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Titel: i 7f2e7d9c5fffb544 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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wissen.
    Zu seiner Überraschung wandte sich Styx um und ging auf dem feuchten Boden auf und ab. Seine wallende schwarze Robe konnte nicht die Anspannung in seinen Schultern verbergen. Langsam senkte er den Kopf, fast so, als wolle er beten.
    »Ist das von Bedeutung?«
    Vipers Schmerz war vergessen, als ein heftiger Zorn ihn übermannte.
    »Wenn man bedenkt, dass es deine Absicht ist, die Frau zu ermorden, die ich liebe, dann ja, dann ist es von großer Bedeutung.«
    Styx fuhr zusammen, als habe Viper die Hand ausgestreckt um ihn zu schlagen.
    »Ich ... bedauere diese Notwendigkeit. Du kannst nicht wissen, wie sehr, Viper, doch du musst daran denken, was geschieht, wenn der Anasso stirbt.« Er drehte sich langsam um und blickte Viper mit gequälter Miene an. »Ein Vampir wird sich gegen den anderen erheben. Einige, um die Herrschaft über uns zu beanspruchen, und andere einfach, um zu der Zeit vor unserem Frieden zurückzukehren. Das Blut der Clans wird uns alle ertränken, während die Schakale darauf warten, zu ihrem Platz des Ruhmes zurückzukehren.«
    »Schakale?« Viper runzelte die Stirn. »Du meinst die Werwölfe?«
    353

    »Sie haben sich unter einem neuen König zusammen-getan, einem jungen und wilden Werwolf, der von dem Tag träumt, an dem sie über die Nacht herrschen«, erwiderte Styx, die Stimme düster vor Sorge. »Es ist nur die Furcht vor dem Anasso, die sie davon abhält, vor unseren Höhlen zu heulen.«
    Viper schüttelte langsam den Kopf. Beim Blut der Heiligen. War Styx wahrhaftig so blind? Hatte er sich so lange in diesen dunklen Höhlen aufgehalten, dass er keine Ahnung hatte, was in der Welt vor sich ging?
    »Du bist ein Narr, Styx«, knurrte er.
    Die dunklen Augen seines Gegenübers verengten sich.
    Zweifelsohne würden viele dir zustimmen, aber sie würden es mir niemals ins Gesicht sagen.«
    Als ob einige Beleidigungen auch nur den geringsten Unterschied machten, dachte Viper mit einem freudlosen Lä-
    cheln. Er wurde bereits gefoltert. Was zum Teufel konnten sie ihm sonst noch antun?
    »Öffne die Augen, alter Kamerad«, erwiderte er. »Es ist nicht der Anasso, der die Vampire davon abhält, sich gegenseitig in Stücke zu reißen. Oder der uns die Werwölfe vom Leib hält.«
    Styx gelang es, so auszusehen, als habe Viper soeben eine blasphemische Bemerkung von sich gegeben. Und möglicherweise war es das für ihn auch. Er hatte dem Anasso sein Leben geweiht. Offensichtlich war er nicht in der Lage, ob-jektiv zu reagieren.
    »Natürlich ist er es«, entgegnete Styx entschieden. »Er ist derjenige, der uns alle zum Ruhm führte.«
    »Vielleicht führte er uns zum Ruhm, aber seit Jahrhunderten hat niemand mehr den Anasso tatsächlich gesehen oder mit ihm gesprochen. Er ist kaum mehr als ein ver-354

    schwommener Schatten, an den man sich aufgrund vergangener Taten erinnert.«
    »Sie furchten ihn. Sie furchten die Macht, die er ausübt.«
    »Nein, sie fürchten dich, Styx. Dich und deine Raben. Ihr seid diejenigen, die über die Vampire herrschen, ob es dir gefallt oder nicht.«
    Styx erstarrte, und auf seinen Gesichtszügen zeigte sich ein schockierter Ausdruck. »Das ist Verrat.«
    »Es ist die einfache Wahrheit.« Viper verzog das Gesicht.
    Er war kaum noch imstande, den Kopf oben zu behalten.
    Seine Stärke schwand mit seinem Blut dahin. »Du solltest diesen Ort verlassen und dich in den Clans aufhalten, wenn du die Wahrheit wissen möchtest, Styx. Deine Loyalität hat dich geblendet.«
    Styx fauchte leise. »Ich kam in der Hoffnung her, dass du zur Vernunft gebracht werden könntest. Offensichtlich sitzt dein Wahnsinn tiefer, als ich befürchtete.« Er berührte mit der Hand den Anhänger an seinem Hals. »Wenn du bereit bist, nach der Shalott zu rufen, werde ich zurückkehren.«
    Der Vampir machte auf dem Absatz kehrt und überließ Viper wieder dem Schmerz und der Dunkelheit.
    Nicht, dass es Viper etwas ausgemacht hätte. Als die Silberketten in sein Fleisch schnitten und seine Muskeln sich durch die unerträglichen Qualen verkrampften, hätte er schwören können, Shays süßen Duft zu riechen.
    Die Gänge, von denen das Steilufer durchzogen war, erwie-sen sich als verwirrendes Labyrinth und führten meistens in Sackgassen oder sogar genau zu der Stelle zurück, von der sie aufgebrochen war. Nach einer halben Stunde fruchtloser Suche hatte Shay sich verirrt und brachte einen Schwall von französischen Flüchen hervor. Sie wusste bei der Hälfte von 355

    ihnen nicht, was sie

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