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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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beide Pferde reiten, Karotte und deins«, sagte er und spreizte die Beine weit auseinander.
    Einige lachten leise.
    »Und Ternuis, du hast mich doch drüben beim Grill gesehen. Da habe ich doch alle, die aßen, wütend angestarrt. Schließlich kann ich ja viel mehr essen, als mein Bauch hält, oder?«
    Er schaute zu den noch verbliebenen Schafen am Spieß hinüber. »Versuchen werde ich es; aber ich glaube nicht, daß es mir gefällt.
    Weißt du, Chton, ich kann es einfach nicht. Ich kann nicht mehr als ein Pferd zugleich reiten; ich kann auch nicht mehr essen, als in meinem Bauch reingeht, oder mit zwei Frauen zugleich schlafen ...«
    Jetzt.
    »Das würde dir auch verdammt schlecht bekommen, Karl Cullinane!« Andy-Andy sprang auf. »Ich bitte ums Wort, Mister Bürgermeister.«
    »Erteilt.«
    »Ich will nur einen wichtigen Punkt klären. Wenn du mich betrügst, Karl Cullinane, wird dir etwas fehlen, das dir sehr teuer ist, soviel ich weiß.« Sie holte aus den Falten ihres Gewandes ein Messer und prüfte die Schneide.
    Die Menge johlte vor Vergnügen.
    *Jetzt hast du sie zum Lachen gebracht. Was machst du nun?*
    Das war nur zum Aufwärmen. Paß auf.
    Karl hob die Hände, als würde er sich ergeben. »Siehst du jetzt, was ich meine, Chton?«
    »Hör mal ...«
    »Du hattest deine Redezeit schon. Jetzt bin ich dran.« Karl hob den großen Lederbeutel, den er am Gürtel trug. »Khoral will nicht viel von uns, das ist eine Tatsache. Er will lediglich unsere Lehenstreue, und er gibt uns sehr viel dafür. Sehr viel sogar. Er macht aus mir einen Baron und gibt mir das gesamte Tal als Lehen. Falls ich das ablehne - und ihr könnt sicher sein, daß ich es ablehne -, gibt er es vielleicht Chton.
    Er schickt uns Leibeigene. Ihr alle, die ihr Farmen habt, werdet dann Leute haben, die für euch die Felder bearbeiten - oder verhungern müssen. Klingt das nicht herrlich? Klingt das nicht bekannt? Khoral wird das Land für uns aufteilen, und dann können wir es mit ihnen bebauen. Wir brauchen nicht einmal Ringe um ihre Hälse zu legen. Entweder schuften sie für uns oder verhungern.
    Und was will er als Gegengabe? Steht auf, Lady Dhara, und sagt uns, was er dafür will.«
    Sie stand auf; aber Karl gab ihr keine Gelegenheit, etwas zu sagen. »Er will nur unsere Lehenstreue, jeden einzelnen von uns will er. Das ist alles. Er wird uns Gold geben, sagt er, und er verspricht uns, daß unsere Steuern niedrig sein werden. Er will nur, daß wir sagen, daß es für uns besser ist, wenn Lord Khoral über unser Leben bestimmen kann. Gefällt dir diese Vorstellung, Tivar?« Er zeigte auf den Farmer, von dem er wußte, daß dieser sich noch nicht entschieden hatte. »Wie gefällt es dir, dein Schicksal diesem Elfen zu übergeben?«
    »N-nein.«
    »Moment!« ergriff Chton das Wort. »Was ist denn der Unterschied, ob Khoral hier herrscht oder ob du und Ahira im Tal befehlen, als wäre es euer Lehen? Erklär mir das mal!«
    Karl ging zur Wahlurne und schlug mit der Faust drauf. »Das ist der Unterschied, du Narr. Der Unterschied ist die Wahl. Khoral will, daß ihr das eintauscht, und wißt ihr, was er euch dafür geben will?«
    »Ja, Gold.«
    *Jetzt.*
    Belehre deinen Großvater nicht! »Gold. Ja, Chton, darauf läuft es hinaus. Du und der Rest der Anhänger wollen Gold; und Khoral bietet Gold.« Karl griff in den Lederbeutel. »Ich habe etwas von diesem Gold schon hier.«
    Er zog die Hand heraus. Der goldene Halsring glänzte im Sonnenlicht. »Wollt ihr das um eure Hälse tragen?«
    »Nein«, riefen mehrere, hauptsächlich die Ingenieure.
    »Nun«, sagte Karl und senkte absichtlich die Stimme etwas. »Ihr habt die Wahl. Ihr könnt euer Vertrauen dem Bürgermeister aussprechen oder ihn rauswerfen. Selbst, wenn Ahira Bürgermeister bleibt, könnt ihr später eure Meinung ändern. Aber damit?« Er hielt den goldenen Reif hoch über dem Kopf. »Wenn diese goldene Klammer erst einmal eure Kehle einschnürt - könnt ihr sie dann auch später abmachen? Was ist, wenn sie dir nicht paßt, Chton?«
    Er warf den Halsring auf die Plattform. »Wenn dieser Ring dich nun erstickt?«
    »Warte, das ist nicht fair ...«
    »Fair? Ich zeige dir, was fair ist. Lady Dhara - fangt.« Er stieß den Ring zu Dhara hinüber. Automatisch fing sie ihn auf, ließ ihn aber sogleich fallen, als wäre er glühend heiß. »Den könnt Ihr Lord Khoral bringen und ihm sagen, daß Heim bestimmt ein guter Verbündeter für Therranji wäre; aber wenn er versucht, uns zu schlucken, dann

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