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gezogen.
Ich beginne mich zu fragen, was ich wohl tun muss, um mir dein Vertrauen zu erwerben.«
Shay zuckte die Achseln. Sie war zu sehr mit ihren eigenen verwirrten Emotionen beschäftigt, um allzu sehr auf die Spannung zu achten, die in der Luft lag.
»Was für eine Rolle spielt das? Ich bin deine Sklavin. Ich bin gezwungen, dir zu gehorchen, ungeachtet meiner Ge-fühle. Warum solltest du überhaupt nach meinem Vertrauen streben?«
So schnell, dass sie die Bewegung nur verschwommen erkennen konnte, war er aus dem Bett aufgesprungen und sah sie mit kaltem Zorn an. Die Tatsache, dass er splitternackt war, schien ihm gleichgültig zu sein.
Leider war diese Tatsache Shay nicht annähernd so gleichgültig.
Ihr ganzer Körper zog sich vor Erregung zusammen, während ihr Blick hilflos über seinen vollkommenen Ala-basterleib wanderte.
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Oh ... lieber Himmel.
»Gezwungen zu gehorchen?« Die Schärfe in seiner Stimme lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf seine kalte Miene. »Deshalb liegst du in meinem Bett? Weil du denkst, du seist gezwungen worden?«
»Ich ... nein, natürlich nicht.«
Der Ausdruck in Vipers Augen blieb hart und unnachgiebig. »Da gibt es kein >natürlich nicht<.«
Shay zitterte unter der Decke. Dies war eine Seite, die sie noch nie zuvor an Viper erlebt hatte.
»Warum bist du so wütend?«
»Oh, ich weiß es nicht.« Sein Mund kräuselte sich zu einem freudlosen Lächeln. »Vielleicht liegt es daran, dass du etwas getan hast, was noch keine Frau in mehr als tausend Jahren getan hat.«
»Und was?«
»Angedeutet, von mir vergewaltigt worden zu sein.«
Ihr stockte der Atem vor Entsetzen. »Ich habe nicht angedeutet ...«
»Nein? Du lagst in meinen Armen, sprachst davon, dass du meine Sklavin seist, und versuchtest dich selbst davon zu überzeugen, dass du mich unmöglich begehrt haben könntest.« Seine scharfe Stimme kratzte fast spürbar über ihren Körper wie zur Bestrafung. »Du würdest lieber glauben, dass ich mich dir aufgedrängt hätte, als zuzugeben, dass deine eigene Leidenschaft zu diesem Moment geführt hat.«
Shay senkte den Blick. Natürlich hatte er recht. Bezüglich ihres Körpers gab es keine Ungewissheit. Er wollte Viper. Wollte ihn mit einer Macht, die absolut beängstigend war.
Aber ihr Kopf... ihr Kopf erinnerte sich daran, dass es ein Vampir gewesen war, der ihren Vater rücksichtslos ermordet 250
hatte. Und dass es Vampire waren, die Shalott-Dämonen jagten, als seien sie Tiere.
»Was willst du von mir?«
»Die Wahrheit.«
Widerstrebend blickte sie zu ihm auf. »Welche Wahrheit?'
Er kniff die Augen zusammen. »Gib zu, dass du mich willst. Nichts sonst, nur das.«
Shay leckte sich die Lippen. »Ich gebe zu, dass du gut aussiehst und offensichtlich Erfahrung hast ...«
Ein tiefes Knurren drang aus seiner Kehle, als er nach seinem Morgenmantel griff und seine Arme in die Ärmel gleiten ließ. »Das reicht.«
Shay sah entsetzt zu, wie er sich zur Tür wandte.
»Wohin gehst du?«
Er hielt an, aber er weigerte sich, sich umzudrehen. »Ir-gendwohin. Wenn du mich nach dem, was wir soeben miteinander geteilt haben, noch immer als Ungeheuer siehst, dann gibt es für dich keine Hoffnung.«
Aufflammende Gewissensbisse zogen ihr Herz krampfartig zusammen. So sehr sie es auch hasste, es zuzugeben, er hatte recht. Sie war äußerst ungerecht. Sie hatte ihn ebenso sehr begehrt wie er sie. Verdammt, vielleicht sogar mehr. Und sie begehrte ihn immer noch.
Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sein Stolz ihn davon abhalten würde, sich ihr noch einmal zu öffnen, wenn er jetzt aus dieser Tür ginge.
Sie schlüpfte aus dem Bett und beeilte sich, sich direkt vor ihn zu stellen. »Warte, Viper.«
»Was nun?« Er durchbohrte sie mit einem kalten Blick.
»Du hast bereits meinen Stolz und meine Männlichkeit zerstört. Gibt es sonst noch etwas, was du zerstören möchtest?«
Ihre Lippen zuckten unwillkürlich. Sie hatte noch nie 251
zuvor einen gekränkten Vampir gesehen. Und Viper war zutiefst gekränkt.
»Ich bezweifle, dass irgendjemand deinen Stolz zerstören könnte, Vampir.« Sie ergriff kühn den Kragen seines Morgenmantels, wobei sie absichtlich ihren nackten Körper an ihn schmiegte. »Gott weiß, du hast genug Stolz, um halb Chicago noch davon abzugeben.«
Er spannte sich an und blickte ihr argwöhnisch ins Gesicht. »Und wie sieht es mit meiner Männlichkeit aus?«, verlangte er zu wissen.
Sie lächelte leicht, während sie sich an ihm rieb. »Es
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