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Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6

Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6

Titel: Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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einfach nicht.« Mit dem Fuß kickte Merlin einen eingetrockneten Pferdeapfel zur Seite. »Die können doch nicht einfach verschwunden sein.«
    Vor dem Saloon sahen sie den Sheriff, der sich gerade angeregt mit der Dame, der das Schweinchen gehörte, unterhielt.
    »Vielleicht kann der uns ja helfen«, schlug Charlotte vor.
    Ohne auf die Postkutsche zu achten, die von links heranrauschte, liefen sie auf die andere Seite.
    Der Kutscher konnte gerade noch anhalten. Wiehernd beschwerte sich sein Pferd über das harte Bremsmanöver.
    »Herr Sheriff«, rief Merlin außer Atem. »Herr Sheriff, wir haben ein Problem.«
    Der Ordnungshüter von Rodeo-City nahm seinen Hut ab und wandte sich an die beiden aufgeregten Besucher seiner Stadt.
    »Da seid ihr bei mir genau an der richtigen Adresse«, brummte er. »Na, dann schießt mal los.«
    Charlotte holte einmal tief Luft. »Also«, begann sie zu erklären. »Wir glauben, dass der Medizinmann …« Weiter kam sie mit ihren Ausführungen nicht.
    »Alles schon geregelt«, wurde sie lautstark unterbrochen. Neben ihr tauchte der dunkelhaarige Junge mit der Hundeleine auf.
    »Hallo Kleine Feder«, grüßte der Sheriff ihn freundlich. »Na, dann bin ich ja beruhigt.« Er machte auf dem Stiefelabsatz kehrt und stapfte davon. Hugo wedelte freudig mit dem Schwanz und hüpfte seinem Herrchen in die Arme. Den Schlamm von seinem Fell verteilte er dabei großzügig auf Merlins Kapuzensweatshirt. Charlotte traute ihren Augen nicht. Vor ihr stand Noah, ihr neuer Banknachbar.
    »Du?«, fragte sie völlig entgeistert. Hinter dem Jungen tauchte Fips auf.
    »Noah hat mir das Leben gerettet«, sagte er strahlend. »Wir sind jetzt fast so was wie Blutsbrüder.«
    Merlin guckte die beiden sprachlos an. Ihr neuer Mitschüler trug beigefarbene Mokassins. Seine hellen Lederklamotten waren mit verschiedenen Mustern bestickt. Von den Beinen und Armen baumelten bunte Fransen. Um die langen, schwarzen Haare hatte er ein geflochtenes Stirnband gebunden. An seinem Hinterkopf steckte darin eine knallrote Feder.
    »Was machst du denn hier?«, fragte Merlin.
    »Und warum hat der Sheriff dich Kleine Feder genannt?«, wollte Charlotte wissen.
    Noah setzte sich auf einen Holzbalken.
    »Mein Opa ist Krumme Feder, der Häuptling von dem Laden hier«, begann er seine Erzählung.
    »Krumme Feder ist ein echter Indianer«, fiel Fips ihm aufgeregt ins Wort.
    Noahs Familie war tatsächlich indianischer Abstammung. Doch leider waren die Kostüme und die traditionelle Lebensweise nur Teil einer großen Show.
    »Die Leute wollen natürlich den richtigen Wilden Westen erleben, wenn sie hierherkommen«, erklärte Noah. »Und den bekommen sie von uns.«
    »Für mich seid ihr trotzdem echte Indianer.« Darauf bestand Fips.
    Nachdem Noah und er ausführlich von der Sache mit Giftiger Kessel und Noahs Befreiungsaktion berichtet hatten, runzelte Merlin die Stirn.
    »Warum hat der Medizinmann Fips denn überhaupt eingesperrt?«
    »In letzter Zeit wurde immer wieder bei ihm eingebrochen«, erklärte der junge Indianer. »Ein paar blöde Kinder hatten ihm Schmuck und Federn geklaut, weil sie Indianer spielen wollten.«
    »Er dachte wohl, ich würde ihn auch bestehlen wollen«, nahm Fips den Medizinmann in Schutz. »Und solche Dinge regelt er eben wie ein echter Indianer!«
    »Aber mit den verschwundenen Haustieren hat mein Onkel nichts zu tun«, sagte Noah beharrlich.
    »Giftiger Kessel ist dein Onkel?«, fragte Charlotte entsetzt.
    »Ja, ich weiß, er ist ein komischer Kauz«, sagte Noah. »Er lebt in seiner eigenen Welt. Mit dem ganzen modernen Kram kann er nicht viel anfangen.«
    Doch Merlin hielt weiter an seinem Verdacht fest. »Und die ganzen Felle an seinem Gürtel und die komischen Dinge in seinem Wohnwagen?«

Indianerehrenwort

    »Das sind alles uralte Familienerbstücke«, erklärte Noah die seltsamen Dinge, die sein Onkel am Körper trug. Doch er merkte, dass er Charlotte und Merlin nicht wirklich von der Unschuld des Medizinmannes überzeugen konnte.
    »Passt auf«, sagte er bestimmt. »Ich verspreche euch, dass ich ihn im Auge behalte. Sollte mir irgendetwas verdächtig vorkommen, gebe ich euch sofort Bescheid. Indianerehrenwort!«
    Dagegen war nicht viel einzuwenden. Auch wenn sie ihn noch nicht lange kannten, war Merlin überzeugt, dass man Noah vertrauen konnte. Immerhin hatte er sowohl Hugo als auch Fips, ohne mit der Wimper zu zucken, aus der Patsche geholfen.
    »Na gut, wir verlassen uns auf dich«, ging Merlin

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