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Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
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ist weggefahren.«
    »Wie lange stand er da? Wann ist er weggefahren?«

    »Zur Teezeit war er schon da und vor etwa einer Stunde ist er weggefahren.«
    »Du hast dir nicht zufällig die Autonummer gemerkt?«
    »Nein, weil ich nicht so eine armselige, verdrehte Kreatur bin wie du.«
    »Mutter, saß irgendjemand in dem Wagen?«
    »Nein, ich hab ihn selbst gefahren, Schwachkopf.«
    »Ich meine, als der Wagen dort stand, hat jemand dringesessen und das Haus beobachtet?«
    »Woher soll ich wissen, ob er das Haus beobachtet hat?«
    »Aber du bist dir sicher, dass es ein Er war?«
    »Ja, natürlich. Er trug einen Anzug, ein Hemd und Krawatte. Er ist ausgestiegen und hat in Mrs. Abernethys Büsche gepisst.«
    »Aber er ist nicht zu unserem Haus gekommen? Er hat nicht versucht, mit dir zu sprechen?«
    »Warum, ich schulde ihm ja schließlich kein Geld, ich hab nie in meinem Leben jemandem Geld geschuldet. Du bist derjenige, der Schande über die Familie bringt, du behinderter kleiner …«
    Über Mutter ließen sich sicher eine Menge Dinge sagen, aber wenigstens wusste ich, woran ich bei ihr war. Bei den Fußballmeisterschaften in der Schule hatte sie immer das gegnerische Team angefeuert. Das war zu der Zeit, bevor alle meine Leiden ausbrachen und ich noch Sport treiben konnte. Ich legte auf und rief jemanden an, von dem ich wusste, dass er mich wenigstens nicht mit einer Flut von Beleidigungen eindecken würde.
    Alison murmelte: »Was zum Teufel … es ist sechs Uhr früh. Was gibt’s, Brian?«

    »Ich bin’s«, sagte ich.
    »Oh.«
    »Tut mir leid, wenn ich dich aufgeweckt hab.«
    »Ich war die halbe Nacht wach wegen Morgenübelkeit. Es hat gerade erst aufgehört. Wo brennt’s? Du rufst mich so gut wie nie an. Nur wenn du irgendwas willst.«
    »Hör zu, das ist jetzt kein blöder Scherz. Ich will, dass du ans Fenster gehst und mir sagst, ob du draußen irgendwas Ungewöhnliches bemerkst.«
    »Aliens zum Beispiel?«
    »Schau einfach nach. Bitte.«
    »Okay. Okay.« Ich hörte das Quietschen der uralten Bettfedern. »Also. Ich sehe … Dunkelheit. Nach was halte ich noch mal genau Ausschau?« Sie gähnte.
    »Sie haben Jeff entführt.«
    »Wer … was ?«
    »Jeff. Sie haben vor dem Laden gelauert. Ich hab Jeff angewiesen, ihnen zu folgen. Sie haben ihn sich geschnappt, ihn eingesperrt, ihn ermordet, was weiß ich! Himmel, warum gerate ich immer wieder in so einen Schlamassel? Was weiß ich denn schon über Detektivarbeit? Ich mag Bücher. Ich liebe Bücher. Bücher tun niemandem etwas zuleide, also was für ein Teufel hat mich nur geritten …«
    »Okay – beruhig dich ! Was ist mit Jeff? Wer sind die ?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Aber sie haben Jeff?«
    »Ja.«
    »Hast du die Polizei angerufen?«
    »Vielleicht ist es ja die Polizei!«
    »Es kann doch nicht die ganze Polizei sein.«

    »Doch, kann es.«
    Und dann berichtete ich Alison von ihrer Drohung, von wegen Mord sei ihr Geschäft; und sie gab mir recht, dass das gar nicht gut klang und man uns möglicherweise von William Gunns Werkstatt aus gefolgt war und dass sie besser noch mal einen wirklich gründlichen Blick aus dem Fenster warf. Dann erklärte sie, nein, niemand würde das Haus beobachten, keine BMWs auf der Straße, auch wenn das natürlich den von vorhin nicht einschließe.
    »Den von vorhin …«
    »Als ich nach Hause kam, hielt dieser Wagen neben mir, und jemand fragte nach dem Weg. Vielleicht war es ein BMW. Ich bin eine Frau, woher soll ich so was wissen?«
    Ich verpasste ihr eine detaillierte Einführung in Karosseriedesign, Sonderausstattungen und Pferdestärken, gab es jedoch bald auf. »Nach dem Weg? Wohin?«
    »Universität. Sie war weit ab vom Schuss.«
    »Sie?«
    »Ja. Nette Frau.«
    »Und das war alles?«
    »Ja. Nein.«
    »Nein?«
    »Na ja, ich zeigte ihr den Weg, und dabei wurde sie auf meinen Armreif aufmerksam und meinte, er sei sehr hübsch, und wo ich ihn herhätte. Und ich sagte, ich arbeite Teilzeit in …«
    Sie unterbrach sich und seufzte dann. »Rückblickend war es vielleicht keine so gute Idee.«

    »Himmel.«
    »Woher hätte ich das denn wissen sollen? Also beschatten sie uns beide, wissen, wo wir wohnen und arbeiten …«
    »Und sie haben Jeff. Vielleicht haben sie ihn schon umgebracht.«
    »Das vermutetest du aber nur, weil sie gesagt haben: Mord ist unser Geschäft .«
    »Und weil sie schon zwei Leute umgebracht haben.«
    »Wir wissen aber doch gar nicht, ob sie’s waren.«
    »Aber es ist wahrscheinlich.«
    »Es hätte

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