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Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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Frau, die mein Leben erfüllen kann.«
    »Du Blödmann!«, sagte Carmen. »Das erzählst du doch jeder! Und jede fällt auf deinen Schmus herein!«
    Da wurde er schneeweiß. Er ging auf sie zu und packte sie am Handgelenk.
    »Hör mir zu, du mexikanisches Nüttchen«, sagte er zu ihr. »Bist du so blöd oder tust du nur so? Deine Zeit in diesem Haus ist vorbei, capito!«,
    »Und wie sieht es hiermit aus?«, fragte sie und machte die Geste des Geldzählens.
    »Du hast genug bekommen! Für das, was du mich gekostet hast, hätte ich mir jeden Tag zehn Damen ins Haus holen können.«
    »Du Schwein!«, keuchte sie in ihrer blinden, erbärmlichen und hilflosen Wut. »Du gemeines Schwein!«
    »Raus!«, sagte er. »Raus, aber marsch! Ich möchte, dass in einer halben Stunde deine Koffer gepackt sind. Wenn du nicht freiwillig gehst, werde ich deine Klamotten durchs Fenster werfen!«
    »Ach«, höhnte sie. »Das ist der wahre Gentleman! Ist dies das Ende einer großen Liebe?«
    »Eine Dirne kann man nicht lieben«, sagte er kalt.
    »Vor drei Monaten sang der Vogel ein anderes Lied!«, höhnte sie in sein Gesicht.
    »Vor drei Monaten bist du ein stolzer Schwan gewesen. Aber der ist in die Mauser gekommen. Schau dich doch mal an, wie du aussiehst, mit deinen kurzen, abgefressenen Haaren!«
    »Ich habe sie deinetwegen kürzen lassen!«, schrie sie ihn an.
    »Von mir aus. Und meinetwegen kannst du dir auch den Kopf abschlagen lassen«, sagte er gehässig.
    »Bueno«, kam es da eiskalt von ihren Lippen. »Ich gehe.«
    »Es wird dir ja auch gar nichts anderes übrigbleiben«, bemerkte er. »Es ist besser, du gehst ohne Skandal.«
    Sie drehte sich um und ging nach oben. In ihren großzügig ausgestatteten Räumen angekommen, wusste sie nicht, ob sie nun lachen oder weinen sollte. Sie begann die Koffer hervorzuzerren und stopfte wahllos einige Kleider hinein. Den größten Teil würde sie hier lassen müssen.
    Mrs. White half ihr später beim Hinuntertragen.
    In der Halle traf Carmen auf das Mädchen Laiana. Die schönen, dunklen Augen blickten erwartungsvoll.
    Carmen trat auf das Mädchen zu.
    »Sie tun mir leid«, sage sie, »denn Sie werden die Nächste sein.«
    »Bist du endlich soweit?«, erklang Jacks herrische Stimme aus dem Hintergrund.
    »Ja, ich bin soweit«, sagte sie. »Es sind noch etliche von meinen Sachen oben; ich möchte, dass du sie mir nachschickst.«
    »Ach, und an welche Adresse? An ein Bordell in Paris vielleicht oder ...«
    »Spare dir deinen Zynismus«, sagte sie einer plötzlichen Eingebung folgend. »Schick mir meine Sachen nach Santa Margarita in Mexico.«
    »Ach, der stolze Schwan kehrt heim! Aber doch hoffentlich nicht mit gebrochenen Schwingen der Seele, oder?«
    »Nein«, bemerkte sie lächelnd, »das nicht gerade. Aber um einiges reicher.«
    »Wie soll ich das verstehen?«, fragte er sie.
    »Verstehe es, wie du willst. Ich muss gehen; mein Taxi ist vorgefahren. Ich habe mir übrigens noch einmal erlaubt zu telefonieren. Ich habe mir ein Ticket bestellt, Mr. Jack.«
    Damit drehte Carmen sich um, ging auf die kleine, zierliche Mrs. White zu und umarmte sie.
    »Danke, Mrs. White, Sie waren so lieb zu mir!«,
    »Sie sind auch sehr lieb gewesen«, würgte Mrs. White hervor. »Aber man kann halt nichts machen.«
    »Nein«, sagte Carmen, »das kann man nicht.« Dann kehrte sie noch einmal zu Jack zurück und sah ihn an.
    »Vielleicht kommt einmal die Stunde, in der auch du von einem Menschen weggeworfen wirst, so wie das Jennifer schon einmal getan hat.«
    Sein Gesicht wurde schneeweiß. Sie wusste, dass sie an einer alten Wunde gerührt hatte. Mit dieser Bemerkung hatte sie ihn tief getroffen.
    Wutentbrannt stürzte er auf Carmen zu und schüttelte sie.
    »Du Schlampe!«, schrie er sie an. »Du mexikanische, widerwärtige Schlampe, du wagst es, von Jennifer zu reden? Ausgerechnet du, die du mehr Männer im Bett hattest, als Haare auf dem Kopf!«
    »Ja«, meinte sie zynisch und befreite sich von ihm. »Das, was dich immer ein bisschen ärmer macht, macht mich reicher. Good bye, Jack.«
    Damit ging sie hoch aufgerichtet zur Tür, an der der Taxifahrer wartete.
    Als das Taxi die Auffahrt hinunterrollte, drehte Carmen sich noch einmal um. Sie sah Jack stehen. Er hatte eine Hand erhoben, und es schien, als würde er ihr nachwinken. Und Carmen hatte flüchtig den Eindruck, als würde ihm seine Handlungsweise leidtun; sie glaubte zu wissen, dass er der einsamste Mensch auf der Welt war.
    »Wohin, Miss?«, fragte er

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