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Titel: i 7f2e7d9c5fffb544 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Schimmer der Morgensonne die Höhle erreichte. Bis sie sich wieder aufgerichtet hatte, oder so weit aufgerichtet hatte, wie es ihr möglich war, ohne sich den Kopf anzuschlagen, hatte sich der Gargyle bereits in Stein verwandelt.
    Nachdem sie Levet ein letztes Mal den Kopf getätschelt hatte, drehte sich Shay um und wanderte tiefer in den Tunnel hinein.
    Obzwar die Unsterblichkeit eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich brachte, gab es auch einige Schattenseiten, die zum ewigen Leben gehörten.
    Die endlose Langeweile im frühen Mittelalter.
    Die scheußliche Mode der sechziger Jahre.
    Das Ärgernis, mit immer neuen technologischen Errun-genschaften zurechtkommen zu müssen.
    Und das Schlimmste war, dass man selbst die grausamste Folter überlebte.
    Man überlebte und überlebte und überlebte.
    350

    Viper hatte schon vor einer ganzen Weile aus den Augen verloren, wie viel Zeit vergangen war, seit er in die nasskalte Höhle geschleppt worden war. Irgendwie war es eine verdammt gute Ablenkung, an Silberketten von der Decke zu hängen und von Peitschenhieben aufgeschlitzt zu werden.
    Was er wusste, war, dass es Zeit genug gewesen war, um einen viel zu großen Teil seines Blutes auf den unebenen Steinboden rinnen zu lassen. Und dass es zunehmend schwieriger wurde, den Kopf oben zu halten.
    In einem brutalen Rhythmus knallten die Peitschen durch die Luft. Nie machten sie eine Pause, nie wurden sie schneller, nie veränderte sich der Takt. Das Ende kam ohne Vorwarnung. In einem Moment grub sich die Peitsche tief in seinen Rücken, und im nächsten verließen die stummen Raben nacheinander die dunkle Höhle.
    Vielleicht hätte er vor Erleichterung aufgestöhnt, wenn er nicht gespürt hätte, dass Styx den Raum betrat und durchquerte, um direkt vor ihm stehen zu bleiben. Er hätte sogar Weihwasser getrunken, bevor er es zugelassen hätte, dass sein Entführer auch nur einen Anflug von Schwäche an ihm bemerkte.
    Der große Vampir, der seine finsteren Gedanken mit Leichtigkeit zu lesen vermochte, gab einen ungeduldigen Laut von sich. Gleichzeitig streckte er die Hand aus, um sanft eine der tiefen Schnittwunden auf Vipers Rücken zu berühren.
    »Weshalb bist du so störrisch, Viper? Das wird dir nicht helfen. Alles, was du tun musst, ist die Shalott zu rufen, dann wirst du freigelassen und geheilt.«
    Viper ignorierte die ungeheuren Qualen, die selbst die kleinste Bewegung verursachte, und hob den Kopf, um seinen ehemaligen Freund anzufunkeln.
    351

    »Ich werde dich töten, sobald du mich freilässt.«
    Das bronzefarbene Gesicht hätte aus Granit gehauen sein können. »Ich bin nicht dein Feind.«
    »So behandelst du also deine Freunde?« Viper spie ihm vor die Füße. »Dann kann ich nur sagen, dass deine Gastfreund-schaft einiges zu wünschen übrig lässt.«
    »Du weißt, dass ich nie dafür sorgen würde, dass du verletzt wirst. Ich würde niemals wollen, dass irgendeinem meiner Brüder Schaden zugefügt wird.« Styx nahm die Hand von Vipers Rücken und betrachtete nachdenklich das Blut, das seine Finger befleckte. »Ich trachte danach, uns alle vor Chaos und Ruin zu retten.«
    »Nein«, fauchte Viper. »Du trachtest danach, eine junge, unschuldige Frau zu opfern, um einen Vampir zu retten, der seinen eigenen Ruin herbeiführte. Oder leugnest du die Schwäche des Anasso?«
    Styx ballte seine Hände zu Fäusten. Seine Loyalität gegen-
    über seinem Meister stand außer Frage, aber nicht einmal er konnte seine Abneigung gegen die Krankheit verbergen, die den einstmals mächtigen Vampir vernichtet hatte.
    Es war ein sorgfältig gehütetes Geheimnis, dass es sich auf Vampire auswirkte, wenn sie das Blut von Menschen tran-ken, die drogensüchtig waren. Und es war ein noch sorgfältiger gehütetes Geheimnis, dass Vampire selbst abhängig werden konnten. Das verdorbene Blut vernichtete jeden Vampir langsam, aber gnadenlos.
    Selbst den Anasso.
    »Das liegt alles in der Vergangenheit«, gab Styx eisig zu-rück.
    »Du meinst, nachdem er durch Shays Vater geheilt wurde?«
    »Ja.«
    352

    Viper biss die Zähne zusammen, als eine neue Woge des Schmerzes durch seine Arme schoss. Vampire waren nicht dazu bestimmt, an Silberketten von der Decke zu hängen.
    Natürlich waren sie auch nicht dazu gemacht, von Kameraden entführt zu werden, die sie einst Freund genannt hatten, oder wie ein bissiger Hund ausgepeitscht zu werden.
    »Wenn das in der Vergangenheit liegt, aus welchem Grunde ist er dann erneut erkrankt?«, verlangte Viper zu

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