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Titel: i 7f2e7d9c5fffb544 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Flügel ausrei-
    ßen.«
    Der Gargyle wich klugerweise in Richtung Tür zurück und hob die Hände.
    »Jesus, kein Grund zur Aufregung. Vampire sind immer so leicht reizbar.«
    Der Gargyle hatte ja keine Ahnung, dachte Viper, während er sich entschlossen wieder Shay zuwandte.
    Leicht reizbar reichte nicht einmal annähernd aus, um seine Stimmung zu beschreiben.
    267

    Shay zuzusehen, wie sie so angespannt neben der Hexe stand, sorgte dafür, dass sein nicht schlagendes Herz sich vor Schmerz zusammenzog.
    Gleichgültig, wie tapfer und cool sie bei all dem Theater auch zu sein vorgab, sie war dennoch herzzerreißend zerbrechlich. Der bloße Gedanke daran, dass sie noch mehr verletzt werden könnte, ließ in ihm die Sehnsucht aufsteigen, alles in Sichtweite zu zerschlagen.
    Verdammt. Er hätte sie beide im Wintergarten einschlie-
    ßen sollen. Sie hätten in diesem Augenblick die Gipfel der Lust erklimmen können, statt hier in diesem grässlich heißen Raum zu stehen und einer Hexe dabei zuzusehen, wie sie ihren endlosen Hokuspokus veranstaltete.
    Viper trat gereizt von einem Fuß auf den anderen, wobei er Dantes besorgten Seitenblick ignorierte. Er verschränkte die Arme vor der Brust.
    O ja, sie sollten definitiv im Wintergarten sein …
    »Ich bin fertig.« In dramatischer Geste schwenkte die He-xe die Hand, und die Kerzen erloschen. »Das Kästchen kann nun gefahrlos geöffnet werden.«
    Viper streckte sich, als Shay nach dem filigran geschnitzten Holzkästchen griff. Ihm entging weder das leichte Zittern ihrer Hand noch die Anspannung in ihrem Gesicht.
    Instinktiv trat er vor. Er sehnte sich danach, sie in seine Arme zu ziehen und ihrer Stärke seine hinzuzufügen. Nur das Wissen, dass sie es hassen würde, wenn er deutlich machte, dass sie alles andere als überaus selbstsicher war, ließ ihn wie angewurzelt stehen bleiben.
    Die Luft selbst schien still zustehen, als Shay langsam den Deckel öffnete und einen zerknitterten Umschlag herauszog.
    »Er ist an mich adressiert«, flüsterte sie in die angespannte Stille hinein. Sie hob den Kopf, blickte sich im Raum 268

    um und holte tief Luft. »Wenn ihr mich entschuldigen würdet - ich glaube, ich sollte das hier unter Ausschluss der Öffentlichkeit lesen.«
    Sie drehte sich um und steuerte auf die Tür zu. Ohne nachzudenken, folgte Viper ihr. Er wollte nicht, dass sie allein war. Nicht, wenn sie noch nicht wussten, was in dem Brief stand.
    Es war Dantes Hand auf seinem Arm, die ihn abrupt anhalten ließ. »Viper, ich denke, wir sollten ihre Wünsche res-pektieren«, murmelte sein Freund so leise, dass nur Viper es hören konnte. »Du solltest dich ihr nicht aufdrängen, wenn sie allein sein will.«
    »Es ist zu gefährlich für ...«
    »Sie befindet sich hier in Sicherheit. Das Haus ist sehr gut gegen Dämonen geschützt, und gegen die menschlicheren Eindringlinge gibt es Alarm Vorrichtungen.«
    Viper fauchte leise. »Es gefällt mir nicht, mich so hilflos zu fühlen.«
    Dante gab ein leises, trockenes Lachen von sich. »Gewöhne dich daran, alter Freund. Frauen haben die Tendenz, einem Mann das anzutun.«
    Viper kniff die Augen zusammen. »Du bist mir nicht gerade eine große Hilfe.«
    »Gib ihr einfach etwas Zeit. Ihr wird nichts zustoßen, solange sie sich in diesem Haus befindet.«
    »Gut, aber nur eine kleine Weile.«
    Er entzog sich dem Griff des anderen Vampirs und durchmaß die große Bibliothek mit seinen Schritten. Der verdammte Dante und seine ärgerliche Logik. Er wollte nicht vernünftig sein. Er wollte Shay nicht die Privatsphäre gestatten, die sie sich wünschte.
    Zum Teufel, er konnte ebenso gut ehrlich sein. Er wollte sie 269

    keinen einzigen Moment aus den Augen lassen. Unwillkürlich schüttelte er den Kopf. Verdammt. Er war ein Dummkopf.
    Ein völlig übergeschnappter Dummkopf.
    Da er nicht imstande war, sich irgendwo still hinzuset-zen, lief er weiterhin durch den Raum, während die Zeit im Schneckentempo verstrich. Geistesabwesend registrierte er, wie Dante das Haus verließ, um die Hexe zu ihrem Hexenzirkel zurückzubringen, und dass Abby ein Tablett mit er-wärmtem Blut hereinbrachte und schweigend auf den Tisch stellte, aber sie besaßen nicht die Fähigkeit, ihn in seinen düsteren Gedanken zu stören.
    Wo zum Teufel blieb Shay?
    Warum war sie noch nicht zurückgekehrt?
    Etwas stimmte nicht. Er spürte es im tiefsten Inneren seiner Seele.
    Nach einer Stunde reichte es ihm. Er stürzte unruhig aus der Bibliothek und eilte auf der Suche

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