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Magie. »Es sei denn, du meldest dich freiwillig dafür?«
Die prickelnde Erregung kroch über Shays Haut und sammelte sich in ihrer Magengrube. Verdammt. Sie war sich eines Mannes noch nie so bewusst gewesen. Und ganz sicher nicht eines Mannes, der den schlechten Geschmack hatte, ein Vampir zu sein.
Es war verdammt ärgerlich.
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Und an der Zeit für einige Ablenkung.
»Du hattest wirklich noch nie einen Gast hier?«
In Vipers Blick war ein wissender, belustigter Ausdruck zu erkennen, der in Shay das Bedürfnis weckte, ihm einen Hieb auf diese lange, vollkommene Adlernase zu versetzen.
»Ich komme her, um allein zu sein.«
»Warum hast du dann...«
»Ah, hier ist das Wohnzimmer«, unterbrach er sie mit Nachdruck, als sei nun er an der Reihe, sie abzulenken. »Ich hoffe, du wirst das schöne Erkerfenster bemerken, aus dem man einen überwältigenden Blick auf den See hat. Die Holzfuß-
böden bestehen aus polierter Eiche, die von diesem Grundstück stammt, gerade so wie das Holz der handgeschnitzten Treppe. Es liegt etwas ungeheuer Faszinierendes in dem Stein des Kamins, aber ich muss zugeben, dass ich nicht besonders gut zugehört habe, als die Maklerin mich mit ihrer endlosen Leier quälte.«
Shay erhaschte einen kurzen Blick in den dunklen Raum, der ein gewaltiges Ausmaß zu haben schien. Seltsamerweise war selbst im Dunklen und trotz des ungewissen Gefühls von ungeheurer Größe eine Art Wärme zu spüren.
Nein. Sie schüttelte unwillkürlich den Kopf.
Das Gefühl der Wärme gehörte nicht zu dem Raum, sondern zum gesamten Haus.
Als ob diejenigen, die dort gelebt hatten, es zu einem richtigen Zuhause gemacht und das Echo ihres Glücks zurückgelassen hätten.
So gedankenverloren, wie Shay war, dauerte es einen Moment, bis sie bemerkte, dass Viper sich nicht dem nächsten Türeingang zugewandt hatte, der weiter ins Innere des Hauses führte. Stattdessen stieg er die breite, geschwungene Treppe hinauf.
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Verdammt.
Ganz gleich, wie sehr er auch beteuert hatte, dass er sich ihr nicht aufzwingen würde, sie glaubte ihm nicht.
Er war ein Vampir.
Damit war wohl alles gesagt.
»Das waren doch bestimmt noch nicht alle Zimmer im Erdgeschoss?«, fragte sie.
»Nein, aber sie sind nicht annähernd so faszinierend wie die Zimmer oben. « In seiner Stimme lag der gleiche mitternachtsschwarze Samt wie in seinen Augen. Und er war genauso magisch.
Verdammt sollte dieser Vampir sein.
»Ich wünschte, du würdest mich herunterlassen. Ich bin absolut in der Lage, selbst zu gehen.« Und wegzulaufen. Und sich im nächsten Raum einzusperren.
»Mir gefällt das Gefühl, dass du mir so nahe bist.« Viper erreichte den Treppenabsatz und durchquerte die erste Tür-
öffnung auf der rechten Seite. Er hielt nur lange genug an, um den Schalter an der Wand zu betätigen, bevor er in die Mitte des Zimmers trat. »Da sind wir.«
Shay blieb steifbeinig stehen und untersuchte ihre Umgebung. Sie war sich nicht sicher, was sie erwartet hatte. Peitschen. Ketten. Fesseln, die an der Wand befestigt waren.
Stattdessen erkannte sie einen Raum, in dem dieselbe einladende Wärme herrschte, die sie schon unten gespürt hatte.
»Das ist dein Schlafzimmer?«, fragte sie und betrachtete das große Himmelbett mit der dicken Steppdecke und der handgeschnitzte Frisierkommode, auf der eine Vase mit frischen Gänseblümchen stand.
Sie konnte sich nichts vorstellen, was weniger zu dem eleganten, kultivierten Vampir gepasst hätte.
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Merkwürdigerweise wurde sein Gesicht zu einer uner-gründlichen Maske. Selbst seine Augen bekamen einen zu-rückhaltenden Ausdruck.
»Eigentlich ist es deins. «
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. »Meins?«
»Gefällt es dir?«
»Ich...« Sie leckte sich die trockenen Lippen. Plötzlich war das reizende Zimmer mit den Pastelltönen erschreckender als eine beliebige Anzahl von Ketten oder Fesseln.
»Warum?«
Er studierte ihre Miene mit der enervierenden Intensität eines Raubtieres. »Warum was?«
»Ich bin deine Sklavin. Du kannst mit mir machen, was du willst. Warum behandelst du mich wie einen privilegierten Gast?«
»Es liegt daran, dass du meine Sklavin bist. Das bedeutet, ich kann dich behandeln, wie ich es für richtig halte.«
Sie schloss die Augen vor der Macht seines Blickes. »Bitte sag mir, was du von mir willst«, flüsterte sie. »Das nicht zu wissen ist schlimmer als alles, was du mir antun könntest.«
Es folgte ein Moment des Zögerns, bevor Viper einige Schritte auf sie
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