Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hüter der heiligen Lanze - Gesamtausgabe

Hüter der heiligen Lanze - Gesamtausgabe

Titel: Hüter der heiligen Lanze - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg S. Gustmann
Vom Netzwerk:
Einzige, was du kochen kannst.« Beide lachten herzlich und es tat ihnen gut, sich ein wenig zu entspannen. Einige Minuten später saßen sie am Küchentisch, an dem kurz zuvor der Fremde gesessen hatte. Während Schneider sein Essen verschlang, zog er die Mappe zu sich heran, öffnete sie und blätterte die Seiten durch. »Gute Arbeit«, nuschelte er mit vollem Mund.
    Blome verschränkte die Arme, schaute Richard beim Essen und Blättern zu und schüttelte ungläubig den Kopf. »Kannst du was damit anfangen?«
    Schneider nickte und kaute weiter. »Ich denke schon. Das wird sich noch herausstellen. Ich bin jedenfalls froh, dass diese Geschichte kein Hirngespinst meines Vaters ist. Dieses Ding hat es tatsächlich gegeben – und möglicherweise existiert die Lanze noch immer. Sehr wahrscheinlich sogar, wenn diese Typen so scharf darauf sind. Ach, Gerd. Möchtest du auch?« Schneider deutete auf den Inhalt der Pfanne.
    Blome schüttelte den Kopf. »Natürlich existiert sie noch«, bemerkte er und gewann sofort die volle Aufmerksamkeit seines Partners.
    »Ach! Und wo ist sie?« Schneider schob den leeren Teller von sich. »Ist sie in Wien?«
    »Genau. Woher weißt du das denn?«
    Schneider ging nicht darauf ein. So fuhr Blome fort: »Genau genommen gab oder gibt es mehrere Lanzen, aber die bedeutendste ist in Wien in einem Museum ausgestellt, nachdem Hitler sie sich geschnappt hatte und die Amis sie zurückgebracht haben.«
    »Steht das alles da drin?« Schneider klopfte auf den Stapel Unterlagen. »Ich dachte, du interessierst dich nicht dafür.«
    »Tue ich eigentlich auch nicht. Aber du hast mich ein bisschen angesteckt. Ich habe Ralf zugesehen, wie er in die Tasten haute und der Drucker ein Dokument nach dem anderen ausgeworfen hat. Bis er fertig war, hatte ich schon mal etliche Seiten gelesen.«
    Schneiders Augen leuchteten auf. »Vor ein paar Minuten war dieser Typ hier – Lennigan, derjenige, der bei dir angerufen hatte. Groß und schlank mit so einem Kreuz.« Schneider spreizte seine Arme auseinander. »Sieht aus wie ein Schwede oder Däne mit blonden Haaren und stechend blauen Augen, spricht aber fließend Deutsch. Er hat zwar einen Akzent, aber mit Sicherheit keinen nordischen. Na egal. Er wusste jedenfalls von dem ganzen Mist mit Comequad und unserem Crash. Er sagte, ich sei ein Nachkomme meines Vaters und ein Auserwählter oder so ähnlich und müsse seinen Befehlen gehorchen, sonst hätte ich meine letzten Tage erlebt.« Schneider würzte seine Worte mit einer gehörigen Portion Theatralik und lachte laut auf. Er wusste in dem Augenblick selbst nicht, ob dies eine passende Reaktion war. »Er hatte irgendwie was Überirdisches, der Typ.« Schneider durchkämmte sein schütteres Haar mit seinen Fingern. »Sie wollen genau diese Lanze in ihren Besitz bringen.« Er deutete auf ein Foto, das zuoberst auf dem Stapel der ausgedruckten Unterlagen lag. »Er sagte, ihr Orden bräuchte sie, bevor der Papst sie sich schnappt. Mein Gott. Alle Welt will plötzlich diese Lanze. Ich vermute, mein Vater war über viele Jahre Mitglied in diesem Orden. Hast du schon mal von ›THE Lu‹ gehört?«
    Blome dachte einen Augenblick nach und schüttelte dann den Kopf.
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Sie haben eine Homepage im Internet.« In dem Augenblick, in dem er das sagte, sprang Schneider von seinem Stuhl auf. Blome folgte ihm in das Arbeitszimmer und in Windeseile hatten sie sich eingeloggt: »www.The-lu.com«. Wenige Sekunden später erschien die Startseite von »THE Lu«, der angeblich weltweit operierenden Organisation.
    Schneider sah zu Blome hoch. »Sieh dir das an. Du kannst zehn verschiedene Sprachen anklicken. Und dann hier: internationale Hilfsprojekte. Sie haben Gelder für die AIDS-Stiftung aufgebracht, arbeiten an der Bekämpfung von Krebs und haben allein sechs Millionen für die Tsunamiopfer gespendet. Meine Güte, über wie viel Kapital die verfügen müssen.« Blome hielt seine Augen auf den Bildschirm gerichtet. »Und? Wie sollst du das nun anstellen? … Die Lanze zu besorgen?«
    »Keine Ahnung. In dem Moment, in dem er es mir erzählen wollte, brach er den Satz ab, als hätte er eine Nachricht bekommen, und meinte, er müsse jetzt gehen. Ein paar Sekunden später warst du dann da. Es schien, als wollte er dir nicht über den Weg laufen.«
    »Woher könnte er denn gewusst haben, dass ich im Anmarsch bin?«
    Schneider schüttelte entgeistert den Kopf. »Ich kann es dir nicht sagen. Es war schon ziemlich

Weitere Kostenlose Bücher