Huff, Tanya
Hysterie und jetzt das - sie würde den
Rest der Nacht damit verbringen, den Hund zu baden. „Ow..."
Der Dämon riß ihr die zweite Hälfte des Wortes aus
der Kehle, fing den fallenden Körper mit seiner anderen Hand auf und zog die
Wunde hoch an den klaffenden Kreis seines Mundes. Geräuschvoll schlürfend
begann er, das Blut zu trinken, das er zur Heilung brauchte. Er taumelte und
ließ fast seine Mahlzeit fallen, als ein schweres Gewicht von hinten gegen ihn
prallte, und Krallen Linien des Schmerzes von
seiner Schulter bis zur Hüfte zogen. Knurrend, rot geifernd, fuhr er herum.
Owens Zähne waren gebleckt, seine Ohren flach an
seinen Schädel gelegt und sein eigenes Knurren war mehr ein Heulen, als er sich
wieder nach vorne warf. Er drehte sich in der Luft, wirbelte durch einen
flüchtigen Schlag herum und landete schwer auf drei Beinen, seine Schulter
fast schwarz von Blut. Rasend durch die Nähe des Dämons knurrte er wieder,
schnappte sich das herabhängende Flügelstück und zermalmte es mit seinen
kräftigen Kiefern.
Bevor der Hund seine massigen Nacken- und
Schultermuskeln ins Spiel bringen konnte, trat der Dämon nach ihm. Eine lange
Klaue fuhr durch eine Rippe und wurde 15 Zentimeter tief über die gesamte Länge
des Körpers des Mastiffs gezogen, wobei sich ein glänzender Schwall Därme auf
die Erde ergoß.
Mit einem letzten, schwachen Herumwerfen seines
Kopfes gelang es Owen, die bereits verletzte Flügelmembran noch weiter
einzureißen, dann verlosch allmählich das Licht, das in seinen Augen leuchtete,
und mit einem letzten, haßerfüllten Knurren starb er.
Selbst im Tod hielten seine Kiefer ihre Beute noch
fest, und der Dämon mußte sie auseinanderreißen, um freizukommen.
Zehn Minuten später kam ein Teenagerpärchen auf der
Suche nach einer abgeschiedenen Ecke den Hohlweg hinunter. Der Pfad besaß eine
Reihe steiler und felsiger Punkte, und wenn die Augen noch nicht an die
Dunkelheit gewöhnt waren, war er doppelt gefährlich. Der junge Mann ging ein
wenig voraus und führte sie an der Hand hinterher - nicht aus einem
ritterlichen Bedürfnis heraus, erst den Weg zu überprüfen, ihm lag eher daran,
dorthin zu kommen, wo sie hingingen.
Als er zu fallen begann, mit dem anderen Arm in der
Luft rudernd, ließ sie die Hand, die sie hielt, los, damit er sie nicht mit
sich zog. Er schlug mit einem seltsamen, gedämpften Laut auf dem Boden auf, lag
dort einen Augenblick und starrte in Schatten, die sie nicht durchdringen
konnte.
„Pat?"
Seine Antwort war fast ein Wimmern, und er
krabbelte nach hinten und auf seine Füße. Seine beiden Hände und Knie waren
dunkel, als ob er in Schlamm gefallen wäre. Sie rümpfte die Nase über einen
Geruch, den sie fast, aber nicht ganz identifizieren konnte.
„Pat?"
Seine Augen waren aufgerissen, das Weiße leuchtete
um sie herum, und obwohl er den Mund bewegte, kam kein Laut heraus.
Sie runzelte die Stirn, machte zwei sehr vorsichtige
Schritte nach vorn und hockte sich hin. Der Boden unter ihren Fingerspitzen war
feucht und ein wenig klebrig. Der Geruch war stärker geworden. Allmählich
paßten sich ihre Augen an, und da sie nicht von irgendwelchen gesellschaftlichen
Erwartungen in Bezug auf Männlichkeitswahn gebunden wurde, begann sie zu
schreien. Und schrie noch eine ganze Zeitlang weiter.
Vicki blinzelte und versuchte verzweifelt,
sich auf die verschwommenen Lichter in der Ferne zu konzentrieren. Sie wußte,
daß der helle weiße Strahl, der in den Hohlweg leuchtete, der Suchscheinwerfer
eines Polizeiwagens sein mußte, auch wenn sie den Wagen nicht wirklich sehen
konnte. Sie konnte aufgeregtes Stimmengeplapper hören, aber nicht die Menge
erkennen, von der es stammen mußte. Es war spät. Sie sollte bei Henry sein.
Aber es könnte etwas geben, was sie tun könnte, um zu helfen... Sie hielt eine
Hand an der Betonwand, die das Büro von ManuLife umgab, wandte sich dem St.
Paul's Square zu und ging in Richtung Licht.
Es verblüffte sie immer wieder, wie schnell ein
Unfall irgendeiner Art eine Menschenmenge anziehen konnte - selbst nach
Mitternacht an einem Montag. Mußte denn keiner von diesen Leuten am Morgen zur
Arbeit? Zwei weitere Polizeiwagen fuhren mit heulenden Sirenen vorbei, und ein
paar junge Männer, die die Straße hochrannten, rannten sie fast um. Sie
bemerkte kaum einen von ihnen. Nach Mitternacht...
Während ihre Finger über den Beton glitten, begann
sie schneller zu laufen, bis eine der Stimmen, die sich aus dem
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