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Hundert Namen: Roman (German Edition)

Hundert Namen: Roman (German Edition)

Titel: Hundert Namen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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noch einmal zu probieren, bei den ersten acht »Mr und Mrs«-Einträgen gab es keine Sarah, beim neunten gab es zwar eine, aber sie war erst drei Monate alt und konnte natürlich nicht Thema von Constances Story sein. Schließlich waren noch zwanzig McGowans übrig, und sie hatte noch keinen einzigen der neunundneunzig anderen Namen auf der Liste in Angriff genommen, bei denen es ja bestimmt auch jeweils um die hundert Einträge gab. Vielleicht sollte sie lieber mit den seltenen Namen beginnen? Um die zehntausend Anrufe warteten auf sie, und obwohl sie guter Dinge war, das zu schaffen, und obwohl sie gern recherchierte, gab es zwei gewichtige Problemfaktoren, die gegen sie arbeiteten: Zeit und Geld. So viele Anrufe konnte sie sich schlicht nicht leisten.
    Um die Mittagszeit beschloss sie, nicht mehr zu Hause zu arbeiten, sondern ins Redaktionsbüro zurückzukehren. Dort herrschte emsige Betriebsamkeit, denn allen saß die Deadline für die Hommage an Constance im Nacken, und nebenbei mussten ja auch noch andere Themen recherchiert und andere Artikel geschrieben werden. Gerade als Kitty hereinkam, verließ Rebecca, die Art-Direktorin, ziemlich entnervt Petes Büro. »Der hat vielleicht eine Laune heute! Viel Glück.«
    An Kittys angestammtem Schreibtisch saß eine Frau, die sie nicht kannte, was allerdings nicht weiter ungewöhnlich war, da in der Redaktion viele Freie arbeiteten, die mal im Büro waren und mal nicht. Doch heute schien es keinen freien Platz zu geben, und als Kitty sich umsah, ob wenigstens ein Telefon verfügbar war, ging Petes Tür auf, und er rief Kitty zu sich.
    »Was machst du hier?«, fragte er sofort.
    »Ich hab einen Schreibtisch gesucht, weil ich eine Unmenge Anrufe machen muss – meinst du, ich könnte heute eins der Telefone benutzen? Und wer ist die Frau an meinem Schreibtisch?«
    »Hast du irgendeine Spur?«
    »Ich habe beschlossen, die Leute von der Liste direkt zu kontaktieren, um herauszufinden, ob Constance mit ihnen gesprochen hat. Wer ist die Frau an meinem Schreibtisch?«
    »Wie kannst du sie denn kontaktieren?«
    »Ich suche mir die Nummern aus dem Telefonbuch raus«, antwortete Kitty und gab sich große Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie sehr wohl wusste, wie albern das war.
    »Das ist alles?«
    »Ja.«
    »Und wie viele Namen stehen noch mal auf der Liste?«
    »Hundert. Wer ist die Frau an meinem Schreibtisch?«
    »Hundert? Himmel, Kitty, das wird ewig dauern.«
    »Ich hab mich schon durch die meisten Einträge mit dem ersten Namen durchgearbeitet.«
    »Und? Irgendwelche Erfolge?«
    »Nein, noch nicht.«
    Er starrte sie ärgerlich an.
    »Sie heißt McGowan, das ist in Irland fast wie Smith. Ich hab schon fast hundert Anrufe hinter mir. Pete, was erwartest du von mir? Es geht nicht anders. Zuerst hab ich sie alle gegoogelt. Archie Hamilton ist beispielsweise entweder ein Clown, den man für Kinderpartys anheuern kann, oder er arbeitet als Börsenmakler bei Davy’s, oder er ist vor zehn Jahren gestorben, oder er ist vor fünf Jahren wegen Körperverletzung ins Gefängnis gekommen. Wie soll ich deiner Meinung nach erraten, welcher der Richtige ist?«
    Pete seufzte. »Hör zu, hier kannst du nicht arbeiten.«
    »Warum nicht?« Sie schaute aus dem Fenster und dann demonstrativ wieder zu ihrem Schreibtisch.
    »Das ist Laura Mulligan. Ich habe sie gebeten, für die Ausgabe von diesem Monat an deiner Stelle einen Artikel zu schreiben. Die Cox Brothers haben angerufen und auch noch ein paar andere große Anzeigenkunden. Sie werden total unter Druck gesetzt und spielen mit dem Gedanken, diesen Monat ihre Werbung rauszunehmen.«
    »Warum?«
    Schweigen.
    »Oh. Der Grund bin ich.«
    »Das geht schon seit ein paar Monaten so, aber jetzt, nach dem Gerichtsurteil, sind sie endgültig der Ansicht, dass sie das Magazin nicht mehr unterstützen können, wenn wir dich nicht wenigstens auf irgendeine Weise maßregeln.«
    »Aber der Sender hat mich doch schon suspendiert. Und die Sache hat nichts mit Etcetera zu tun.«
    »Irgendjemand macht Ärger.«
    »Bestimmt Colin Murphys Leute«, sagte Kitty. »Sie tun, was sie können, um mich fertigzumachen.«
    »Wir wissen nicht, ob sie es sind«, sagte Pete, allerdings nicht sehr überzeugt. Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Kitty musste unwillkürlich an eine Shampoo-Werbung denken, weil sie so glänzend und perfekt waren und sofort wieder an den richtigen Platz zurückfielen. Überhaupt merkte sie plötzlich, dass Pete ziemlich gut

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