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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Schreien der Holts belohnt.
    Seit sie angegriffen hatten, waren nur wenige Minuten vergangen, aber schon machten sich etwa hundert Soldaten fertig, eine Gegenattacke zu reiten. Größe und Geschwindigkeit der Truppe sprachen für die Fähigkeiten ihres Kommandeurs. Aber Karl verstand auch etwas von diesem Handwerk.
    »Waffen sichern und fertigmachen zum Rückzug«, rief er.
    Das würde nicht einfach werden. Er wollte diese Holts mit nach hinten locken, ohne sie aber auf Schußweite herankommen zu lassen. Noch zehn Sekunden, dachte er, neun, acht, sieben.
    Ach was, zum Teufel 1 . »Zurück!« Er wendete Stick und galoppierte auf den Waldrand zu, die anderen neben ihm.
    Jetzt waren die Blenden der Laternen ganz aufgezogen, die bei ihrem Abritt nur Schlitze freigegeben hatten. Sie waren wie Leuchtfeuer zu beiden Seiten des Waldwegs, der zum Glück schnurgerade verlief.
    Stick nahm die niedrige Steinmauer und donnerte dann dahin. Zweige schlugen Karl ins Gesicht und gegen den Helm, so daß er die Augen schließen mußte. Hinter ihm brachen die anderen durchs Geäst.
    Eine Signalrakete zischte in den Himmel. Karl schaute zu ihrem weiß-blauen Feuer hinauf.
    Aveneers Baß dröhnte durch die Nacht. »Feuer!«
    Siebzig Gewehre gaben eine Salve ab.
    Pferde und Männer schrien.
    Der Weg wurde breiter. Karl brachte Stick zum Stehen und schwang sich von seinem Rücken, während Tennetty und die anderen weitergaloppierten.
    »Zweite Abteilung!« erschallte Aveneers tiefe Stimme. »Feuer!«
    Wieder knallten siebzig Gewehre. Karl eilte auf den Weg.
    Aveneers erste Abteilung, die die erste Salve abgegeben hatte, näherte sich. Die Gewehre hatten die Männer über die Schulter geschlungen und metzelten mit Schwertern und Messern alles nieder, verwundete Tiere und Menschen. Von den hundert Kavalleristen, die Karl und seine Krieger verfolgt hatten, lebte nur noch ein knappes Dutzend, das schnell wie der Teufel auf das Hauptlager der Holts zuritt.
    Karl legte die Rüstung ab. Erek brachte ihm Gewehre, Pistolen und einen großen Lederbeutel.
    »Nachricht an Aveneer - nach Meldung auf Antwort warten«, sagte Karl. »Keine Ausfälle in meinem Trupp. Tennetty und die anderen gehen auf ihre Positionen.
    Befehle: Abteilungsweise vorrücken, Salve abfeuern und bockspringen. Noch zweiten Läufer mit Erek zurückschicken. Frage: Ausfälle? Ende. Lauf!«
    Der Junge rannte los.
    Karl lud sein Gewehr. Jetzt werden wir sehen, ob der dritte Teil funktioniert. Der erste Teil des Plans hatte wie eine Eins geklappt: Über hundert tote Holts; der Rest summte herum wie ein aufgescheuchter Bienenschwarm. Ob der zweite Teil ein Erfolg oder ein Mißerfolg war, hing davon ab, ob Slowotski bis an die Mauer durchdringen konnte.
    Beim dritten Teil hing viel davon ab, wie gut der Kommandeur der Holts war. Karls Trupp hatte er offensichtlich für eine kleine, räuberische Abteilung der Biemischen gehalten und konservativ reagiert, indem er eine für ihn übermächtige Kavallerie abteilung dagegen hinausschickte.
    Als aber die Gewehre sprachen, hatte sich sein Eindruck zwangsläufig verändert. Da seines Wissens außer ihm nur noch Karl Cullinane über Gewehre verfügte, mußte er ihn damit identifiziert haben. Nur Karl konnte sein Gegner sein ... oder würde er die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß seine Sklavenhändlerverbündeten sich gegen ihn verschworen hatten?
    Auf alle Fälle mußte der Kommandeur seine Taktik ändern. Was würde er jetzt im Angsicht einer für ihn nicht überschaubar großen Angreifermacht tun?
    Die konservative Reaktion würde sein, alle Truppen von der Belagerung abzuziehen und unter Kavallerieschutz über die Prinzenstraße nach Holtun und zur Baronie Adahan wegzureiten.
    Seine Leute sollten ihm wichtiger sein als seine Mission, wenn er ein guter Kommandeur war.
    Karl trat unter den Bäumen heraus. Über ihm schimmerten die Sterne. Die Soldaten der Holts bauten eine Verteidigungslinie auf. Ein großes Kontingent erwartete Aveneer, der mit seinen Abteilungen vorrückte, mit Gewehren, Armbrüsten und Bogen.
    »Erste Abteilung - Feuer!« kommandierte Aveneer.
    Karl druckte die Daumen. Es sah nicht gut aus. Die Holts verteidigten sich offenbar, statt sich zurückzuziehen.
    »Du hast Mut!« flüsterte er seinem unsichtbaren Gegner zu. »Viel zuviel Mut.« War der Kerl nicht der Meinung, daß er zahlenmäßig unterlegen war? Wollte er einen letzten, verzweifelten Versuch machen?
    Erek rannte mit einem jüngeren Krieger Aveneers

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