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Hüter der heiligen Lanze - Gesamtausgabe

Hüter der heiligen Lanze - Gesamtausgabe

Titel: Hüter der heiligen Lanze - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg S. Gustmann
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Begleiter hielt Schneider die geöffnete Hand hin, während Lennigan seine Waffe zückte und auf Schneider zukam. Dessen Herz schlug so heftig, dass man den überhöhten Pulsschlag an seiner Halsschlagader ablesen konnte. Dennoch gab er sich größte Mühe, den Forderungen der »Besucher« zu wiederstehen. Einzig die Mündung einer kleinen schwarzen Pistole an seiner Schläfe machte ihm Sorgen. Er schüttelte mutig den Kopf. »Wovon reden Sie eigentlich? Sie sprachen zwar bei unserem letzten netten Gespräch über eine Lanze, aber ich wüsste nicht, was ich damit zu tun haben sollte.«
    Der zweite, nur grauhaarige Mann trat einen Schritt vor und ergriff Schneider an der Kehle. Lennigan verzog keine Miene, als der Hüne seine Pranke um Richards Hals legte und ihn mit unglaublicher Kraft ein Stück anhob. Er zeigte höhnisch sein makelloses Gebiss. »Es ist lebensgefährlich, uns auf den Arm nehmen zu wollen, Schneider. Holen Sie die Lanze, und die Sache ist vergessen. Hätten Sie nicht derart eigenmächtig gehandelt, hätten Sie den Orden unterstützen können, aber so …«
    Der Angreifer ließ Schneider frei, der sich sofort den Hals massierte und nach Luft rang. Fast wäre er erstickt. Schneider beschloss zu kämpfen. Es war seine Lanze. Er hatte das Risiko auf sich genommen und für sie einen Menschen getötet. Er war nicht gewillt, sie ohne weiteres aus der Hand zu geben. »Wenn Ihnen diese Lanze so wichtig ist, dann holen Sie sich das Ding doch selbst! Es bringt Ihnen jedenfalls nichts, mich zu töten. Was also wollen Sie tun? Mich foltern vielleicht? Ich sage Ihnen gleich: Die Lanze ist an einem guten Ort versteckt, den ich Ihnen nicht verraten werde. Wenn ich sie Ihnen gebe, nur gegen eine entsprechende Summe.«
    Der Hüne verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. »Ich warne Sie jetzt ein letztes Mal. Geben Sie uns sofort die Lanze, oder …«
    »Oder was? Wenn Sie mich umbringen, erfahren Sie nie, was Sie wissen wollen.«
    »Sie haben noch nicht verstanden, Schneider. Ich muss sie nicht töten. Wir haben ganz andere Möglichkeiten, Ihnen weh zu tun. War Ihnen Comequad keine Lehre? Sie begreifen nicht, mit wem Sie sich anlegen. Wir werden immer bei Ihnen sein, auch wenn Sie uns nicht sehen.« Der Blonde, der zu ihm sprach, blickte an Schneider hinunter. »Außerdem werden Sie das schon selbst erledigen.«
    Schneider stutzte verärgert. »Was werde ich selbst erledigen?«
    Die Besucher sahen einander mit einem höhnischen Grinsen an. Der Eine nahm Schneiders rechte Hand, hob sie empor und deutete ohne einen Kommentar auf die schlecht verheilte und infizierte Wunde am Zeigefinger. Schneider blickte auf die verunstaltete Fingerbeere und wurde blass. Die letzte Bemerkung seines Vaters fiel ihm ein. Abrupt zog er den Finger zurück und verbarg die rechte Hand in der Hosentasche.
    Er versuchte noch einmal, überlegen zu wirken. »Und jetzt, meine Herren, werden Sie mich entschuldigen. Wenn ich Sie bitten dürfte.« Er wies die Eindringlinge mit einer entschiedenen Handbewegung hinaus. »Ich werde für ein paar Tage Urlaub machen. Und wenn ich wiederkomme, unterhalten wir uns über den Preis der Lanze. Sagen Sie das Ihrem Boss, wer immer das ist.«
    »Wir kommen wieder, darauf können Sie sich verlassen.«
    Schneider schloss die Tür hinter sich und lehnte sich schnaufend an deren Innenseite. Schweiß stand auf seiner Stirn. Die Show war ihm halbwegs gelungen, er fühlte sich ausgelaugt und erschöpft, als hätte er einen Marathon hinter sich. Dieser verfluchte Orden hatte ihm sämtliche Lebenskraft aus den Gliedern gesaugt, und er war froh, mit heiler Haut davongekommen zu sein. Was sind das für bloß für Gestalten , dachte er … und über welche Fähigkeiten verfügen sie? Sie wissen über alles Bescheid. Er schaute auf die Uhr und beschloss, noch einige Minuten zu warten, bevor er das Haus verließ. Noch würde er seinen Flieger pünktlich erreichen. Er entschied sich, nicht seinen eigenen Wagen zu nehmen, und rief sich ein Taxi. Fünf Minuten später stand es vor seiner Haustür. Schneider eilte hinaus und stieg ein. Er blickte sich aus allen Scheiben hin um. »Zum Flughafen bitte, aber schnell.«
     
    Der Taxifahrer stellte gemütlich seine Uhr ein und fuhr los. Der alte Dieselmotor des Wagens klopfte wie der eines Treckers. Schnel l muss es immer gehen, wenn Fahrgäste zum Flughafen wollen, das wusste der Fahrer schon. Das würde nichts an seiner korrekten Fahrweise ändern.
    Am Flughafen angekommen, bezahlte

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