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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Fehler aufgezeigt. Dennoch hatte er in dem letzten Buch, einem tristen Melodram um Ehebruch in den Bergen, keine Verbesserungen entdecken können. Sollte sich dieser Trend mit dem neuesten Roman fortsetzen, so bliebe MacAllister keine andere Wahl, als ihn offiziell ins Gebet zu nehmen. Öffentlich.
    Er dachte an das Gespräch mit Casey, denn ihm schien, als hätte er etwas übersehen. Er war nicht der Typ Mensch, der sich zu Gunsten anderer in Schwierigkeiten brachte, und doch hatte er ihr ein Vor-Ort-Interview zugesagt, das ihm zweifellos große Unannehmlichkeiten bereiten würde. Warum hatte er das getan?
    Ganz allmählich wurde ihm klar, dass er selbst auf die Oberfläche von Maleiva III wollte. Dass er durch die Ruinen schlendern und sich von dem überwältigenden Alter umschließen lassen wollte. Dass er die Ahnung der näher rückenden Katastrophe bis ins Innerste aufsaugen wollte. Was wäre es für ein Gefühl, auf der Oberfläche einer dem Untergang geweihten Welt zu stehen und zuzusehen, wie der Gigant auf den Planeten zustürzte.
    Um das zu erreichen, musste er sich die Unterstützung von Erik Nicholson sichern.
    Nicholson war der Captain der Evening Star, ein kleiner Mann, sowohl körperlich wie auch geistig. Beispielsweise war er ziemlich stolz auf seine Stellung und stolzierte wie ein Pfau durch das Schiff. Er sprach in einer Weise, die gleichermaßen distanziert und kraftlos klang, als würde er göttliche Instruktionen auf einem Berggipfel servieren und hoffen, seine Zuhörer schenkten ihm Glauben.
    MacAllister sollte dem Captain planmäßig am nächsten Abend zum Essen begegnen. Das würde ihm eine passende Gelegenheit liefern, ihn in ein Privatgespräch zu verwickeln und den Ball ins Rollen zu bringen. Dreh- und Angelpunkt bei der ganzen Geschichte wäre, eine Argumentation aufzubauen, die stark genug war, ihn davon zu überzeugen, es sei in seinem ureigensten Interesse, die Landefähre des Schiffes auf die Oberfläche zu schicken. Mit MacAllister an Bord.
    Das Buch war endlich angekommen, und er fing an zu lesen. Ein- oder zweimal sah er sich in der Kabine um, um sich zu vergewissern, dass er tatsächlich allein war.

 
Kapitel V
     
     
    »Alle wichtigen Dinge, die sich in meinem Leben ereignet haben, geschahen stets, wenn ich gerade ganz woanders war.«
    Gregory MacAllister, Notizen aus Babylon
     
    Das Shuttle der Wendy brachte zwei Passagiere als Verstärkung für das Landeteam an Bord der Wildside. Hutch begrüßte sie gleich nach dem Andocken, und sie stellten sich einander vor.
    Kellie Collier war einen Kopf größer als Hutch und trug einen standardmäßigen, weißen, mit Blau abgesetzten Wendy-Jay -Overall.Sie schüttelte Hutch herzlich die Hand und erklärte, sie würde sich sehr freuen, mit von der Partie zu sein.
    Chiang Harmons asiatische Vorfahren offenbarten sich, soweit Hutch es beurteilen konnte, ausschließlich in der Form seiner Augen. Sein Haar war braun, sein Körper kraftvoll und breitschultrig, und er wirkte ein wenig unbeholfen. Hutch fand ihn auf Anhieb sympathisch, und ihr fiel auf, dass er mehr als nur kollegiales Interesse an Kellie hegte.
    »War einer von Ihnen schon einmal auf einem unerforschten Planeten?«, fragte sie.
    Nur Kellie, obwohl sie gestehen musste, dass sie niemals die Grenzen einer Einsatzbasis oder eines Außenpostens überschritten hatte. »Nirgends, wo es zu Schwierigkeiten hätte kommen können«, gestand sie.
    Andererseits wusste sie mit einer Stinger umzugehen.
    »Wir haben keine Stinger an Bord«, sagte Hutch.
    Kellies Brauen wanderten aufwärts. »Sie wollen unbewaffnet auf der Oberfläche einer potentiell gefährlichen Welt landen?«
    Hutch hielt ihr einen Cutter vor die Nase.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    Hutch schaltete das Gerät ein. Eine Klinge weißen Lichts kam zum Vorschein. »Laser«, erklärte sie. »Frisst sich überall durch.«
    »So nahe wollte ich die hiesigen Alligatoren eigentlich gar nicht an mich heranlassen.«
    »Tut mir Leid«, sagte Hutch. »Die Dinger sind alles, was wir haben. Wir werden damit auskommen müssen.«
    Von den Lasercuttern befand sich ein halbes Dutzend an Bord, und sie waren vermutlich noch um ein bis zwei Klassen besser als der Cutter, mit dem Biney Coldfield die Kardinalvögel abgewehrt hatte. Für Archäologen gehörten sie zur Grundausstattung, aber Hutch wusste nicht recht, ob ihre Freiwilligen gerade die Menschen waren, denen sie diese Waffen bereitwillig anvertrauen wollte. Sollten sie es jedoch nicht

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