ihn beide Mörder im Nu festgenagelt. Einer hatte noch die Armbrust.
    *Na, brauchst du mich?*
    Allerdings. Zwei fehlen mir - wo ist der nächste?
    Karl hatte das Gefühl, als berührten weit entfernte Finger seinen Verstand.
    *Ich kann nicht tief genug in sie eindringen, ohne näher zu kommen. Ich weiß auch nicht, in welche Richtung du schaust. Wo befinden sich die Feuer, von dir aus?*
    Karl streckte kurz den Kopf aus dem Feld heraus. Ein Feuerschein weiter die Straße hinunter verriet ihm, daß die Holzstöße um das Neue Haus noch loderten.
    *Jetzt hab ich dich. Der mit der Armbrust ist zwei Reihen hinter dir in Richtung Straße. Er schaut in deine Richtung, da wirst du dich nicht anschleichen können.*
    Und der andere?
    *Das wird dir gar nicht gefallen. Er rennt neben der Straße, halbwegs zwischen dir und dem Neuen Haus. Keine Armbrust, aber mehr Wurfmesser als Walter hat. Ich glaube, davon ist auch das eine oder andere in Drachenbann getaucht.*
    Der gehört Tennetty. Weise sie ein. Ich kümmere mich um den hier.
    Der Drache zog im Tiefflug über die Maisfelder auf das Haus zu.
    Karl verfluchte sich im stillen. Sein Jähzorn könnte einmal sein Tod sein! Wenn die Wut statt des Verstandes seine Handlungen bestimmte - eigentlich hätte er sich das schon abgewöhnen müssen.
    Als erstes mußte er sein Schwert finden.
    Er kroch auf dem weichen, nassen Boden zwischen den Maisstauden herum und tastete umher. Nichts. Bei Tageslicht würde es kein Problem sein; aber Bis dahin waren es noch einige Stunden.
    Ich will mal die Nerven dieses Schweins testen. Karl nahm einen Erdklumpen und warf ihn in die Richtung, wo der Mörder laut Ellegons Beschreibung sein mußte.
    Der Klumpen landete raschelnd im Maisfeld und ...
    Stille. Nichts, verdammt noch mal. Der Kerl verstand sein Handwerk. Hätte er blind geschossen, hätte Karl ihn angreifen können, ehe er die Armbrust wieder laden konnte.
    Karl ging zurück zu dem toten Mörder und holte sich dessen Gürtelmesser. Keine üble Waffe, ein ausgewachsener Dolch.
    Dann lud er sich die Leiche auf die Schultern und stampfte durch die Maisstauden auf den anderen

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