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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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ein Sandwich und ein Stück Blaubeerkuchen gegessen und dazu ein Glas Milch getrunken, und zwar vier Stunden vor seinem Tod. Er war ein bißchen müde, am Zustand der Muskeln läßt sich Erschöpfung ablesen." Mike schob sich eine
überlange Haarsträhne aus der Stirn. „Rax war ein gesun der, zweiundfünfzig Jahre alter Mann. Er überraschte im Werkraum der
ägyptologischen Abteilung einen nackten Eindringling, und sein Herz bleib
stehen."
    „Na
gut." Dave zuckte die Achseln. „Das kommt wohl vor."
    „Was kommt vor?"
    „Daß das Herz
stehenbleibt."
    .Völliger Schwachsinn." Mike zerquetschte den Kaffeebecher und
warf  ihn in Richtung Papierkorb. Der Becher traf den Rand des Kor bes, ein paar
Tropfen Kaffee spritzten gegen die Seitenverkleidung des Schreibtischs, und der Becher landete im Korb. „Innerhalb von
    vierundzwanzig Stunden in ein und demselben Werkraum zwei To desfälle durch unerklärliches Herzversagen, das ist..."
    „Ein
grausiger Zufall." Dave schüttelte den Kopf, als er sah, was für ein Gesicht sein Partner machte. „Wir alle
leben unter starkem Streß, so ist unsere Welt nun einmal. Jedes kleine
bißchen zusätzli cher Belastung kann einen
da umhauen. Ellis hat etwas gesehen, was ihn erschreckt hat, das war zuviel für sein Herz, und er starb. Rax hat
einen Einbrecher gestört, die beiden kämpften, das war zuviel für sein Herz, und er starb auch. Wie ich schon
sagte: Das kommt vor. Herzversagen, das in keinem direkten Zusammenhang mit der Anwendung körperlicher Gewalt steht, fällt nicht in unser Revier."
    „Große Worte", grunzte Celluci.
    „Ich jedenfalls bin bereit, den Schluß zu ziehen, daß dies kein Mord war
und die ganze Sache den Jungs vom Raubdezernat zu übergeben."
    Celluci nahm seine Füße vom Schreibtisch und stand auf. „Ich bin noch nicht soweit."
    „Warum denn nicht?"
    Celluci dachte einen Augenblick nach und mußte letztlich die Achseln
zucken. Einen einleuchtenden Grund hätte er nicht nennen können, noch nicht einmal sich selbst gegenüber.
    „Nenn' es eine Ahnung."
    Dave seufzte. Er haßte Polizeiarbeit, die auf Intuition basierte, aber Celluci hatte eine hohe Aufklärungsquote vorzuweisen und durfte wohl von Zeit zu Zeit auch der einen oder anderen Ahnung nachgehen. Er
gab nach. „Also, wo willst du hin?"
    „Ins Labor."
    Dave sah Mike
nach, der in Richtung Labor ging und dachte kurz daran, den Leuten dort telefonisch einen warnenden Hinweis zu kommen
zu lassen. Er hatte die Hand schon am Hörer, änderte dann aber seine Meinung. Er lehnte sich zurück und
grinste: „Warum soll ich immer allein den ganzen Spaß haben?"
      „Das ist ein Stück Leinen?"
Mike starrte in den durchsichtigen Plastikumschlag
und entschied sich, Doreen einfach zu glauben. „Wovon
stammt das Stück?"
    „Von einer uralten ägyptischen Feiertagsrobe, wahrscheinlich Grö ße vierundvierzig, extralang. Hochgeschnürte Taille, Faltenärmel ... woher zum
Teufel soll ich das wissen?" Doreen verschränkte die Arme und funkelte den Detective an. „Sie bringen
mir hier zweiundzwanzig Millimeter Schlick, der ein Säurebad genommen hat, und
ich ziehe Ihnen da einen Quadratmillimeter Leinen raus. Mehr Wunder sind bei
mir nicht drin."
    Mike trat einen Schritt zurück. Kleine Frauen wirkten auf ihn immer
einschüchternd. „Tut mir leid. Was können Sie mir denn zu dem Leinen sagen?"
    „Zwei Dinge. Zum einen ist es sehr alt." Sie hob warnend die Hand. „Wie alt, kann ich nicht sagen, und zum zweiten ist auf einer der Fasern
ein wenig Pigment, halb Blut, halb irgendein Farbstoff. Auch alt. Es hat mit der Leiche von letzter Nacht nichts zu tun. Zumindest
nicht, was wertvolle Körperflüssigkeiten betrifft."
    Er sah sich das Stückchen graubraune Materie genauer an. Thompson
hatte gesagt, der Sarkophag stamme aus der achtzehnten Dynastie. Er hätte nicht sagen können, wann genau die gewesen war, aber wenn man das Stückchen Leinen derselben
Periode zuordnen könnte ... dann
hätte er einen Fall mit einer Mumie, von der alle sagten, es gäbe sie gar nicht. Das würde sein
Leben ungefähr so ein fach machen wie
der Besuch eines Bürgerrechtsanwalts. „Sie können nicht vielleicht herausfinden, wie alt das hier
ist?"
    „Sie wollen eine Untersuchung mit Kohlenstoff?"
    „Ja, irgendwie schon."
    „Das können
Sie sich abschminken, Mike! Wenn Sie so eine Untersuchung von mir wollen - mal
vorausgesetzt, ich hätte ein Stück Stoff, das
dafür groß genug ist, und das habe ich hier nicht - dann

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