Hunde wuerden laenger leben, wenn
Dunkelheit sowie in aller Herrgottsfrühe. Den restlichen Tag verbringt
Senta schnarchend auf der Couch oder in
ihrem Körbchen. Für einen doch noch nicht
so alten Hund von sechs Jahren ein nicht
gerade erstrebenswertes Leben.
Senta leidet unter sekundärem Diabetes.
Sekundärer Diabetes wird deshalb als
sekundär (zweitrangig) bezeichnet, weil er
nur ein Symptom einer anderen Grunderkrankung darstellt. Die Hauptursache dafür
ist bei Senta sicherlich das Übergewicht,
aber auch die regelmäßigen Antiläufigkeitsspritzen, die Progesteron enthalten und
diesen Diabetes auslösen können. Familie
D. kommt mit Sentas Diabetes zwar ganz
gut zurecht und hat auch keine Probleme
damit, sie täglich zu spritzen. Aber alle Familienmitglieder sind sich darin einig, dass
dieser Zustand kein schönes Hundeleben
mehr ist, sondern vielmehr einem Dahinvegetieren gleicht. Natürlich hat man versucht, sie abspecken zu lassen, auch unter
tierärztlicher Kontrolle mit teurem
Diätfutter. Der Erfolg ist aber stets sehr bescheiden gewesen, denn Senta entwickelt
beim Diätfutter noch größeren Appetit als
bei ihrem »normalen« Industriefutter. Kein
Wunder – wenn man das Diätfuttermittel
eines großen Herstellers kritisch betrachtet,
fällt sofort auf, dass »Lignozellulose« an erster Stelle der Inhaltsstoffe angeführt wird.
»Die Lignozellulose (lateinisch: LIGNUM
- das Holz/der Baum) bildet die Zellwand
verholzter Pflanzen und dient ihnen als
Strukturgerüst, in das beim Vorgang der
Verholzung (Lignifizierung) nachträglich
das Lignin eingelagert wird.« (Quelle: Wikipedia). Lignozellulose ist also nichts anderes
als ein Rohfaserkonzentrat aus Holz. Dank
des enormen Quellvermögens seiner Fasern
verändert sich das Volumen des Futters und
führt so zu einer schnelleren mechanischen
Sättigung. Natürlich ist ein gewisser Rohfasergehalt im Futter wichtig, steht er aber
an erster Stelle, wird es bedenklich. Denn:
Von Holz wird man nicht satt und der Hund
entwickelt
entsprechende
Heißhungerattacken.
An zweiter Stelle wird das bereits mehrfach erwähnte Geflügelmehl angeführt. Geflügelmehle unterscheiden sich von den
Fleisch enthaltenden Geflügelfleischmehlen,
die tatsächlich richtiges Fleisch enthalten,
insofern, dass sie vom Geflügel faktisch
alles, was abfällt, beinhalten. Geflügelmehle
können zum Beispiel ausschließlich aus
Federn bestehen und besitzen so nur sehr
minderwertiges Eiweiß. Doch gerade ein
übergewichtiger Hund benötigt hochwertige
Eiweißquellen, um nicht durch deren Mangel weitere Krankheiten zu entwickeln.
Durch die Verfütterung dieser gefährlichen
»Light«-Produkte provozieren wir aber just
Folgeerkrankungen wie beispielsweise Leber- und Nierenleiden.
Und was ist sonst noch im industriellen
Abspeckfutter enthalten? An nächster Stelle
wird Weizenkleberfutter angeführt. Weizenkleberfutter ist ein Nebenerzeugnis der
Weizenstärke- und Klebergewinnung.
Weizenkleber (auch als Gluten bekannt)
macht circa 80 % des Gesamteiweißes im
Weizen aus. Weizenkleie wiederum besteht
aus den Randschichten des Getreidekorns
und wird im Rahmen der menschlichen
Vollwerternährung (Müsli, Knäckebrot etc.)
als Ballaststofflieferant verwendet. Weizenkleberfutter wird überall in der Schweinehaltung verwendet. Das Produkt bildet eine
perfekte
Ergänzung
für
die
Nahrungsrationen
von
Fleischund
Zuchtschweinen
und Ferkeln. Auf diese Weise füttern Sie
eine Ration mit einer hohen Energiekonzentration. Das Produkt ist schmackhaft und
senkt
die
Futterkosten. (Quelle: Informationsblatt www.raiffeisen.com).
Weizenkleberfutter ist also ein pflanzlicher Eiweißlieferant. Doch pflanzliche Eiweiße
sind vom Hund und natürlich noch mehr
von der Katze nur in geringem Maße verwertbar. Hund und Katze werden mit solchen Futtermitteln folglich zu Pflanzenfressern umgepolt. So sind Folgeerkrankungen geradezu perfekt vorprogrammiert. Das
im ersten Moment so schön klingende »Tapioka«, das an nächster Stelle der Inhaltsangaben angeführt wird, ist nichts weiter
als eine geschmacksneutrale Stärke (aus der
Maniokwurzel hergestellt), die nicht nur als
Kohlenhydratlieferant dient, sondern auch
durch seine Verkleisterung bei der Herstellung verhindert, dass die Pellets nach dem
Auskühlen wieder in ihre Bestandteile zerfallen. Also ist auch hier kein tierisches Eiweiß in Sicht. Tierisches Protein (Eiweiß)
wird stattdessen ganz hinten in der Deklaration angeführt, ohne Hinweise darauf, um
welches Protein es sich handelt. Da in
Weitere Kostenlose Bücher