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Huff, Tanya

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Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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worden
waren. Seine Wahrnehmung verschwamm, dann konzentrierte sie sich auf den König,
prächtig strahlend in rotem Samt und Goldbrokat, der sich von der Turnierbühne
her näherte. Verzweifelt versuchte er, seine fünf Sinne zusammenzuhalten. Er
hatte nicht in der Gunst seines Vaters gestanden, seit er es unklugerweise
hatte bekanntwerden lassen, daß er Königin Katharina für die wahre und einzige
Königin von England hielt. Dies würde das erste Mal sein, daß sein Vater mit
ihm sprach, seit er sich mit dieser lutherischen Schlampe eingelassen hatte.
Selbst nach drei Jahren schwirrte der französische Hof immer noch von
Geschichten über ihre ältere Schwester, Mary, und Henry konnte nicht glauben,
daß sein Vater tatsächlich Anne Boleyn auf den Thron gesetzt hatte.
    Unglücklicherweise hatte König Heinrich VIII. genau
das getan.
    Henry dankte Gott, daß seine Rüstung ihn daran
hinderte, auf ein Knie zu fallen - er bezweifelte, ob er wieder aufstehen oder
den Kniefall überhaupt beherrschen könnte - er verbeugte sich, soweit es ihm
möglich war, und wartete darauf, daß der König sprach.
    „Du hältst deinen Schild zu weit vom Körper weg.
Halt ihn dichter, und ein Gegner kann seine Lanzenspitze nicht dahinter
bringen." Königliche Hände, die vor Gold und Edelsteinen blitzten, hoben
seinen Arm und zogen ihn hoch an seine Seite. „Halte ihn hier."
    Henry konnte ein Zusammenzucken nicht vermeiden,
als der Knauf seines Dolches sich in eine besonders empfindliche Prellung
bohrte.
    „Du hast Schmerzen, nicht wahr?"
    „Nein, Sire." Den Schmerz einzugestehen, würde
seiner Sache nichts nützen.
    „Nun, wenn du jetzt keine hast, wirst du sie später
haben." Der König kicherte tief in seiner Kehle, dann zogen sich die
rotgoldenen Brauen über tiefliegenden, sehr kleinen Augen zusammen. „Wir waren
nicht erfreut darüber, dich zu Boden gehen zu sehen."
    Das würde die Antwort sein, die zählte. Henry
befeuchtete seine Lippen; zumindest war die Persönlichkeit des gutmütig-derben
Königs Hal diejenige, mit der man am leichtesten fertigwerden konnte. „Es tut
mir leid, Sire, und ich wünschte, Ihr wäret an meiner Stelle gewesen."
    Das grobe Gesicht rötete sich gefährlich. „Du
wünschtest zu sehen, wie dein Souverän aus dem Sattel gehoben wird?"
    Die unmittelbare Umgebung wurde totenstill, die
Höflinge hielten den Atem an.
    „Nein, Sire, denn wenn Ihr in meinem Sattel
gesessen hättet, dann wäre es Sir John gewesen, der auf dem Boden gelandet
wäre."
    König Heinrich drehte sich um und starrte über die
Schranken hinweg auf Sir John Gage, ein Mann, der zehn Jahre jünger als er und
auf dem Höhepunkt seiner Kraft und Leistungsfähigkeit war. Er begann zu lachen.
„Aye, wahr gesprochen, Junge. Aber der Bräutigam nimmt nicht am Turnier teil,
aus Angst, daß seine Lanze brechen könnte."
    Henry taumelte unter dem spaßhaften Schlag auf den
Rücken und wäre gestürzt, wenn Sir Gilbert ihn nicht heimlich gestützt hätte.
Er lachte mit den anderen, denn der König hatte einen Witz gemacht. Aber
obwohl er dankbar dafür war, wieder in dessen Gunst zu stehen, war alles,
woran er wirklich denken konnte, seine blauen Flecken in einem heißen Bad
einzuweichen.
     Henry hob einen Arm. „Ein wenig schmaler
vielleicht, aber definitiv der gleiche Farbton." Er rollte seine
Schultermuskeln und zuckte zusammen, als eine der halbverheilten Schrammen
spannte. Verletzungen, die
    einst Wochen oder manchmal sogar Monate zur Heilung
brauchten, verschwanden nun innerhalb von Tagen. „Trotzdem, eine gute
Turnierrüstung wäre gestern nacht praktisch gewesen."
    Gestern nacht... Er hatte mehr Blut von Vicki und
ihrem jungen Freund genommen, als er gewöhnlich in einem ganzen Monat trank.
Sie hatte ihm das Leben gerettet, fast unter Einsatz ihres eigenen, und er war
dankbar, aber damit hatte sich eine ganz neue Reihe Komplikationen ergeben.
Neue Komplikationen, die einfach würden warten müssen, bis er mit den alten
fertiggeworden war.
    Er zog seine Uhr an. 20:10. Vielleicht hatte Vicki
zurückgerufen, als er unter der Dusche stand.
    Sie hatte nicht.
    „Großartig. Norman Birdwell, York University, und
ich werde Sie zurückrufen. Also, ruf endlich an." Er starrte auf das
Telefon. Das Warten war das schlimmste an dem Wissen, daß das Zauberbuch dort
draußen war und wahrscheinlich benutzt werden würde.
    Er zog sich an. 20:20. Immer noch kein Anruf.
    Seine Telefonbücher waren im Flurschrank vergraben.
Er kramte sie

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