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Icarus

Icarus

Titel: Icarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Russell Andrews
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zu, zudecken! Hast du gehört, Fisch, deckt die verdammten Shrimps zu! Herr Jesus!«
    20:19 Uhr: Noch elf Minuten. Bisher waren vier Leute auf der Toilette. Keiner hat be
    merkt, daß noch jemand hier drin war.
    Noch immer elf Minuten … Moment mal! Oh, Scheiße … Herrgott, verdammt, die Uhr steht …! Sie ist verdammt noch mal kaputt …!
    Oh, nein, sie ist okay … es ist alles okay. Der große Zeiger bewegt sich. Alles ist in Ordnung. Ich habe nur phantasiert. Siehst du? Das ist der Beweis. Er sagt immer, ich hätte keine Phantasie. Nun, das soll er jetzt noch mal behaupten. Er soll es nur wagen.
    Warum ist alles so langsam? Als ob hier drin alles in Zeitlupe abläuft. Aber der große Zeiger bewegt sich ganz eindeutig. Die Dinge machen Fortschritte. Es wird alles so stattfinden, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich brauche nur zu warten.
    Einfach nur zu warten …
    20:28 Uhr:
    Jack sah hinüber zum Tisch in der hintersten Ecke des Restaurants. Tisch 54. Er nahm den Kellner beiseite.
    »Behalten Sie diese beiden Typen im Auge, klar?«
    »Jawohl, Sir.« Der Kellner drehte sich um. Er sah zwei Männer, beide ziemlich breitschultrig. Einer recht groß mit blondem Haar, der andere ein wenig kleiner und dunkelhaarig. »Was ist das Problem?«
    »Wahrscheinlich nichts. Sie sehen aus, als wären sie wütend. Sie streiten sich.«
    »Sie haben beide viel getrunken. Bourbon und Bier.«
    »Ich will nicht, daß irgendwas passiert, also behalten Sie die beiden im Auge.«
    »Okay.«
    Der junge Mann sah auf einmal so besorgt aus, daß Jack ihm auf die Schulter klopfte. »Immer mit der Ruhe. Wahrscheinlich bin ich heute abend nur übervorsichtig. Sie beruhigen sich gleich wieder.«
    Jack klopfte ihm noch einmal auf den Rücken. Er sah Caroline quer durch den Raum. Sie hatte die Stirn gerunzelt und blickte ebenfalls zu dem Tisch in der Ecke. Er hörte, wie der junge Kellner zu den beiden Männern sagte: »Verzeihen Sie, Gentlemen. Könnten Sie vielleicht bitte etwas leiser reden? Sie sind ein wenig laut.« Er hörte einen der Männer antworten: »Na klar, sicher. Entschuldigung.«
    Jack lächelte Caroline an. Er dachte daran, später mit ihr zu schlafen, und winkte ihr.
    Sie winkte zurück, und er war sicher, daß sie genau das gleiche dachte.
    20:29 Uhr: Okay. Mach dich bereit. Hast du den Strumpf? Klar, als
    ob ich den vergessen würde.
    Dann raus damit. Und zieh ihn über.
    Es fühlt sich seltsam an, so eng, enger als bei den Proben vor dem Spiegel.
    Das Atmen fällt ein wenig schwer.
    Nein, nein, es ist okay. Mach einen tiefen Atemzug. Mach noch einen. Und noch einen. Siehst du, es ist okay.
    Alles läuft bestens. Der große Zeiger wandert weiter. Das Warten ist fast vorüber …
    20:30 Uhr:
    »Du kannst mich mal!«
    »Sag das noch mal!«
    »Warum nicht? Fuck you!«
    »Ich mache keinen Scherz, verdammt noch mal! Sag das noch einmal, und ich schlage dir den verdammten Schädel ein!«
    Der Kellner schien nicht zu rennen, aber er stand in Rekordzeit am Tisch. »Gentlemen, ich muß Sie bitten, das Restaurant zu verlassen.«
    Der größere Mann schaute hoch. »Verlassen?«
    »Sie stören die anderen Gäste.«
    »Ach ja?« Das kam von dem Kleineren.
    »Bitte. Anderenfalls muß ich die Polizei rufen.«
    Jetzt war der Große wieder an der Reihe. »Oh. Das wollen wir natürlich nicht.« Er machte Anstalten aufzustehen. Dann wandte er sich an den Kellner. »Ich habe nur noch eins zu sagen.« Er drehte sich zu dem anderen Mann am Tisch und brüllte: »Fuck you!« Und dann: »Fuck you, fuck you, fuck you!«
    Und dann brach die Hölle los.
    20:31 Uhr: Okay, beweg dich. Los, los, los! Aus der Kabine raus, niemand ist in der Toilette. Durch
    die Tür, nicht mal im Gang ist jemand.
    Die Bar: Niemand schaut zu ihm. Sie achten alle nur auf den Streit. Oder sie kommen näher, um zu helfen. Und sie ist dort. Noch immer an der Bar. Dort, wo sie sein soll. Dort, wo sie, wie sie selbst meinte, sein würde.
    Es klappt. Es klappt, es klappt, es klappt!
    Schnell, zeig ihr die Pistole. Fuchtle nicht damit herum. Nicht zu sehr. Sorge nur dafür, daß sie die sieht.
    O ja, sie sieht das Ding. Und sie ist cool. Sehr cool. Sie zeigt kaum eine Reaktion, nicht wahr? Sie reagiert gar nicht. Aber diese Augen. Sieh ihr in die Augen. Dort kannst du es erkennen. Oh, ist das Angst? Bitte, bitte, bitte, laß sie Angst haben.
    Nein. Nein, es ist keine Angst. Erstaunlich.
Es ist Zorn.
Okay, du mußt etwas tun. Sie soll reagieren. Schnell!
Ja! Sie reagiert.
Kein

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