Huff, Tanya
und sein Name auf
ihrer Liste durchgestrichen war, zog sie sich um und ließ sich von Rose und
Peter nach London fahren.
Sturm hängte die
gesamte Fahrt über den Kopf aus dem Fenster, den Mund offen, die Augen wegen
des Winds zusammengekniffen, die Ohren flach an den Schädel gelegt.
Die Mitgliederlisten
der beiden Vogelbeobachter-Clubs waren relativ leicht zu bekommen. Sie zeigte
einfach dem jeweiligen Vorsitzenden ihren Ausweis und erklärte ihnen, daß sie
angeheuert worden sei, um einen entfernten Verwandten eines sehr reichen
Mannes zu finden.
„Und alles, woran ich
mich halten kann, ist, daß die betreffende Person einmal in der Gegend von
London gelebt und gerne Vögel beobachtet hat. Da steckt eine Menge Geld drin,
wenn ich sie finden kann."
„Suchen Sie nach einem
Mann oder einer Frau?"
„Das weiß ich
nicht." Vicki sah verärgert aus. „Er hat nicht mehr alle Tassen im
Schrank, und das ist alles, an was er sich erinnern kann. Oh, ja, er hat irgend
etwas gemurmelt, dieser Verwandte sei ein Meisterschütze."
Keiner der
Vorsitzenden biß auf den Köder an. Wenn der Mörder Vogelkundler war, dann
hatte er oder sie sein Interesse an Feuerwaffen nicht dem Vorstand des
jeweiligen Clubs gegenüber erwähnt.
„Sie haben nicht
zufällig einen Vetter dritten Grades namens Anthony Carmaletti?" Vicki
drückte die Daumen, wenn sie fragte. Wenn einer von ihnen einen Vetter dritten
Grades namens Anthony Carmaletti hatte, würde das ihrer Geschichte vom
reichen, sterbenden Verwandten komplett den Garaus machen.
Sie erhielt ein
definitives Nein mit einem zwanzigminütigen Vortrag über Genealogie, ein: „Ich
werde meine Mutter fragen, können Sie morgen nochmal kommen?" von einem
Achtzigjährigen und beide Listen. Und Celluci behauptet, ich sei eine miese
Lügnerin. Ha.
„Was nun?" fragte
Rose, als sie nach dem zweiten Aufenthalt wieder einstiegen.
„Jetzt brauche ich die
Mitgliederliste des Fotografieclubs, aber ich bezweifle, daß der CVJM sie
einfach herausrücken wird, und ich brauche die Liste der registrierten
Schußwaffen von der Provinzpolizei von Ontario, die ein wenig leichter zu
bekommen sein dürfte... " Polizisten neigten dazu, untereinander
zusammenzuarbeiten. „... aber jetzt muß ich mit Dr. Dixon sprechen."
Der erste Eindruck
sagte, daß Dr. Dixon nicht der Mörder gewesen sein konnte. Er war ein
gebrechlicher alter Mann, der es nicht auf den Baum geschafft hätte, ganz zu
schweigen davon, ihn zu erklettern, während er ein Hochgeschwindigkeitsgewehr
und ein Zielfernrohr trug.
Es war ein kurzer,
aber netter Besuch. Dixon erzählte Vicki peinliche Geschichten über Rose und
Peter, als sie noch Kinder waren, denen die Zwillinge keine Aufmerksamkeit
schenkten, da sie im Nebenzimmer damit beschäftigt waren, seine
Plattensammlung zu dezimieren.
„Opern", erklärte
der Arzt, als sie fragte, was da vor sich ging. „Jeder Werwolf, den ich je
traf, ist ganz verrückt danach."
„Jeder Werwolf?"
fragte Vicki.
„Jeder Werwolf, den ich traf", wiederholte er. „Stuarts altes Rudel in Vermont zieht
italienische vor, aber es ist auch nahe genug an der Zivilisation, um
wählerisch sein zu können. Der größte Teil des Rests, zumindest in Kanada,
besonders das Rudel direkt beim Algonquin Park und die oben bei Mooseane, sitzt
wie gebannt vor den Sonntagnachmittagssendungen bei CBC."
„Wieviele Rudel gibt
es?"
„Nun, ich habe gerade
vier erwähnt, und es gibt mindestens noch zwei oben am Yukon, eines in
Nord-Manitoba... " Er runzelte die Stirn. „Woher soll ich das wissen?
Genug für genetische Vielfalt. Obwohl es manchmal scheint, als hätten sie
hinsichtlich der Oper Inzucht getrieben. Sie können nicht genug davon bekommen.
Ich leihe ihnen Schallplatten und", er hob seine Stimme, „manchmal bringen
sie sie auch zurück."
„Nächstes Mal, Dr.
Dixon", rief Peter. „Versprochen."
„Klar", murmelte
er. „Wenn dieser verdammte Welpe wieder auf ihnen herumkaut, dann werde ich...
"
„Ihn hinter den Ohren
kraulen und erklären, er sei allerliebst", beendete Rose den Satz, als
sie mit einem halben Dutzend Alben unter dem Arm ins Zimmer kam, „genau wie Sie
es immer tun."
Als sie aufbrachen,
blieb Vicki an der Tür stehen und sah zu, wie Sturm einen Schmetterling über
den Rasen jagte.
„Was passiert, wenn
Sie sterben?" fragte sie den Arzt.
Er schnaubte. „Ich
verfaule. Warum?"
„Ich meine, was
passiert mit ihnen? Sie werden auch weiter einen Arzt brauchen, wenn Sie
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