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Titel: i 7f2e7d9c5fffb544 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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eher, desto besser.«
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KAPITEL 22
    V iper war mürrisch.
    Es gab wirklich keine bessere Art und Weise, um seine Stimmung zu beschreiben.
    Oh, es lag nicht daran, dass er nicht dankbar gewesen wä-
    re. Es gefiel ihm nicht besser, gefoltert zu werden, als jedem anderen Vampir auch. Wahrscheinlich weniger als den meisten anderen. Und das Wissen, dass Shay die Geheimnisse ihres Herzens verraten hatte, die zu gestehen sie noch nicht bereit gewesen war, ließ ihn nicht ungerührt. Keine Frau folgte einem Mann stundenlang und riskierte ihr Leben einfach nur aus reiner Loyalität. Nicht einmal seine störrische, äußerst eigensinnige Shalott. Und ganz sicher opfer-te sie nicht ihr kostbares Blut, ohne gewisse Gefühle zu haben.
    Aber so sehr auch die Bezeugung ihrer Zuneigung sein kaltes Herz erwärmte — er konnte nicht das unerträgliche Wissen vergessen, dass er gescheitert war. Es war ihm nicht rechtzeitig gelungen zu erkennen, wer Jagd auf Shay machte.
    Es war ihm nicht gelungen, den grässlichen Evor zu fangen und dem Fluch ein Ende zu bereiten. Es war ihm nicht gelungen, Shay davon abzuhalten, sich Hals über Kopf in Gefahr zu begeben.
    Es war ein einziger großer Misserfolg gewesen.
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    Verdammt sollte das alles sein.
    Shay hinter ihm bemerkte glücklicherweise nicht seine stumme Selbstgeißelung.
    Das war nicht weiter überraschend.
    Für sie waren die Tunnel ein Gewirr aus tiefster Schwärze.
    Obwohl sie sich an seine Hand klammerte, stolperte sie über den unebenen Boden, als er sie von den bewohnten Höhlen wegführte.
    »Au«, murmelte sie und ging fast in die Knie, als sie über einen vereinzelten Stein stolperte.
    Viper hielt an und forschte in ihrem blassen Gesicht.
    »Geht es dir gut?«
    »Nein, es geht mir nicht gut.« Sie beugte sich herab und rieb sich ihren Zeh. »Ich kann absolut nichts in der Dunkelheit sehen.«
    »Mach dir keine Sorgen, es gibt auch wirklich nicht viel zu sehen. Etwas Erde, einige Steine, ein paar Spinnen«, meinte er trocken.
    Sie richtete sich auf und funkelte ihn wütend an. »Das ist überhaupt nicht komisch.«
    »Die Tatsache, dass du dein Leben aufs Spiel gesetzt hast, um hierherzukommen, ist ebenfalls nicht komisch«, gab er zurück. In seiner Stimme war Frustration zu erkennen. »Wie hast du mich überhaupt gefunden?«
    Sie zuckte die Achseln. »Als ich aus dem Lagerhaus geflohen war, traf ich zufällig auf Levet. Er befand sich bereits auf dem Weg zu dir.«
    »Der Gargyle?« Viper zog die Brauen hoch. »Ich wusste nicht, dass er sich um mich sorgt.«
    »Er dachte, ich sei bei dir.«
    »Ah.« Er runzelte die Stirn. »Was ist mit Dante?«
    »Er versammelt deinen Clan. Sobald die Sonne unterge-366

    gangen ist, wird Levet nach Chicago zurückkehren und die Vampire herführen.«
    Er legte die Hand um ihr Kinn. »Und es kam dir niein den Sinn, auf Dante zu warten?«
    Ihre Augen verengten sich. Das war nie ein gutes Zeichen.
    »Es hätte sehr gut sein können, dass du gestorben wärst.«
    »Aber du wärest in Sicherheit gewesen«, knurrte er. »Verdämmt, Shay, ich werde es nicht zulassen, dass du dein Leben riskierst ...«
    »Nein.« Sie entzog sich seinem Griff. »Du besitzt vielleicht mein Amulett, aber du hast mir versprochen, dass ich nicht deine Sklavin bin.«
    Er fauchte ärgerlich. »Natürlich bist du das nicht.«
    »Dann steht es mir frei, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Und wenn das bedeutet, dass ich herkomme, um dich zu retten, dann ist das genau das, was ich tue.«
    Das war ohne jeden Zweifel die lächerlichste Argumentation, die Viper je gehört hatte. Und er hatte im Laufe der Jahrhunderte schon so einige gehört.
    Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Selbst wenn das bedeutet, gefangen genommen und leer getrunken zu werden?«, fragte er schroff. »Denn genau das wird geschehen, wenn man uns erwischt. Du hättest zu Abby zurückkehren sollen. Dort wärst du in Sicherheit gewesen.«
    Shay war gleichgültig gegenüber seiner gefährlichen Stimmung und bohrte ihm sogar keck den Finger in die Brust. Bohrte ihm den Finger in die Brust. Einem der meist-gefürchteten Vampire in ganz Chicago. Nein. Auf der ganzen Welt.
    »Nein, ich wäre nicht in Sicherheit gewesen«, entgegnete sie.
    Er trat einen Schritt zurück. Ihr Finger auf seiner Brust 367

    schmerzte nicht, aber bedeutete auch nicht gerade Balsam für seinen verletzten Stolz.
    »Shay, nicht einmal Styx und die Raben würden es wagen, den Phönix anzugreifen. Das ist auch genau der Grund dafür,

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