Huff, Tanya
mich zu wecken, schlage ich grün und blau!"
versprach sie ihrem Unterbewußtsein.
Wenig später
lag sie wach und stirnrunzelnd im Dunkeln; an die Jeansjacke hatte sie seit Jahren nicht mehr gedacht.
Donnerstag nacht,
das Haus stand allein auf einer grauen Ebene, und
der Traum begann an der Vordertür. Der Zwang, sie zu öffnen, erwies sich als zu stark. Sie gab ihm nach und
betrat das Haus - dicht gefolgt von irgend etwas. Ein kurzer Blick auf die
Gegenstände im ersten Zimmer - dann wurde das Licht schwach, und sie
kämpfte darum, daß es auch so blieb.
Es wollte sehen, was im Haus war! Na, da sollte es sich auf etwas gefaßt
machen.
Zwar fühlte
sich ihr Kopf an, als sei er für längere Zeit zwischen zwei Mühlsteine geraten - doch fühlte Vicki sich beim Erwachen stolz und zufrieden.
Ihre Abwehr war stärker, als er angenommen hatte - sie lieferte ihm
einen regelrechten Kampf! Das würde seinen Herrn nicht erfreuen. Sie hatte keine Götter, die sie schützten, nur ein stark entwickeltes
Selbstwertgefühl - also würde der Gott ihm die Schuld für das Versagen in die
Schuhe schieben.
Akhekh
duldete kein Scheitern und gestaltete seine Strafmaßnah men so, daß alles besser war, als ihnen ausgesetzt zu sein.
Also brauchte er mehr Kraft.
Trotz aller Kälte und Feuchtigkeit war ein Nachmittag im Fuß ballstadion einem, den man mit der Riel-Rebellion und dem Che mieunterricht der zehnten Klasse verbrachte bei weitem vorzuziehen. Brian drückte Louise fester an sich und drehte ihr Gesicht so, daß sie ihn
ansah.
Solche Bildung lob' ich mir! dachte er, als ihre Lippen sich öffneten und sie ihre Zunge sanft mit seiner spielen ließ. Vielleicht darf ich
ja meine Hand unter ihre ... au. Wohl eher nicht.
Er öffnete die Augen, nur um zu sehen, wie ein anderer Mensch wohl aus dieser großen Nähe aussehen mochte, und runzelte die Stirn, als er feststellen mußte, daß ihnen aus höchstens anderthalb Metern Entfernung ein gutgekleideter Mann zusah. Na prima - ein Spanner. Oder ein Bulle. Vielleicht sollten wir lieber... wir sollten
...
„Brian?" Louise schreckte
zurück, als ihr Freund plötzlich erschlaff te. „Laß das!" Sein Kopf sackte
gegen ihre Schulter. „Ich meine es ernst, Brian! Du machst mir Angst! Brian?
Oh Gott!"
Er lehnte sich im Bett zurück und warf den Beutel voll Federn auf den Fußboden. Bald würde er sich einen richtigen Kopfschmuck
anfertigen lassen.
Es war dreiundzwanzig Uhr dreiundvierzig - die Besessenheit die ser Kultur, die Zeit in lächerliche winzige Einheiten einzuteilen, erheiterte ihn immer wieder aufs neue -, und sie würde jetzt schlafen, das hieß, ihr Ka war jetzt am verwundbarsten. In dieser Nacht würde sie es nicht
schaffen, gegen ihn anzutreten - er würde ihr die ganze Kraft des Ka, das er an diesem Nachmittag zu sich genommen hatte, entgegenschleudern.
Er schloß die Augen und sandte sein Ka aus, folgte dem Pfad, den sein
Herr ihm beschrieben hatte, betrat ihn durch das Bild der Augen seines Herrn.
Es war, als halte etwas sie am Ellbogen und leite sie durch das Haus, beobachtete, suchte, legte eine Sache nach der anderen bei seite. Sie
war nicht in der Lage, dieses Etwas abzuschütteln, und sie vermochte auch nicht, die Lichter zu dämpfen.
Sie durfte nicht zulassen, daß es fand, wonach es auf der Suche war.
Nur hatte sie überhaupt keine Idee, was das wohl sein mochte!
Sie stiegen eine Treppe hinauf und liefen einen langen Flur entlang,
von dem an beiden Seiten unzählige Türen abgingen. Als sie nach der Klinke der zweiten Tür griffen, sah sie die Bleistiftstriche
und Daten, begriff, wer hinter der Tür auf sie
wartete, und sie dachte - oder sagte, da war sie sich
nicht sicher - „Nicht die dritte Tür, alles, nur nicht die dritte Tür!"
Sie drängte weiter, den Flur entlang.
Das Etwas zwang sie zum Halten, drehte sie herum, lenkte sie den Weg zurück und in das dritte Zimmer hinein. Dann verließen
sie
das Zimmer,
und sie wurde weitergeschoben. Zum zweiten Zimmer kehrten sie nicht zurück.
Offensichtlich
kannte es die Fabeln des Äsop nicht.
Es gelang ihr, ihre Mutter, Mike und Henry zu schützen.
Alles andere wurde entdeckt.
Alles.
Er wußte, wie sie leiden würde. Zwar würde es eine Weile dauern, alles zu arrangieren - auch wenn sich ein paar der notwendigen Einflüsse
bereits an Ort und Stelle befanden -, aber auf jeden Fall würde sein Herr nicht umhin kommen, sich mit dem
Resultat sehr zufrieden zu zeigen.
„Du siehst schlecht aus. Ist
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