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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Ressourcenvergeudung, junge Dame. Dennoch weiß ich natürlich Ihre Sorge zu schätzen. Es ist schön, zu wissen, dass wenigstens irgendjemand Interesse zeigt.«
    »Ich habe eine Frage an Sie, Professor«, sagte Eric. »Valya sagt, der Einsatz von Raketentriebwerken und Manövriertriebwerken sei in der Nähe des Beschleunigers nicht erlaubt.«
    »Das ist richtig.«
    »Aber Sie haben Shuttles.«
    »Zwei auf jedem Tower, richtig.«
    »Wie werden die angetrieben?«
    »Einige unserer Leute würden jetzt sagen, durch heiße Luft.«
    »Ich möchte es wirklich wissen.«
    Stein lachte. »Sie arbeiten mit Magnet- und Gravitationsfeldern, die von verschiedenen Punkten im Verlauf der Röhre aus erzeugt werden. Die Orientierung erfolgt mittels gekoppelter Gyroskope. Das funktioniert recht gut.«
    »Angenommen, es kommt zu einem Notfall?«
    »Im Notfall können sie durch den Auswurf der Tennisbälle manövrieren.«
    »Tennisbälle?«
    Valya lächelte. »Der Direktor nimmt Sie auf den Arm, Eric!«
    »Nun ja, eigentlich handelt es sich um leicht zu verfolgende Geschosse. Aber sie sehen aus wie Tennisbälle.«
     
    Valya und Eric wurden erneut einigen Leuten vorgestellt, denen sie schon bei ihrem ersten Besuch begegnet waren. Jerry Bonham, ein stiller, nervöser Bursche aus Seattle, dessen Spezialgebiet Strömungsmechanik war, wie Lou erklärte. »Er ist seit sechs Monaten hier. Ich glaube, er hofft, sich hier häuslich einrichten zu können.« Und Lisa Kao Ti, eine Technikerin und Angehörige des Teams, das die Expansion des Beschleunigers vorantrieb.
    »Es ist gerade, wie lange, einen Monat her, seit Sie das letzte Mal hier waren?«, fragte Lisa. »Wir sind inzwischen dreihundert Kilometer weiter gekommen.«
    »Und das ist Felix Eastman«, sagte Lou und stellte ihnen einen kupferhäutigen Mann in einem hellgelben Hemd vor. »Aus North Dakota. Felix arbeitete an Blaupause.«
    Sie befanden sich in einem Aufenthaltsraum. Außer ihnen waren noch ungefähr ein halbes Dutzend anderer Leute dort, doch alle Gespräche verstummten augenblicklich, als Eric sich erkundigte, ob mit dem Projekt eine generelle Gefahr verbunden sei. »Es gibt ein geringfügiges Risiko«, räumte Eastman ein. Er war jung, noch in den Zwanzigern. »Aber die Gesetze der Wahrscheinlichkeit sprechen klar gegen ein größeres Unglück.« Er lächelte. Nichts, weshalb es sich lohne, Sorgenfalten zu bekommen.
    »Aber es ist möglich, dass ein Problem auftritt?«
    »Mr. Samuels, alles ist möglich, das nicht bereits verhindert wurde. Ja, natürlich besteht die Möglichkeit. Aber sie ist so unbedeutend, dass wir uns darüber wirklich nicht den Kopf zerbrechen müssen.«
    »Würde es zu so einem Unglück kommen, nehmen wir einfach den schlimmsten Fall an, was würde es nach sich ziehen? Was würde passieren?«
    »Im schlimmsten Fall?« Er sah sich um, und alle Anwesenden grinsten ihm entgegen. »Dann geht, nehme ich an, das Licht aus.« Er schaffte es tatsächlich, im Tonfall der Begeisterung über diese Möglichkeit zu sprechen. Valya sah schweigend zu. Begabung ging nicht in jedem Fall mit Klugheit einher.
    Ein anderer junger Mann trat zu ihnen, auch er kaum mehr als ein Kind. Aber sie sah ihm an, dass er viel auf sich hielt. »Vielleicht kann ich helfen«, sagte er. »Mein Name ist Rolly Clemens. Ich bin der Projektleiter bei Blaupause.«
    Eric nickte. »Schön, Sie kennen zu lernen, Professor.« Sie reichten einander die Hand, doch Eric wirkte ein wenig verlegen. Ein Kind ›Professor‹ zu nennen schien ein wenig außerhalb des gewohnten Rahmens zu liegen. »Erzählen Sie mir von der möglichen Katastrophe!«
    »Eric«, sagte er, »es gibt nicht viel, das nicht möglich wäre.«
    Er setzte eine duldsame Miene auf. »Aber ich denke nicht, dass Sie sich Sorgen machen müssen.«
    »Da sind Sie sicher?«
    »Natürlich.«
    »Und wenn das Licht dann ausgeht …«
    »Das wird es nicht.«
    »Haben Sie bitte Nachsicht mit mir! Wenn es passiert, wäre die Erde auch betroffen, richtig?«
    Clemens bemühte sich redlich um Geduld. Das ganze Gerede war unsinnig. »Ja«, räumte er ein. »Alles wäre betroffen.«
    »Wie lange würde es dauern, bis die Auswirkungen spürbar wären? Zu Hause?«
    »Etwas mehr als zwanzig Jahre.«
    »Warum so lange?«
    »Weil«, sagte er und schaltete in den Vortragsmodus für langsame Studenten um, »ein Riss entstünde, und dieser Riss würde sich mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen.« Er sah gelangweilt aus. Das musste er nicht zum ersten Mal über

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