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Ich bin alt und das ist gut so

Ich bin alt und das ist gut so

Titel: Ich bin alt und das ist gut so Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ruetting
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der große zum Ganzen.«
    Bitte nun aber keine neuen Komplexe kriegen, wenn das bei Ihnen nicht der Fall ist. Ich rechne lieber erst gar nicht nach …
Fasten – aber richtig
    »Beten bringt die Menschen den halben Weg zu Gott voran.
    Das Fasten aber führt sie bis an die Pforten des Himmels.«
    (Mohammed)
    Fasten wird von vielen Menschen mit Hungern verwechselt. Der Unterschied aber ist gewaltig. Wenn ich faste, enthalte ich mich freiwillig der Nahrung, um Körper und Geist zu reinigen, zu entrümpeln. Fasten ist eine geistige Leistung – sie war und ist in allen Hochkulturen selbstverständlich. Unter Heilfasten versteht man das strikte Weglassen fester Nahrung.
    Zunächst zum medizinischen Teil des Fastens: Der Körper wird gezwungen, die bisher durch die Nahrung zugeführten Energien aus sich selbst zu beziehen, seine Depots anzuzapfen. Dadurch werden verschiedene Prozesse in Gang gebracht: Muskelverhärtungen und Blockaden von Körperenergie aufgelöst, über Monate oder gar Jahre abgelagerter Ballast abtransportiert. Das Großreinemachen ist so enorm, dass alte, nicht ausgeheilte Krankheiten wieder aufflammen können, um dann endgültig zu verschwinden. Genauso wichtig ist jedoch der seelische und geistige Aspekt des Fastens. Da mit dem Fasten oft oder meistens eine physische Schwächung einhergeht, wird der Geist meditativer, reger. Ich versuche deshalb, meine Fastentage in eine Zeit zu legen, in der ich möglichst wenige weltliche Verpflichtungen habe. Allerdings sind die Fastenerfahrungen sehr unterschiedlich – bei manchen Menschen nimmt die Spannkraft und Lebensenergie sogar zu. Längeres Fasten sollte jedoch unbedingt unter Aufsicht eines Arztes durchgeführt werden. Menschen, die von Fastenzeiten bis zu 40 Tagen berichten, schildern ungeahnte Euphorie- und Glückszustände – so weit habe ich es nicht annähernd gebracht, meine Fastenerfahrung begrenzt sich auf je eine Woche im Frühling und eine Woche im Herbst. Lasse ich diesen Hausputz für Körper und Seele einmal aus, weil ich meine, keine Zeit zu haben, ist besonders im Winter meine Abwehrkraft geringer und ich »erkälte« mich leichter.
    Denn, ich kann es nicht oft genug betonen, der Tod sitzt im Darm – also gehört der Darm gelegentlich gründlich ausgeputzt. Ein Spezialist in Sachen Heilfasten, Dr. Otto Buchinger, schreibt in seinem Heilfasten-Buch, das sich jeder, der richtig fasten will, unbedingt zulegen sollte (s. Anhang):
    »Wenn man bei einem gesunden Menschen mit dessen Zustimmung und bei ausreichender Pflege aufhört, ihm weitere Nahrung zu geben, so werden beträchtliche Energiemengen ›arbeitslos‹, die vorher in der Verdauung und in der Assimilation gebunden waren. Sie stehen zur Verfügung. Der Abbau und die Umsetzung überflüssigen Körpermaterials stellen aber ganz offenbar eine geringere Arbeit dar als die Verarbeitung der von außen kommenden Stoffe. Denn wir beobachten nicht selten unter dem Fasten ein Wachsen der Leistungsfähigkeit des Muskel- und Nervenapparates, welches ganz überraschend wirkt. Und wir können uns dieses Plus an Kräften nur aus dem Vorhandensein vorher gebundener und nunmehr freier Energien erklären.«
    Was wieder einmal besagt, dass wir durch unser überreichliches Essen den Körper ungeheuer belasten – wie ein Sprichwort sagt: »Der Mensch lebt nur von einem Drittel dessen, was er isst – von den beiden anderen Dritteln leben die Ärzte.«
    Ich habe alle möglichen Fastenarten probiert: nur Wasser getrunken – am dritten Tag wurde ich ohnmächtig; die Mayr-Kur mit alten Semmeln und Milch oder ich habe nur Gemüsebrühe getrunken oder nur Obstsäfte. Am besten geht es mir bei Gemüsebrühe und Kräutertee, alles schluckweise über den Tag verteilt, nach Appetit getrunken. Dennoch fühle ich mich auch bei dieser Fastenart schlapp und habe das Bedürfnis, mich zwischendurch hinzulegen.
    Ein Hinweis auf einige unangenehme Begleiterscheinungen beim Fasten: Durch die gründliche Reinigung können sich Hautbeschaffenheit, Stuhl und Urin verändern, es kann Mund- und Schweißgeruch auftreten. Die Zunge kann morgens millimeterdick weißlich belegt sein. Eventuell die Zunge mit einer Extra-Zahnbürste abbürsten oder mit einem Yoga-Zungenreiniger, den Sie in einschlägigen Geschäften bekommen, abschaben. Ist die Zunge eines Morgens wieder appetitlich rosa – im Allgemeinen nach sieben, in anderen Fällen aber auch nach 12 oder mehr Tagen –, können Sie mit dem Fasten aufhören. Das Fastenbrechen

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