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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Entbehrlich, ein Werkzeug, das man benutzte und anschließend wegwarf. Eine andere Lebensweise gab es für ihn nicht und er wusste auch nicht, wie er sich ändern könnte oder ob das überhaupt möglich war.
    »Spielen Sie mit dem Gedanken, doch noch zu kneifen?«
    Er schloss für einen Moment die Augen. Ihre samtweiche, heisere Stimme ging ihm unter die Haut und drang trotz aller Bemühungen, seine Rüstung zu festigen, zu ihm vor. Er konnte es nicht lassen, einen verstohlenen Blick auf sie zu werfen. Sie saß auf der Kante einer Arbeitsfläche, die langen, schlanken Beine übereinandergeschlagen, und ihr züchtiger Rock war plötzlich nicht mehr ganz so züchtig. Wieder hatte er das Gefühl, sie hätte keine Ahnung, wie sexy sie dasaß und welche Phantasien sie in einem Mann wecken könnte.
    Ihr glattes, schimmerndes Haar fiel in Kaskaden über eine Schulter, ein Wasserfall aus Seide, und bedeckte eine Brust mit blauschwarzem Regen. Er verspürte plötzlich den Drang, es mit einer Faust zu packen, sie an sich zu reißen und ihren Mund immer wieder mit langen Küssen zu erobern, bis sie so berauscht von ihm war, dass sie ihn anflehte, ihr die Kleidung herunterzureißen und sie an Ort und Stelle zu nehmen.
    Judith holte scharf Luft und presste sich eine Hand aufs Herz. Sie sah ihm in die Augen. Er spürte sofort den Hieb in seine Eingeweide. Sie glitt von der Arbeitsfläche und zog ihre Jacke schützend enger um sich. »Wer sind Sie?«, flüsterte sie. »Was sind Sie? Sie sind kein gewöhnlicher Geschäftsmann aus New York.«
    Ihre Hand bewegte sich in Richtung Telefon. Sie wich tatsächlich einen Schritt zurück, und als er aufstand, schoss sie um den Tisch herum, um sich in Sicherheit zu bringen. Ihre Hand griff blitzschnell nach dem Telefonhörer. Er war gleichzeitig dort und verfluchte seine eigensinnigen Gedankengänge. Ihr ausgeprägtes Wahrnehmungsvermögen erstaunte ihn; es war, als hätte sie entweder seine Gedanken gelesen oder gefühlt, was er sich ausmalte, und wüsste daher, dass sie in Schwierigkeiten steckte. Seine Hand schloss sich sehr sanft über ihrer, doch mit seiner Kraft konnte er sie mühelos daran hindern, den Hörer abzuheben.
    Sowie seine Haut ihre berührte, durchfuhr ihn knisternde Elektrizität. Er fühlte die Stärke des Stromstoßes von Kopf bis Fuß, eine rein körperliche Reaktion; sein Blut erhitzte sich und die Glut geriet wie ein Lauffeuer außer Kontrolle. Diese Frau war für ihn weitaus gefährlicher, als ihm bewusst gewesen war. Sein gesamtes Wesen hatte sich auf sie konzentriert, ein Umstand, der alles, was er über sich selbst zu wissen glaubte, bis in die Grundfesten erschütterte. Er holte tief Atem und reagierte so, wie Thomas Vincent reagiert hätte; dazu musste er die lebensgefährliche Reaktion eines Mannes wie Stefan Prakenskij unterdrücken, wenn er sich auf der elementarsten Ebene bedroht fühlte.
    »Hören Sie mich erst an. Wenn Sie danach immer noch die Polizei anrufen wollen oder wenn Sie wollen, dass ich fortgehe, dann werde ich gehen«, sagte er und achtete darauf, mit gesenkter Stimme in einem samtweichen Tonfall zu sprechen.
    Stefan wusste, dass Judith in dieser Angelegenheit nicht wirklich eine Wahl hatte. Er hielt ihre Hand fest, aber daran dachte sie nicht. Er konnte es ihr anmerken. Er machte nicht den Fehler zu lächeln. Ihm war auch gar nicht danach zumute und er bezweifelte, dass dem schamhaften amerikanischen Geschäftsmann Thomas Vincent danach zumute gewesen wäre. Er war gerade mit heruntergelassener Hose von einer wunderschönen Frau erwischt worden.
    »Ich rede normalerweise mit niemandem darüber …« Er ließ seinen Satz abreißen, schüttelte den Kopf und ließ ihre Hand los. »Sie werden mich für übergeschnappt halten. Hören Sie, machen wir einfach Schluss für heute, und ich sehe mir die Bücher ein anderes Mal an.« Er fuhr sich wieder mit dem Finger unter den Kragen, rieb sich den Nasensteg und hätte auf jeden wie ein Mann gewirkt, der sich äußerst unbehaglich fühlte.
    »Sagen Sie es mir.« Judiths dunkle Augen wichen ihm aus und das gab ihm einen klaren Hinweis auf ihre Unsicherheit.
    Ihre übersinnlichen Fähigkeiten waren ausgeprägt. Er konnte die ungeheure Kraft ihrer Energien fühlen, die seine umgaben. Wenn seine Energien mit ihren in Berührung kamen, war der Stromstoß so kräftig, dass er damit rechnete, Funken sprühen zu sehen oder eine Explosion zu spüren. Und doch hatte Judith nicht das Gefühl, ihre Kräfte zu

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