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Hunde wuerden laenger leben, wenn

Hunde wuerden laenger leben, wenn

Titel: Hunde wuerden laenger leben, wenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ziegler
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Humanmedizin pharmakologische Tests und Studien von den
Pharmafirmen selbst durchgeführt werden
und damit in der Regel nach Bedarf manipuliert werden können (und auch werden),
sind Tests von Futtermittelfirmen, die ihr
Futter natürlich auch verkaufen wollen, mit
äußerster Vorsicht zu genießen. Nestlé Purina, die das Produkt ANTI-AGE auf den
Markt gebracht haben, hat unter anderem
auch in angeblich aufwendigen Untersuchungen festgestellt, dass das Leben von
Hunden durch ernährungsbedingte Interventionen wie z. B. Kalorienbeschränkung
um bis zu zwei Jahren verlängert werden
kann . Aha. Braucht man dafür jetzt schon
Tests, um Fakten, die doch sonnenklar sind,
noch einmal »wissenschaftlich« zu beweisen? Der gesunde Menschenverstand ist hier
anscheinend vollkommen verloren gegangen bzw. wird mündigen Verbrauchern und
kritischen Tierärzten schlicht abgesprochen.
    Sind wir Tierärzte – und der vorgenannte
Artikel wurde immerhin in einer eigentlich
ernst zu nehmenden Tierärztezeitung publiziert – wirklich so leicht manipulierbar
und lassen uns solch haarsträubenden
Unsinn als wahr und notwendig verkaufen?
Augenscheinlich schon, denn wo kein
Bedarf ist, gibt es auch kein entsprechendes
Produkt. Abgesehen davon, dass das von
Nestlé Purina so gepriesene Futter nicht
artgerecht ist, soll uns Tierärzten eingeredet
werden, wie notwendig es sei, einem älteren
Hund noch mehr Zusatzstoffe wie diese mittelkettigen Triglyceride zuzufüttern. Damit
soll ein überflüssiges Produkt schlicht
aufgewertet werden. Wahrscheinlich sind
sich die Hersteller selbst der Minderwertigkeit ihrer Ware bewusst, sonst müssten
sie nicht ständig neue Zusätze kreieren, um
sie aufzupeppen.
    Zurück zu den chronischen Krankheiten,
die leider nur zu oft hausgemacht sind:
Nebenwirkungen und Langzeitschäden werden zugunsten einer kurzfristigen Besserung
der Krankheitssymptome wissentlich in
Kauf genommen. Oft helfen Antibiotika und
Kortison sehr schnell, keine Frage. Vor allem beim Kortison ist die Wirkung beispielsweise gegen Juckreiz oft schon am nächsten
Tag zu verzeichnen. Bei längerer Gabe aber
wird die Wirkung abgeschwächt oder verschwindet ganz. Die Nebenwirkungen der
Antibiotika sind abgesehen von der Zerstörung der natürlichen Darmflora nicht
ganz so gravierend wie bei anderen Medikamenten, es können jedoch auch hier Allergien entstehen. Das Nesselfieber (dabei
richten sich an verschiedenen Stellen die
Haare borstenartig auf) ist wohl die häufigste allergische Reaktion. Es können aber
auch Asthma, das schmerzhafte Anschwellen des Kopfes und lebensgefährliche anaphylaktische Schocks vorkommen. Wichtig
ist auch, bei den Antibiotika noch die Resistenzbildung zu erwähnen, die gerade bei
unkontrolliertem Verbrauch auftritt, das
heißt die krankmachenden Bakterien werden nicht mehr abgetötet, da diese sich an
das Antibiotikum gewöhnt haben. Resistenzen sind immer weiter im Vormarsch und es
bedarf immer neuerer Antibiotika, um die
gewünschte Wirkung zu erzielen. Auch
dieses Problem zählt zu den hausgemachten, denn nur durch ständigen und vollkommen übertriebenen Einsatz der Antibiotika
können Resistenzen überhaupt so rasch
entstehen.
    Kommen wir zum Kortison: Jeder hat
davon gehört, keiner will es wirklich und
doch zählt es mit zu den beliebtesten und
mit am häufigsten verschriebenen Medikamenten der Tierärzte. Wie zuvor bereits erwähnt, wird es in der Regel erst einmal bei
jedem kranken Tier zusammen mit einem
Antibiotikum eingesetzt. Neuerdings wird
Kortison gerne durch Schmerzmittel ersetzt
(sogenannte nichtsteroidale Entzündungshemmer – NSARs), die aber ebenfalls nicht
nebenwirkungsfrei sind. Kortison hat zu
Recht den schlechten Ruf zahlreicher unerwünschter Nebenwirkungen: Denn
Kortison-Präparate mit den Wirkstoffen
Dexamethason, Prednisolon und Hydrocortison sind natürlich auch sehr schnell
wirksame Medikamente, und richtig und vor
allem kurzzeitig eingesetzt, recht gut
verträglich.
    Cortisol ist ein sehr wichtiges Hormon des
Organismus und wird von ihm selbst in den
Nebennieren produziert. Ohne Cortisol könnten wir und auch unsere Hunde und
Katzen nicht leben. Es wirkt auf den
Kohlenhydrat-, den Fett- und den Eiweißstoffwechsel und wird vom Körper zur
Stressbewältigung benötigt. Die Funktion
der Nebennieren wird durch die Hypophyse,
einem Teil des Gehirns, gesteuert. Wenn zu
wenig Cortisol im Blut vorhanden ist, schüttet die Hypophyse Stoffe aus, die die Nebennieren zur vermehrten

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