Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
dass sie bereit sind, sich für Reporter Zeit zu nehmen.«
    »Miles.« Offenbar war sie im Sinkflug. »Ich würde das wirklich gern tun.«
     
    Frank, der Pilot, sah Drammond an. »John«, sagte er. »Ich habe keine Einwände, solange die mir nicht in die Quere kommen. Wie steht es mit Ihnen?«
    Drummonds erster Impuls war, die Erlaubnis aus dem Stegreif zu verweigern. Andererseits konnte er dafür keinen Grund benennen, abgesehen davon, dass er Canyon nicht mochte. Außerdem war in dem Shuttle mehr als genug Platz, und er nahm an, dass es nicht schaden konnte, sich gut mit der Presse zu stellen. »Okay«, sagte er. »Sagen Sie denen, was Sie mir gerade gesagt haben.«
    Die Schwerkraft hatte den Sack gepackt. Das Netz wurde langsam länger und fing an, in die aufgewühlte Atmosphäre hinabzusinken. Der Ring war offen und gut zu erkennen, und die Leute, die ihn angebracht hatten, hatten ihn sogar noch mit einem Beleuchtungssystem gekennzeichnet. Falls sich keine Probleme an Bord der Landefähre einstellten und falls sie zur rechten Zeit am rechten Ort war, sollte die ganze Sache einfach über die Bühne gehen. Beinahe enttäuschend einfach.
    Frank war anderer Meinung. »Der Ring sieht nur so groß aus, weil wir über ihm sind. Und wir sinken mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Netz. Die Landefähre wird sich mit mehr oder weniger konstanter Höhe nähern. Das Netz geht runter und wieder hoch. Die Pilotin muss den Anflug so planen, dass sie in genau dem richtigen Moment einfliegt. Verfehlt sie den Ring, ist die Sache gelaufen.«
    Schweigen kehrte ein. Die Ärztin, Embry, starrte trübsinnig aus dem Fenster. Janet Hazelhurst wühlte sich durch die Bibliothek, blätterte aber offensichtlich nur weiter, ohne wirklich zu lesen. Drummond nippte derweil gedankenverloren an seinem Kaffee.
    »Achtzehn Minuten bis zum Treffpunkt«, verkündete die KI. »Wir liegen im Plan.«
    Das Netz öffnete sich immer weiter, während es den Wolken entgegensank. Soweit Drummond sehen konnte, hatte es sich nirgends verheddert.
    Frank drosselte den Sinkflug. »Tiefer sollten wir nicht mehr gehen«, sagte er.
    Drummond nickte. »So weit, so gut«, sagte er zu Marcel.
    Ein anderes Shuttle tauchte längsseits auf. »Die Presse ist da«, kommentierte Frank.
    Drummond aktivierte seinen E-Suit und ging in die Luftschleuse. Dort sah er zu, wie zwei Personen unbeholfen aus dem anderen Raumfahrzeug kletterten. Sie schwebten einige Meter weit von einem Shuttle zum anderen, und er nahm jede von ihnen bei der Hand, um sie an Bord zu ziehen.
    Canyon war nicht so groß, wie Drummond angenommen hatte, aber seine honigsüße Stimme war unverwechselbar. Bescheiden stellte er sich vor. »Und das ist Emma Constantine«, fügte er hinzu. »Meine Produzentin.«
    »Wir möchten hier aufbauen, falls das kein Problem ist«, sagte Emma und deutete auf die Sektion, die an die Luftschleuse grenzte. »Und wir würden gern ein kurzes Interview mit Ihnen führen, bevor die Rettung stattfindet.«
    »In Ordnung«, sagte er.
    »August wird Sie fragen, wie Sie vorgehen wollen, wer mit Ihnen hinausgehen wird …«
    »Einen Moment«, fiel Drummond ihr ins Wort. »Ich werde nicht rausgehen. Das wird Frank machen.«
    »Oh.« Sie wandte sich ab, und ihre Augen gaben Anlass zu der Vermutung, dass er soeben aus der Geschichte der Menschheit herausgefallen war. Canyon sah ihn lächelnd an und zuckte mit den Schultern.
    In diesem Moment entdeckte Frank auf seinem Navigationsmonitor etwas, das ihm nicht gefiel. »Alle hinsetzen«, befahl er. »Schnallen Sie sich an.«
    So etwas musste man Canyon nicht zweimal sagen. Er stürzte sich auf den nächsten Sitzplatz, und Emma war nur wenig langsamer.
    »Was ist los?«, fragte Drummond.
    »Gesteinsbrocken.« Kaum waren seine Passagiere sicher angeschnallt, beschleunigte er auch schon.
    Die KI sprach mit Frank, aber der Pilot hatte die Konversation auf seine Ohrhörer umgeleitet, vermutlich, um seine Passagiere nicht unnötig zu erschrecken. Was wiederum Drummond umso mehr erschreckte.
    »Bleiben Sie sitzen«, befahl der Pilot. »Es gibt nichts, worum Sie sich Sorgen machen müssen.« Das Shuttle beschleunigte. »Sie sind hinter uns«, erklärte er. »Wir fliegen ihnen einfach davon.«
    »Wie schlimm ist es?«, erkundigte sich Drummond.
    Frank sah auf einen seiner Monitore. »Es ist ein ziemlich großer Schwarm. Und schnell. Wir sollten nicht hier sein, wenn er eintrifft.«
    Hinter Drummond sprach Canyon in ein Mikrofon. Drummond schnappte

Weitere Kostenlose Bücher