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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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Position in der Behörde erkämpfen wollte. Alter ging noch immer viel zu oft vor Leistung. Aber wieso hatte Modin sie eigentlich gebeten, hierherzukommen? Am Telefon war sie sehr kurz angebunden gewesen – hatte nur gesagt, dass sie Rebecca gern treffen wollte.
    Im Grunde hätte Rebecca vorschlagen sollen, das Gespräch am Telefon zu führen, aber andererseits hatte sie auch nichts Besseres vor.
    Modin kam mit dem Kaffee zurück und ließ sich auf dem Stuhl ihr gegenüber nieder. Beide tranken vorsichtig einen Schluck.
    »Nun, ich war gestern wieder bei einem Internen-Verhör, und es gibt da etwas, das ich dir sagen wollte …«
    Modin kam direkt zur Sache, und normalerweise schätzte Rebecca so etwas. Aber das hier klang nicht gut.
    »Ja?«
    »Na ja, ich hab ziemlich viel darüber nachgedacht, was da unten passiert ist. In Darfur, meine ich. Alles ging ja so schnell – der Rückzug, die Heimreise, wir hatten kaum Zeit, miteinander zu reden … Ludde hat uns ja direkt nach der Ankunft in Stockholm getrennt.«
    Modin blickte Rebecca unsicher an, als erwartete sie eine Art Zustimmung.
    »Mm.«
    »Zuerst war ich unsicher, na ja, ich hab ich mich ja total aufs Fahren konzentriert und kaum nach vorn geguckt. Und danach herrschte das absolute Chaos, als die Leute die Absperrung durchbrochen haben, der Schusswechsel, der Staub und ja … all das.«
    Modin warf ihr erneut einen verunsicherten Blick zu, aber Rebecca verzog keine Miene.
    »Jedenfalls hab ich nachgedacht, und so im Nachhinein glaube ich, dass ich jemanden vor den Wagen hab rennen sehen, etwa zur selben Zeit, als du an der Tür hingst … Ich bin ziemlich sicher.«
    Rebecca zuckte unwillkürlich zusammen, und Modin schien das bemerkt zu haben.
    »Ich meine, ich habe keine Einzelheiten erkannt, keine Waffe oder so, aber irgendwie erinnere ich mich an die Farbe Gelb. Hatte er etwas Gelbes an seinem Oberkörper, ein Halstuch oder etwas anderes Flatterndes?«
    »Eine Plastiktüte«, murmelte Rebecca undeutlich. Sie räusperte sich und setzte neu an, während ihr Herz immer stärker pochte. »Der Täter hatte die Waffe in einer hellgelben Plastiktüte, die er in der linken Hand trug.«
    »Hm … es könnte sehr gut eine Tüte gewesen sein, und das hab ich auch dem Ermittler gesagt, als er mich gefragt hat. Per Westergren, du hast bestimmt schon mit ihm gesprochen …«
    »Ja, ich bin ihm begegnet«, Rebecca nickte und musste lächeln.
    Karolina Modin lächelte zurück.
    »Gut. Er hat ziemlich viele Fragen über dich gestellt. Wie du als Chefin bist und so. Ich sagte, dass wir erst seit Kurzem zusammenarbeiten, aber dass du eines meiner Vorbilder bei der Leibwache bist … Dass du dich immer hundertprozentig professionell verhältst …«
    Rebecca wusste nicht, was sie darauf antworten sollte.
    »Danke dir, Karolina«, sagte sie schließlich. »Also … ich bin dir wirklich dankbar, dass du … ja, ich meine … für deine Zeugenaussage und alles. Das wird bei den Ermittlungen bestimmt einen großen Ausschlag geben.«
    »Ja, genau das meinte David auch … Er hat vorgeschlagen, dass ich die Internen kontaktiere und eine neue Vernehmung beantrage.«
    »David?«
    »Ja, David … David Malmén«, sagte Karolina Modin und grinste erneut wie ein Junge.
    *
    Die andere Schlange wanderte vorbei.
    Zu diesem Zeitpunkt wäre er schon längst durch.
    Auf sicherem Boden.
    Verdammter Mist!
    Obwohl er einen auf Cool machte, trat er doch immer wieder unruhig von einem Fuß auf den anderen und bildete sich ein, dass die Bullen das merkten.
    Vier Minuten waren nun vergangen, und er stand immer noch am selben Fleck.
    Die Bullen hatten angefangen, ihn anzuglotzen.
    Jetzt werd endlich mal fertig, du alte Schachtel!
    Ein weiterer Blick über die Schulter – noch immer kein Lasse.
    Plötzlich gingen die Bullen in Richtung der Reisenden.
    HP blätterte frenetisch in seinem Pass und versuchte so zu tun, als wäre der Inhalt unheimlich interessant.
    Die Polizisten schlenderten die Warteschlange entlang. Fünf Minuten waren mittlerweile vergangen, und jetzt meinte er, einen gewissen Tumult am Ende der Schlange wahrzunehmen. Die Bullen warfen sich einen Blick zu, und der eine sagte etwas in das Funkgerät, das an seiner Schulter befestigt war.
    Scheiße!
    »Sie da!«
    Der eine Bulle zeigte auf ihn.
    »Ähhh … wie, was … ich?«
    HP versuchte, Zeit zu gewinnen.
    »Ja, genau.«
    Der Bulle winkte ihn zu sich, und HP schob sich vorsichtig näher an das Geländer heran. Aber der Polizist

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