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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Früchte und Nüsse, aber sie hatte keinen Appetit.
    »Wird Ihnen gut tun«, drängte MacAllister.
    »Das bezweifle ich.« Dennoch schien es ihr ratsam, etwas zu essen. Sie nahm sich ein dunkelrotes Kügelchen, das in Aussehen und Geschmack an einen Granatapfel erinnerte. Nightingale griff nach ein paar Nüssen und lehnte sich bequem zurück, ehe er eine nach der anderen verzehrte. Mac hatte Kaffee zubereitet und füllte sämtliche Tassen auf.
    »Werden wir Probleme bekommen, wenn wir unter diesen Bedingungen abheben wollen?«, erkundigte er sich mit Blick auf den Sturm.
    »Das wird schon klappen.« Sie würde die Maschinen bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit fordern. In den Tanks war genug Treibstoff, um den Treffpunkt zu erreichen. Es war sogar genug da, um zurückzukehren, sollte das notwendig werden. Sofern das noch irgendeine Bedeutung besaß. »Wir werden es schaffen. Vorausgesetzt, es wird nicht bedeutend schlimmer.«
    Eine Weile saßen sie schweigend beisammen, aßen Früchte und beobachteten den Regen.
    »Seid ihr in Ordnung?«, fragte Hutch schließlich.
    Nightingale nickte. »Die Sache mit dem Fahrstuhl tut mir Leid«, sagte er. »Ich …«
    »Das ist schon in Ordnung. Machen Sie sich deswegen keine Gedanken.«
    Mac trank einen Schluck Kaffee. »Ich nehme an, die Zeit der Geständnisse ist gekommen.«
    »Haben Sie denn etwas zu gestehen, Mac?«, fragte Kellie.
    »Ich …« Er dachte nach. »… habe nicht immer vernünftig reagiert.«
    »Das wissen wir«, entgegnete Nightingale. »Die ganze Welt weiß es.«
    »Ich dachte nur, ich sollte etwas sagen, schließlich habe ich wohl hier und da Schaden angerichtet.«
    »Vergessen Sie es. Ich bin sicher, niemand wird Ihnen das vorhalten.«
    »Da bin ich anderer Meinung, aber darum geht es auch gar nicht.«
    »Mac, Sie haben einmal etwas über Leute gesagt, die ihre Energie mit Selbstmitleid vergeuden.«
    Er runzelte die Stirn. »Nicht, dass ich mich erinnern könnte. Helfen Sie mir bitte auf die Sprünge?«
    »›Die beste Art, mit dem eigenen Gewissen umzugehen, ist, es zum Gehorsam zu zwingen, damit es weiß, wer das Sagen hat.‹«
    »Das soll ich gesagt haben?«
    Nightingale hatte während des Gesprächs zum Fenster hinausgesehen. Nun aber drehte er sich um und fixierte MacAllister. »Nicht ganz. Aber besser bekomme ich es auf die Schnelle nicht hin. Lassen wir das, Mac. Es ist Vergangenheit.«
    Die Landefähre erzitterte, als ein weiteres Beben die Erde erschütterte. MacAllister hielt seinen Teller fest, ehe er zu Boden fallen konnte. »Diese ganze Welt reißt auseinander«, stellte er fest.
    Kellie rückte ihr Sicherheitsnetz zurecht. »Wie lange noch?«
    »Bald«, sagte Hutch.
    Tatsächlich schien der Wind inzwischen ein wenig nachzulassen. Auch der Regen wurde schwächer, hörte aber nie ganz auf. Hutch versuchte noch einmal, Kontakt zu Marcel herzustellen.
    Plötzlich war der Himmel voller Vögel. Sie gehörten alle der gleichen Spezies an, schwarz mit weißen Flügelspitzen. Die großen, eleganten Schwingen hatten sie weit ausgebreitet, um den Wind einzufangen. Ihr Flug war unberechenbar, ungeordnet. Bis zu einem gewissen Grad wurden sie nur über den Himmel geblasen. Aber sie kämpften darum, eine Formation aufzubauen. Der Wind legte sich, die Vögel bildeten eine geordnete Gruppe. Und dann flogen sie nach Norden, als würden sie alle von demselben Impuls gesteuert. Sie wissen es, dachte Hutch. Sie alle wissen es.
     
    Als das Bombardement beendet war, kehrten Scolari und die anderen zurück auf die Hülle, um die Schweißarbeiten zu beenden. Sie befestigten den Schaft direkt am Schiff, wie sie es auch zuvor getan hatten. Die gleiche Prozedur fand auf der Evening Star statt. Auf den beiden anderen Schiffen wurde die Verbindung in einem Winkel von siebenundzwanzig Grad auf dem einen, einunddreißig Grad auf dem anderen wiederhergestellt. Auf diese Weise konnten die Wendy und die Wildside, die während der Extraktion vorne liegen würden, den Prozess einleiten, den Schaft in den Orbit zu führen.
    Kurz nachdem sie angefangen hatten, hörten sie vom Tod des Shuttlepiloten, der sie zuvor gewarnt hatte.
    Scolari und sein Team waren nach zweieinhalb Stunden fertig und kehrten zurück in die Luftschleuse. Alle vier Schiffe waren nun wieder mit Alpha verschweißt, allerdings in entgegengesetzter Richtung.
     
    Wenn er auch neu bei TransGalactic gewesen war, so war Klaus Boraar – vom Captain abgesehen – doch auch der älteste Mannschaftsangehörige

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