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Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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wie angenagelt, dann folgte sie Jack.
    »Du, sag mal, was soll denn das?«, fragte sie ihn in der Halle.
    »Was das soll?« Er grinste breit. »Ich bin nur deinem Rat gefolgt und habe mir zwei Gespielinnen aus dem Büro mitgebracht. Das hast du mir doch geraten.«
    »Jack, das war doch Unsinn! Das habe ich doch nicht so gemeint!«
    »Bettle nicht!«, herrschte er sie an. »Ich kann es nicht vertragen, wenn mich eine Frau so anbettelt und anwinselt.«
    »Jack«, flüsterte Carmen. »Jack, ich habe mir die Haare abschneiden lassen.«
    »Na und?«, fragte er gleichgültig, »was meinst du, was mich das interessiert.«
    »Aber ich habe es deinetwegen getan, Jack!«
    »Ach, wirklich? Meinetwegen oder vielleicht deshalb, weil du Angst vor einem Rausschmiss hast? So ist es doch, nicht wahr?« Er ging mit seinem Gesicht näher an sie heran. Carmen wurde blass. Ihr war es, als könnte er nun ihre Gedanken erraten.
    »Nein, Jack«, stammelte sie hilflos. »Nein, du irrst dich.«
    »Und du lügst!«, sagte er kalt. »Ich hasse es, wenn Weiber mich anlügen. Geh wieder hinaus an den Swimmingpool! Jetzt werde ich mich amüsieren, so wie es mir gefällt.«
    »Jack, ich ...«
    »Verschwinde!«, sagte er.
    Und sie ging. Mit mechanischen steifen Schritten lief sie hinüber zum Pool und setzte sich auf die Liege. In ihr war alles wie ausgebrannt, hohl und leer. Sie hätte weinen mögen. Aber keine einzige Träne trat in ihre Augen. Schließlich barg sie das Gesicht in den Händen und schluchzte ein paarmal heiser auf.
    Aus Jacks Schlafzimmer im ersten Stock des Hauses drang Gelächter und Gekicher der Mädchen herunter – ein eindeutiges Gekicher.
    Eine ungeheure Kälte machte sich in Carmen breit.
    »Nun gut«, sagte sie. »Wenn du es nicht anders willst, dann sollst du es auch nicht anders haben.«
    In diesem Augenblick wurde sie wieder zur Dirne. Jetzt von diesem Augenblick an, war alles für sie wieder nüchternes Geschäft - nicht mehr. Sie war entschlossen, Jack auszunutzen, solange es ging.
    Später, viel später, kam Jack herunter und fuhr mit den Mädchen wieder weg. Erst sehr spät am Abend kam er, ganz offensichtlich angetrunken, zurück.
    »Hallo, Süße«, sagte er zu Carmen.
    »Hallo«, antwortete sie und lächelte - strahlend wie ein Sommertag. In ihr kochte zwar ungeheure Wut, aber das ließ sie sich nicht anmerken. Sie trat auf ihn zu und streichelte seine Wange. »Ich bin froh, dass du wieder da bist«, raunte sie ihm mit ihrer dunklen Stimme zu.
    Und - er riss sie an sich, küsste sie, als wäre es das letzte Mal. Schlaff hing sie in seinen Armen. Ihr war alles gleichgültig. In ihr brannte das Feuer der Liebe nicht mehr, an das sie einmal geglaubt hatte. Doch nein, es war gar keine Liebe gewesen. Es war ein Irrtum gewesen! Sie wusste, dass sie sich an diese Einsicht erst gewöhnen musste.
    In dieser Nacht schlief sie wieder mit ihm, obwohl er ziemlich betrunken war. Sie kämpfte den Ekel nieder. Aber als er dann zur Seite rollte, aufstöhnend die Augen s chloss , gleich darauf schnarchend einschlief, da lief ein beinah teuflisches Lächeln über ihr Gesicht. Sie wusste, dass sie wieder einmal gesiegt hatte. Doch sie ahnte dunkel, dass sie nicht immer würde siegen können. Einmal - vielleicht sogar schon sehr bald - würde sie als die große Verliererin dastehen. Davor hatte sie Angst.
    In den Folgetagen war Jack wieder ruhiger. Er war zärtlich und liebevoll wie zu Beginn ihrer gemeinsamen Tage. Doch Carmen war wieder zur Schauspielerin geworden. Sie zog alle Register ihres Könnens, um ihm die Nächte so angenehm wie möglich zu machen. Er schien das zu genießen. Aber bisweilen fiel Carmen doch auf, dass hinter allem allmählich Unzufriedenheit und Übersättigung keimten. Noch funktionierte ihre Methode, ihn an sich zu binden. Noch gelang es ihr, ihn mit ihrem Können als Dirne zu fesseln. Doch er gab ihr nicht mehr so viel Geld wie am Anfang, und sie wagte nicht, Forderungen zu stellen. Mit Entsetzen stellte sie fest, dass ihr Barvermögen bereits beträchtlich zusammengeschrumpft war. Wenn er sie von heute auf morgen hinauswarf, so käme sie wahrscheinlich in eine recht bedrohliche Situation. Aus diesem Grund musste sie sich etwas einfallen lassen, und sein Verhalten kündigte ihr an, dass Eile geboten war.
     
     

     
     
     
       Schöne Stunden lösten sich mit quälenden ab. Bisweilen war es Carmen unerträglich, Jacks exzentrische Launen auszuhalten. Mehr und mehr gewann sie den Eindruck, dass er es

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