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Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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sie. »Vielleicht bringst du dir dann einmal eines deiner kurzhaarigen Nüttchen aus dem Büro mit.«
    »Du hast nicht einmal die schlechtesten Ideen«, sagte er, drehte sich um und ging.
    Carmen blieb wie erstarrt stehen. Hatte sie vielleicht einen Fehler begangen?
    Mrs. White, eine kleine, weißhaarige Dame, betrat den Salon.
    »Ach, Mrs. White«, flüsterte Carmen seufzend. »Was ist denn nur mit ihm los?«
    »Nichts, Mrs. Carmen. Er ist eben so. Sie müssen ihn nehmen, wie er ist, sonst ...«
    Mrs. White hatte sich selbst unterbrochen und wollte gehen, doch Carmen hielt sie am Arm zurück. Groß und ängstlich flackernd betrachteten die dunklen Augen der Mexikanerin die weißhaarige Dame.
    »Was ist sonst, Mrs. White? Was wollten Sie mir sagen?«
    »Ach, ich weiß nicht, ob ich ein Recht dazu habe«, bemerkte Mrs. White.
    »Bitte, sagen Sie es mir!«
    »Wenn Sie nicht genau das tun, was er will, dann wird es rasch vorbei sein, Mrs. Carmen. Dann werden Sie gehen, so wie die anderen gegangen sind.«
    »Was heißt - die anderen?«, fragte Carmen fassungslos. »Praktiziert er das öfter? Ich meine, zieht hier öfter ein Mädchen ein und wohnt bei ihm?«,
    Da lächelte Mrs. White etwas wehmütig.
    »Ich will versuchen, es Ihnen zu erklären«, sagte die Haushälterin. »Ich bin nun schon zehn Jahre bei Mr. Stevenson. Ganz zu Anfang gab es ein Mädchen, Jennifer. Jack hat dieses Mädchen über alles geliebt. Er hat ihr - wie man so schön sagt - die Welt zu Füßen gelegt. Ja, er wollte diese Jennifer heiraten. Aber sie hat ihn nach Strich und Faden betrogen. Seit dieser Zeit ist er so rastlos. Er will jedes Mädchen haben, das ihm über den Weg läuft. Doch ich nehme an, dass dann immer wieder die Erinnerung an Jennifer kommt. Und aus dieser Erinnerung heraus, wachsen eines Tages Hass und Verachtung, Mrs. Carmen. Dann wirft er diese Mädchen wie ein gebrauchtes Spielzeug einfach weg.«
    »Oh«, murmelte Carmen, »das ist ja schrecklich.«
    »Das ist es«, bestätigte Mrs. White. »Aber man wird Jack nicht mehr ändern. Das sitzt alles viel zu tief in ihm. Daher kann ich Sie nur warnen. Sie waren bisher die einzige, die ihm scheinbar alles gegeben hat. Bitte, erfüllen Sie ihm seine Wünsche. Tun Sie, was er von Ihnen verlangt. Ich flehe Sie an.«
    Carmen ging es in erster Linie um ihre Sicherheit. Was sollte sie hier in dieser fremden Stadt anfangen? Da die Prostitution offiziell verboten war, konnte sie den Pariser Stil nicht fortführen. Nach Paris zurückkehren wollte sie auch nicht; dort würde sich ihr legendärer Ruf bereits verflüchtigt haben. Sie würde ein Nichts und Niemand sein in dieser Weltstadt. Und um ihren Lebensstil zu finanzieren, müsste sie dann jeden Tag mit zehn oder mehr Männern schlafen. Das wollte sie nicht. Angst erfasste sie.
    Aus all diesen Überlegungen heraus fuhr sie in die Stadt, suchte einen Modefriseur auf und ließ sich das Haar kürzen.
    »Es ist jammerschade um Ihr schönes Haar, Miss«, bemerkte der Friseur.
    »Es muss sein«, gab Carmen knapp zurück.
    Mit einer schicken Kurzhaarfrisur kehrte sie in die weiße Villa auf den Hügel zurück. Jack war noch nicht da.
    »Um Gottes willen, Miss Carmen, was haben Sie denn nur mit Ihrem schönen Haar gemacht?«, jammerte Mrs. White.
    »Ich habe es auf Jacks Wunsch hin abschneiden lassen«, sagte Carmen traurig. »Es wird ja wieder wachsen.«
    Carmen Gonzales betrachtete sich im Spiegel. Sie kam sich plötzlich vor wie ein Durchschnittsmädchen. Ihr schwarz glänzendes Haar hatte einen großen Teil ihrer Faszination ausgemacht. Nun war es kurz; sie kam sich direkt albern vor.
    Carmen zog ihren Bikini an, nahm ein Handtuch und ging hinunter zum Pool. Dort nahm sie ein erfrischendes Bad und legte sich dann auf die Sonnenliege. Mrs. White servierte ihr einen eisgekühlten Drink.
    Sie war wohl ein wenig eingeschlafen, denn sie erwachte von Motorengeräusch. Es war Jacks großer Wagen, der über die Auffahrt heraufrollte. Carmen richtete sich ein wenig von ihrer Liege auf.
    Dann erkannte sie erschrocken, dass Jack zwei Mädchen mitgebracht hatte - blutjunge Dinger mit kurzgeschnittenen, blonden Haaren.
    »Hallo, Carmen!«, rief er ihr zu.
    Sie glaubte, in seinen dunklen Augen Triumph aufblitzen zu sehen. Sie lief auf ihn zu. Er schien nicht einmal zu bemerken, dass sie ihr Haar wunschgemäß kurzgeschnitten hatte.
    »Kommt ins Haus, ihr Mäuschen«, sagte er zu den Mädchen, die Carmen kichernd betrachteten. Die Mexikanerin stand eine Weile

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