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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Hoffentlich fand Dave wenigstens Zach und konnte ihm helfen. Ein Schauer lief durch ihren Körper, als sie sich daran erinnerte, wie schlecht Zach ausgesehen hatte. Sein Gesicht war totenbleich gewesen, Schweiß hatte auf seiner Stirn gestanden. Am schlimmsten aber sahen seine Augen aus: blutunterlaufen und mit winzigen Pupillen.
    Sie schob ihr Kinn vor und verlangsamte ihre Schritte weiter. Auf keinen Fall würde sie Scott damit davonkommen lassen. Da er seine Pistole im Haus verloren hatte, war er nur noch mit einem Messer bewaffnet. Die scharfe Klinge lag an ihrer Kehle, und falls er unglücklich stolperte, wäre sie tot. Doch diese Genugtuung wollte sie ihm nicht geben. Er würde ihr schon in die Augen sehen müssen, während er sie tötete. Und sie würde sicher nicht wie ein Schlachtlamm dastehen und ihn einfach gewähren lassen. Nein, sie würde so lange kämpfen, bis sie keine Kraft mehr hatte.
    Scotts Griff in ihren Haaren wurde fester, und Chloe unterdrückte mühsam einen Aufschrei. »Ich weiß, was du tust, aber das wird dir auch nichts bringen. Dein Liebhaber wird nicht schnell genug sein. Wenn er überhaupt aus dem Haus kommt, er sah etwas angeschlagen aus, der Arme.«
    Chloe schwieg, was den Mörder noch mehr aufzubringen schien. Mit der Klinge ritzte er in ihren Hals. »Falls du denkst, dass ich dich entkommen lasse, irrst du dich. Eher töte ich dich sofort. Und dann gehe ich zurück und bringe deinen Freund um.«
    Sie hatte keinen Zweifel daran, dass er es ernst meinte. Ihre Zeit lief langsam ab, sie musste dringend etwas unternehmen, wenn sie nicht wollte, dass Scott gewann. Einen Moment lang schloss sie die Augen und bemühte sich darum, all das Kampftraining, das ihre Brüder ihr gegeben hatten, noch einmal zu verinnerlichen. Seit sie nach New York gekommen war, hatte sie das Training vernachlässigt, weil ihr die Zeit gefehlt hatte. Das rächte sich jetzt. Aber zumindest war ihr theoretisch noch klar, was sie tun musste, um Scott auszuschalten. Nur musste sie ihn irgendwie erst dazu bringen, das Messer von ihrem Hals zu entfernen.
    Ein Zweig ragte in den Weg, den sie unauffällig zur Seite bog, während sie hindurchging, um ihn dann zurückschnappen zu lassen. Scotts Schmerzenslaut verschaffte ihr eine grimmige Befriedigung. Zur Strafe zog er heftig an ihren Haaren, sodass sie wünschte, sie hätte kurze, damit er nicht so einen festen Griff darin hätte. Wie sollte sie irgendetwas ausrichten, wenn er sich ihre Haare um die Hand gewickelt hatte und gleichzeitig das Messer gegen ihre Kehle drückte? Mühsam unterdrückte sie die Verzweiflung, die sich in ihr ausbreiten wollte. Nein, sie würde nicht aufgeben, egal, was auch passierte.
    Vor ihrem Körper, außer Sicht von Scott, arbeitete sie ihren Arm nach oben, dann atmete sie so tief durch, wie es das Messer erlaubte. Wenn irgendetwas schiefging, könnte sie hier mitten im Wald innerhalb kürzester Zeit verbluten. Doch sie durfte einfach nicht das Schlimmste annehmen. Ungeduldig wartete sie darauf, dass Scott für einen Moment abgelenkt war, dann schob sie ihren Arm nach oben und drückte Scotts Hand mit dem Messer von ihrer Kehle, während sie gleichzeitig ihren anderen Ellbogen nach hinten zwischen seine Rippen schlug. Für kurze Zeit lockerte sich Scotts Griff an ihren Haaren, dann riss er sie mit einem Fluch wieder an sich.
    »Das wirst du büßen, Schlampe!«
    Wieder setzte er das Messer an ihre Kehle, und Chloe wurde bewusst, dass sie sterben würde, wenn sie jetzt nicht um ihr Leben kämpfte. Mit aller Kraft trat sie nach hinten und traf Scotts Knie, das unter ihm nachgab. Da er sie trotzdem nicht losließ, riss er sie mit sich zu Boden. Der reißende Schmerz auf ihrer Kopfhaut ließ Chloe aufschreien. Immerhin hielt er nicht mehr den Arm um ihre Kehle geschlungen, deshalb konnte sie ihn mit allem bekämpfen, was in ihr war. Leider wusste sie nicht, wo das Messer geblieben war, aber es würde auch so gehen. Sie ballte die Faust und schlug zu. Der Schmerz explodierte in ihren Fingerknöcheln, aber es verschaffte ihr eine gewisse Befriedigung, das Blut zu sehen, das aus Scotts Nase schoss. Ein unheimliches Heulen stieg aus seinem Mund auf, während er mit der Hand seine Nase abtastete. Schmerz und Irrsinn standen nun in seinen Augen.
    Chloe nutzte seine Unaufmerksamkeit und riss sich von ihm los. Auf Händen und Knien krabbelte sie los, um dem Mörder zu entkommen. Da schloss sich sein eiserner Griff um ihr Fußgelenk und riss das Bein

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