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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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auch klar, daß ihr Fall von daher
nicht gerade an der Spitze Ihrer Prioritätenliste steht,
aber ..."
    „Ms. Nelson!" Detective Fergusson klang halb
gereizt, halb genervt. „Sie haben mein ganzes Mitgefühl, und ich kann mir
vorstellen, wie Ih nen zumute ist, aber ich habe hier einen
ermordeten Teenager an den Hacken! Ich würde den Scheißkerl, der das getan hat, gern
finden, ehe wir den nächsten Leichensack angeliefert bekommen!"
    „Und Sie sind der einzige Detective der Stadt?"
Vickis Fingernägel klopften ein rasches Stakkato auf die Plastikumhüllung des
öffentlichen Telefons.
    „Nein, aber ich bin derjenige, dem man den Fall übergeben
hat. Es tut mir leid, wenn das nun einmal bedeutet, daß
ich ihrer Mutter nicht so viel Aufmerksamkeit schenken kann, wie Sie
fraglos für notwendig hal ten, aber ..."
    „Die beiden Fälle", fauchte Vicki, und ihre Finger
ballten sich zur Faust, „hängen zusammen!"
    Hinter
ihr, in der offenen Tür der Telefonzelle, verdrehte Celluci die Augen. Obwohl er nur den einen Teil der Unterhaltung
hatte mithören können, konnte er Fergussons Lage ein Stück weit nachfühlen.
Vicki konnte, wenn sie wollte, mit
einem Zeugen so feinfühlig umgehen, als sei sie Chirurgin, tendierte dem Rest der Welt gegenüber aber eher zu einer Diplomatie
von Hammer und Meißel.
    „Hängen
zusammen?" Nun klang Fergusson nicht mehr gereizt. „Wie?"
    Vicki öffnete den Mund und schloß ihn dann wieder, mit
einem hörba ren Schnappen. Sie haben meine Mutter in
ein Monster verwandelt. Ihr Jun ge ist von einem
ähnlichen Monster umgebracht worden. Wenn wir meine Mutter finden, dann garantiere ich Ihnen, daß wir auch Ihren Verbrecher fin den. Woher ich das
weiß? Das kann ich Ihnen nicht sagen. Und er ist sowieso verschwunden.
    Scheiße.
    Sie rückte die
Brille zurecht. „Nennen wir es eine Ahnung, okay?"
    „Eine
Ahnung?"
    Vicki
mußte zugeben, daß sie nicht anders reagiert hätte, wären die Rollen vertauscht. In scharfem Tonfall
verteidigte sie sich: „Was stört Sie daran?
Hatten Sie noch nie eine Ahnung?"
    Celluci, der Schlimmes ahnte, sollte die Unterhaltung
so weiterlaufen, drängte Vicki mit der Schulter beiseite und riß ihr den
Telefonhörer aus der Hand. Vicki warf ihm einen finsteren
Blick zu, nahm die Einmischung aber zähneknirschend hin. Sie wußte
genau, wie ungünstig es sich aus wirken würde, wenn sie
die Polizei von Kingston gegen sich aufbrachten.
    „Detective Fergusson? Detective-Sergeant
Celluci hier. Wir haben fest gestellt, daß einer von Dr. Burkes
Doktoranden, ein Donald Li, zumin dest oberflächlich der
Beschreibung von Tom Chen entspricht. Wir würden es sehr zu schätzen wissen,
wenn Sie bei der Universitätsverwaltung anriefen und dort bäten, uns eine Kopie
seines Fotos aus den Immatrikulationsunterlagen zu überlassen, damit wir damit
zum Beerdigungsinsti tut gehen und die Identität überprüfen lassen
können.
    Detective Fergusson seufzte. „Ich habe gestern erst bei
der Universitätsverwaltung angerufen."
    „Und die haben uns auch alle Fotos der Medizinstudenten
kopiert. Aber da Li gar nicht Medizin studiert, bekommen wir sein
Foto nur, wenn Sie noch einmal anrufen."
    „Und warum glauben Sie, daß Li etwas mit der Sache zu tun
haben könnte?"
    „Weil er mit Dr. Burke zusammengearbeitet hat, genau wie
Marjory Nelson."
    „Ach ja? Und warum sind Sie der Meinung, daß Dr. Burke
etwas mit der
Sache zu tun hat?"
    „Weil
sie sowohl die wissenschaftliche Qualifizierung zu besitzen scheint, die man braucht, um Tote zum Leben zu
erwecken, als auch Zu gang zu den erforderlichen Geräten hat."
    „Das
meinen Sie nicht im Ernst, Detective!" Man konnte Fergusson anhören, daß er nun zwischen Wut und Ungläubigkeit
schwankte. „Wie kommen Sie darauf, daß hier jemand verdammt noch mal
Tote aufer weckt?"
    Die Frage war, wie Celluci zugeben mußte, berechtigt. Er
schenkte einem wütenden Blick von Vicki, den er fast körperlich zu spüren
meinte, keinerlei Beachtung und traf eine rasche Entscheidung:
da die Polizei nun schon mal in den Fall verwickelt war, würde
er soviel von der Wahrheit auf den Tisch packen, wie Fergusson
seiner Meinung nach verdauen konnte. „Ms. Nelson glaubt, daß sie ihre Mutter vor zwei
Nächten am Wohnzimmerfenster hat stehen sehen."
    „Ihre tote Mutter?"
    „Ihre tote Mutter."
    „Und die ging
umher?"
    „Ja."
    „Und als nächstes wollen Sie mir wohl weismachen",
knurrte Fergus son, „daß Ms. Nelsons tote Mutter meinen Teenager

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