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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Aber es hätte nicht so früh passieren dürfen. Sie hatte sich eingeredet, wenn die Sache herauskäme, würde es erst dann passieren, wenn der Plan fehlgeschlagen wäre und die Akademie wieder dabei wäre, Einsätze zu streichen, oder wenn er funktioniert hätte und die großen Raumschiffe in ein neues Zeitalter der Forschung aufbrechen würden. Ertappt zu werden hätte in beiden Fällen nicht mehr gar so viel ausgemacht. Gewiss, bei einem Erfolg wäre sie besser damit zurechtgekommen, persönlich in Ungnade zu fallen, zumal ihr Beitrag zur Fortsetzung der Raumforschung auf lange Sicht zweifellos ebenfalls gewürdigt werden musste.
    Aber das jetzt war zu früh.
    »Ich sehe Sie mir in meiner Kabine an«, sagte sie zu Bill, bemüht, Eric den Eindruck zu vermitteln, dergleichen würde immer wieder vorkommen. »In ein paar Minuten.«
    »Sie werden uns doch nicht sagen wollen, die Moonrider hätten bereits zugeschlagen, oder?«, fragte Eric.
    »Nein«, sagte sie. »Vermutlich geht es um eine Personalangelegenheit. Die werden immer so übermittelt. Wahrscheinlich will Hutch mich über meinen nächsten Einsatz informieren.«
    »Sie sehen blass aus.«
    Sie zwang ein Lächeln aus tiefsten Tiefen hervor. »Mir geht es gut.« Sollte sie entlassen werden, wie stünden dann wohl ihre Chancen auf einen Posten bei einem der Frachtunternehmen?
    Null.
    Der Antrieb schaltete sich ab, und sie löste ihr Sicherheitsgeschirr. »Ich bin gleich zurück«, sagte sie zu Eric.
    »In Ordnung«, gab er zurück. »Ich gehe bestimmt nicht fort.«
    Er war ein Naivling. Der Tatsache zum Trotz, dass PR-Leute grundsätzlich in dem Ruf standen, hinterhältig zu sein, glaubte Eric tatsächlich, jeder würde sich an die Regeln halten. Valya fragte sich, wie gut er wohl in seinem Job war.
    Sie zog sich in ihre Kabine zurück, schloss die Tür und atmete tief durch. Sie hätte Hutch die Wahrheit sagen sollen, als sie darüber gesprochen hatten, die Salvator hierher zu schicken.
    Zu spät.
    »Okay, Bill«, sagte sie. »Schauen wir mal, was ihre Hoheit zu sagen hat.«
    Hutch tauchte in der Mitte der Kabine auf. Sie stand da, an die Schreibtischkante gelehnt. Weiße Bluse, blaues Halstuch.
    Perfekte Frisur. Brennender Blick. Die Miene der Frau reichte vollkommen, die Botschaft zu übermitteln.
    »Ich hätte es vorgezogen, das hier von Angesicht zu Angesicht zu erledigen.«
    Valyas Herz schlug schneller.
    »Sie werden vermutlich eine Botschaft von den Leuten von Orion erhalten.«
    Zum Teufel mit all dem. Kapierte die Idiotin nicht, dass sie das für sie getan hatte? Hutchins, wenn wir die Zukunft Leuten wie Ihnen überlassen, dann werden wir allenfalls hinter dem Mond enden!
    »… können noch keine Aussage über Amys Erlebnis machen. Wenn Sie die Sache aufklären können, wenn Sie bar jeden Zweifels wissen, dass es sich auch dabei um einen Schwindel handelt, dann sollten wir diesen Ausflug einfach vergessen. Drehen Sie um und kommen Sie nach Hause!«
    Hutch, versuchen Sie doch wenigstens zu verstehen!
    »Sollten Sie keine Erklärung für das haben, was dem Mädchen passiert ist … bleiben Sie bei Origins in Position.«
    Am Ende schien es, als hätte Hutch noch etwas anderes sagen wollen, aber dann war sie plötzlich fort, und an ihrer Stelle erschien das Logo der Akademie. Eine Schriftrolle und eine Lampe, die die blaue Erde als Symbol der Vereinigten Welt einrahmten.
    Nun ja, Valya konnte der Frau kaum etwas vorwerfen. Hutch war, wie sie war. Sie wäre bereit gewesen, in ihrem Büro herumzuhocken und tatenlos zuzusehen, wie man die Akademie leck geschlagen hätte - und damit auch der Zukunft der Menschheit im Weltraum ein Ende gemacht hätte! -, und wäre tapfer mitsamt dem Schiff untergegangen.
    Valentina Kouros hingegen gehörte nicht zu den Menschen, die einfach danebenstehen und die Katastrophe hinnehmen konnten. Ihr war klar, dass Dryden und seine Unternehmerfreunde sie benutzt hatten, aber Valya hatte sie ebenfalls benutzt. Das Raumprogramm hatte wieder Auftrieb erhalten, und wenn dazu etwas katafero erforderlich war, dann sollte es so sein!
    Sie fragte sich, ob man sie unter Anklage stellen würde.
    Was immer auch geschah, sie musste damit rechnen, den Rest ihres Lebens auf der Erde zu verbringen.
    Nun gut. Wenn das der Preis war, den sie zu zahlen hatte. »Bill, ich werde die Nachricht beantworten. Für die Direktorin persönlich.«
    »Bereit.«
    »Hutch«, sagte sie, »ich weiß rein gar nichts über Amy. Wir werden weisungsgemäß weiter nach

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