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Ich begehre dich noch immer

Ich begehre dich noch immer

Titel: Ich begehre dich noch immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan Elliott Pickert
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können. Und wie hätte sie mit ansehen können, wie seine Liebe sich langsam in Hass verwandelte?
    „Es wäre nie gut gegangen.” Sie blickte starr auf seine Brust, um ihn nicht anschauen zu müssen. „Ein Kind genügt nicht, um eine Ehe aufrechtzuerhalten, wenn einer der beiden Eltern nicht mehr in den anderen verliebt ist. Mark, reden wir nicht mehr darüber. Bitte.”
    „Sieh mich an, Emily.”
    Sie hob langsam den Kopf.
    „An dem Tag, an dem ich nach Boston flog, hast du geweint, als würde dir das Herz brechen, weil wir uns trennen mussten. Du sagtest mir wieder und wieder, wie sehr du mich liebtest, wie sehr du mich vermissen würdest, und dass du auf mich warten würdest, bis ich dich nachkommen lassen konnte.”
    „Nicht”, flüsterte sie und kämpfte verzweifelt gegen die aufsteigenden Tränen an.
    „Ich erinnere mich”, fuhr er fort, „dass ich dich das letzte Mal küsste und deine Lippen salzig schmeckten von deinen Tränen. Der Schmerz schien mich innerlich zu zerreißen.
    Tagelang, wochenlang, sogar monatelang konnte ich die Erinnerung an diese Tränen nicht loswerden - Tränen, an denen ich schuld war. Selbst als ich deinen Brief bekam, musste ich noch an deine Tränen denken.” Er senkte leicht den Kopf. „Erinnerst du dich noch an diesen Kuss?”
    „Ja, aber…”, fing Emily an, aber ihre Stimme brach, und zwei Tränen liefen ihr über die Wangen.
    „Ein Kuss, der nach salzigen Tränen schmeckte”, brachte Mark mühsam hervor. „Genau wie dieser hier.”
    Mark presste plötzlich den Mund auf ihren, er drang sehnsüchtig mit der Zunge vor und zog Emily dicht an sich. Sie legte unwillkürlich die Arme um seinen Nacken und schloss mit einem leisen Seufzer die Augen. Aufstöhnend vertiefte er den Kuss noch mehr, und Emily antwortete mit völliger Hingabe und genoss die heißen Gefühle, die er nach so langer Zeit wieder in ihr zum Leben erweckte.
    Genau wie am vergangen Tag, als sie sich in Margarets Wohnzimmer zum ersten Mal wieder sahen, fühlten Emily und Mark sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Sie waren wieder jung und unglaublich verliebt. Es gab nur sie beide, alles zählte nicht.
    Mark hob den Kopf, um Luft zu holen, aber bevor er sie wieder küssen konnte, kehrte Emily wieder in die Gegenwart zurück, in der kein Platz war für romantische Träume.
    „Nein, Mark”, sagte sie atemlos und schob ihn mit beiden Händen von sich. „Nein.”
    Er gab sie widerwillig frei. Sie machte hastig einen Schritt nach hinten und legte schützend die Arme um sich. „Wir hätten das nicht tun dürfen”, sagte sie heiser. Verzweifelt kämpfte sie darum, sich wieder in den Griff zu bekommen.
    „Warum nicht?” Mark runzelte die Stirn. „Wir haben gerade etwas herausgefunden, nicht wahr, Emily? Wir sehnen uns immer noch nacheinander, genau wie früher. Was glaubst du, was das bedeutet?”
    „Nichts”, fuhr sie ihn an. „Überhaupt nichts. Und warum? Weil dieser Kuss nur ein Echo der Vergangenheit ist. Damals, als wir noch jung und naiv waren, glaubten wir ganz fest daran, dass all unsere Pläne und Träume Wirklichkeit werden würden. Wir waren unreife Kinder, Mark, nicht die Erwachsenen, die in dieser Küche stehen.”
    „Die Erwachsenen in dieser Küche”, wiederholte er gereizt, „haben sich aber geküsst, und zwar mit der gleichen Leidenschaft und Sehnsucht wie damals. Ich spüre dieses sehnsüchtige Verlangen jetzt, in diesem Augenblick, in mir, Emily. Es ist nicht vierzehn Jahre alt, es passiert hier und jetzt, und wenn du kannst, dann sieh mir in die Augen und sag, dass du nicht dasselbe für mich empfindest.”
    „Das ‚sehnsüchtige Verlangen’, wie du es nennst, gehört in unsere Vergangenheit, Mark Maxwell. Was wir gerade eben gefühlt haben, ist nicht mehr als sexuelle Lust, ohne dass Liebe oder Sehnsucht eine Rolle spielten.”
    „Glaubst du das wirklich?” fragte er so leise, dass sie ihn kaum hören konnte.
    Ich weiß nicht, dachte Emily verzweifelt. Sie konnte nicht mehr klar denken. Sie brannte vor Verlangen nach Mark, aber … Halt, befahl sie sich. Der Mark, der jetzt vor mir steht, ist nicht der Junge, den ich geliebt habe.
    „Emily?”
    „Ja, das glaube ich”, behauptete sie. „Wir müssen die Vergangenheit vergessen und dürfen sie nicht mit der Gegenwart verwechseln. Ich liebte dich wirklich, als ich jenes blauäugige, naive Mädchen war. Daran darfst du nicht zweifeln. Ich liebte dich so sehr, wie ein junges Mädchen nur lieben kann. Aber es war

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