Hunde wuerden laenger leben, wenn
und Katzen mögen
heutzutage zwar im Schnitt älter werden
(laut neuesten Statistiken) – kränker werden sie aber auf jeden Fall früher und
länger. Seit meiner Kindheit hat meine
Familie immer Hunde und Katzen gehalten
und ich kann mich nicht erinnern, dass auch
nur eines von diesen Tieren eine chronische
Krankheit gehabt hätte. Vor allem die
Hunde sind damals alle über 15 Jahre alt geworden – und zwar ohne Erkrankungen. Die
Katzen (wir hatten einen Onkel mit einem
großen Bauernhof) verunglückten entweder
schon frühzeitig, fielen einer immer wieder
auftretenden Katzenseuche zum Opfer oder
wurden sehr alt. Stoffwechselerkrankungen
wie Diabetes, Morbus Cushing oder auch
chronische Gelenkerkrankungen gab es
kaum. .
In welchem Ausmaß sich chronische
Krankheitsbilder in den letzten 20 Jahren
häufen, ist erschreckend. Kritiker werden
jetzt wieder anführen: Früher hatte man ja
gar nicht die Testmethoden, um manche
Krankheiten überhaupt feststellen zu
können. Das stimmt natürlich, nur hat man
diese damals auch nicht gebraucht. Erst mit
dem enormen Anstieg der Erkrankungsfälle
verfeinerten sich die Testmethoden, denn
der Bedarf an immer komplexeren Untersuchungsmethoden war ja nun auch
gegeben. Mittlerweile sind wir schon so
weit, dass Krankheiten einfach erfunden
werden, um entsprechende Medikamente
verkaufen zu können. Als ich vor Kurzem
eine Zeitschrift für Veterinärmediziner in
Händen hielt (Vet-Journal, das »Magazin
für österreichische Tierärztinnen und Tierärzte«, Ausgabe 05/2010) traute ich meinen
Augen kaum: »Kognitive Dysfunktion« – so
wird eine neue Krankheit genannt. »Kognitive Dysfunktion« bedeutet nicht anderes, als
dass unsere Haustiere älter werden und
damit im Alter körperlich und geistig nicht
mehr so belastbar sind wie in ihrer Jugend
oder in ihrer Lebensmitte. Nun ist AltWerden also auch schon bei unseren Hunden und Katzen eine ernst zu nehmende
Erkrankung! Und dagegen gibt es jetzt die
entsprechende Lösung: den »Jungbrunnen
für alternde Hunde«.
Diese schwerwiegende Erkrankung
wurde, wie sollte es auch anders sein, von
einem der bekanntesten Unternehmen der
Futtermittelindustrie entdeckt – Nestlé Purina! Die Firma will in Tests herausgefunden
haben, dass es von Vorteil sei, dem Futter
alternder Hunde »mittelkettige Triglyceride« beizufügen. Damit soll der Alterungsprozess im Hundehirn gestoppt werden. Ab
dem siebten Lebensjahr sollten Hunde
diesen Nahrungszusatz erhalten. Der
Konzern liefert das entsprechende Futter
natürlich gleich mit. »Anti-Age« heißt es.
Ich zitiere aus dem Artikel: Nestlé Purina
hat
im
Rahmen
umfangreicher
Kognitionstests (das heißt Orientierungstests, Egozentrischer Um kehrtest und Kuriositätstest) nachgewiesen, dass mit MCTs
(mittelkettige Fettsäuren) gefütterte Hunde
bei Folgendem erhebliche Verbesserungen
aufwiesen:
1.
itätsgrad
2.
Gedächtnis
und
InteraktivAnpassungsfähigkeit
und
Bewältigungsfähigkeit
sowie
das
Erleben
neuer
Konzepte
und
3.
Aufmerksamkeitsspanne
und
Aufgewecktheit. Obwohl dies noch in weiteren Studien
bestätigt
werden
muss,
ist
es
durchaus
möglich, dass die Fütterung von MCTs auch
positive
Auswirkungen
auf
Hunde
mit
milder bis moderater Kognitiver Dysfunktion
haben
wird.
Die
Fütterung
einer
Nahrung
mit
ANTI-AGE
ist
nachweislich
eine effektive Möglichkeit, um das Eintreten
der kognitiven Auswirkungen des Alterungsprozesses
zu
verzögern
und
die
Lebensqualität umfassend zu beeinflussen –
und zwar nicht nur die des Hundes, sondern
auch
die
des
Besitzers.
PRO
PLAN
Senior 7 und Original mit ANTI-AGE ist die
Ernährungslösung
für
alle
Ihre
älteren
Patienten.
Gibt es wirklich Kollegen, die das
glauben? Allem Anschein nach, ja, tatsächlich. Sonst gäbe es diesen Artikel und auch
das Produkt nicht. »Anti-Aging« ist für viele
Leute ein Begriff – warum also sollte man
damit nicht auch beim Haustier mit entsprechenden Produkten ordentlich absahnen
können? Was mich besonders betroffen
macht, ist die Tatsache, wie Tierärzte sich
für einen solchen Blödsinn einspannen
lassen und sich regelrecht zu Handlangern
dieser großen Konzerne machen. Profitdenken scheint hier wahrlich an erster Stelle zu
stehen. Wir Tierärzte stehen doch bitte an
der Front und es liegt an uns, solchen
Wahnsinn nicht auch noch weiter zu
unterstützen, die Patientenbesitzer dementsprechend aufzuklären und zu mündigen
Konsumenten zu machen, was das Wohl
und Wehe für ihre Haustiere betrifft.
Ebenso wie in der
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