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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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war ein anderes.
    Obwohl das Telefon rein physisch mausetot war, war ihm doch so, als sende es Signale aus. Kleine, unhörbare Lockrufe zu dem Teil seines Gehirns, das sich noch immer nach all dem sehnte, was ihm das Spiel bieten konnte. Das war bestimmt auch der Grund, warum er es nicht in Arlanda hatte liegen lassen können.
    Es war angenehm, das Ding in der Hand zu halten, das war nicht zu leugnen. Das glatte Metall auf der Handfläche zu spüren und die Fingerspitzen über den Touchscreen gleiten zu lassen. Und für wenige Sekunden, ein paar süße Augenblicke lang, war das Gefühl zurück.
    Introducing: Spieler 128, first runner up, Publikumsliebling – der heißeste Typ im Spiel. Heeeeenrik Petteeeerssooon!
    Fast alle Akkus lud man heutzutage auf dieselbe Weise auf. Ein kleines Kabel für den USB-Port des Computers war alles, was man brauchte …
    Aber natürlich hatte er nicht vor, es anzuschalten, er war ja verdammt noch mal nicht blöd im Kopf!
    Es gab eine Menge anderer Dinge zu tun, auf diese Weise wurde das Gehirn beschäftigt und von der lebensgefährlichen Spur ferngehalten. Denn es war genau wie in diesem Denkspiel.
    Wer ans Spiel denkt, hat verloren!
    *
    »Hallo Rebecca, hier ist Håkan! Håkan Berglund«, ergänzte er, als sie nicht antwortete.
    »Ja, hallo …«
    Sie klemmte den Hörer zwischen Wange und Schulter, um sich eine Tasse Kaffee einschenken zu können.
    »Ich bin wieder in Stockholm und wollte fragen, ob du Lust hast, mit mir essen zu gehen, das hatten wir doch in Afrika ausgemacht. Was hältst du von diesem Freitag?«
    Sie holte tief Luft.
    »Ich finde, das ist keine so gute Idee …«, setzte sie an.
    »Ach, komm!«, unterbrach er sie. »Ich glaube, es hat gefunkt zwischen uns, und ich würde dich gern wiedersehen. Ich kann dich gegen sieben abholen …«
    Sie seufzte.
    Offenbar hatte sie sich in Håkan Berglund getäuscht. Dass er es überhaupt wagte, sie anzurufen, war schon verwunderlich, wenn man bedachte, wie wenig er sie dort unten in Darfur unterstützt hatte. Außerdem schien er nicht der Typ zu sein, der einen Wink verstand.
    Sie konnte aufdringliche Menschen nicht ausstehen.
    »Tut mir leid, Håkan, aber ich habe schon einen Freund«, sagte sie trocken.
    Am anderen Ende wurde es still.
    »Hallo?«, fragte sie.
    Aber er hatte schon aufgelegt.
    *
    »Magnus Sandström?«
    »Das bin ich.«
    Er erhob sich von dem Wartesofa und folgte der Sekretärin zu einem kleinen Konferenzraum.
    »Willkommen, Magnus, Sie können hier Platz nehmen. Eliza kommt gleich. Wir sind etwas in Verzug mit den Gesprächen, aber es kann sich nur um wenige Minuten handeln.«
    »Kein Problem.«
    »Gut. Möchten Sie etwas trinken, während Sie warten, Kaffee, Tee …?«
    »Nein, danke«, erwiderte er lächelnd.
    Sie winkte ihm kurz zum Abschied zu und zog dann behutsam die Tür hinter sich zu.
    Er machte es sich auf einem der sechs Stahlrohrstühle rund um den Tisch bequem. Die eine Wand war verglast, und durch das Fenster konnte er geradewegs auf den Sergels Torg schauen. Die Verkehrsgeräusche drangen nur als schwaches Hintergrundbrausen herauf. Die Hochhäuser am Hötorg waren vermutlich eine der absolut besten Büroadressen der Stadt.
    Schließlich wurde die Tür geöffnet, und eine kräftig gebaute Frau blickte herein.
    »Magnus?«
    Er nickte und erhob sich. Sie durchquerte den Raum mit ein paar raschen Schritten.
    Ihr Händedruck war schlapp und etwas feucht.
    »Eliza Poole, Personalchefin. Herzlich willkommen!«
    Sie deutete auf den Stuhl, auf dem er eben noch gesessen hatte.
    »Nehmen Sie Platz und erzählen Sie mir, weshalb Sie für ArgusEye arbeiten möchten …«
    Er setzte sich, kreuzte die Beine und lehnte sich zurück. »Tja, ich arbeite schon lange in der Computerbranche, und gerade die Fragen des Gefahren- und Risikomanagements liegen mir seit jeher sehr am Herzen …«
    HP lächelte sein wärmstes Lächeln, schob die Brille zurecht und bürstete dann ein unsichtbares Staubkorn von seinem Anzugärmel.
    »Nennen Sie mich doch Mange, das tun alle.«

DREIZEHN
    Raising the stakes
    Forum der Säulen der Gesellschaft
    Beitrag gepostet am: 21. November, 06:53
    Von: MayBey
    Wenn man möchte, dass sich etwas verändert, muss man die Dinge manchmal selbst in die Hand nehmen.
    Zu diesem Beitrag gibt es 56 Kommentare.
    *
    Scheiße, es war noch immer ziemlich komisch, sich selbst nicht so ganz wiederzuerkennen … kurz geschnittenes Haar, glatt rasiert und eine Buddy-Holly-Brille mit Fensterglas auf der

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