Ich bin an deiner Seite
Post gespielt habt«, erwiderte er und erinnerte sich, wie Kate und er das Spiel mit ihren Schülern gespielt hatten. »Es ist ziemlich einfach«, sagte er und blickte erneut die Schüler an. »Ich werde Mattie einen Satz ins Ohr flüstern. Sie flüstert ihn dann Akiko-san ins Ohr, und dann wird Akiko-san ihn einem von euch ins Ohr flüstern, der es dann dem Nächsten weitersagt und so weiter. Wir machen das so lange, bis alle dran waren. Der letzte Schüler steht dann auf und wiederholt den Satz laut. Und dann sehen wir, ob es aufgeht. Ich meine … wir sehen, ob der Satz noch stimmt.«
Die Schüler nickten und lächelten, hatten das Spiel verstanden. Ian schloss für ein paar Sekunden die Augen und überlegte sich einen Satz. Dann beugte er sich zu Mattie hinunter, legte die Hände um ihr Ohr und flüsterte. »Ich liebe dich, Ru. Und das werde ich auch immer. Hier ist der Satz: Sechsundzwanzig kichernde Zebras gingen heute in Tokio über die Straße.«
Grinsend stellte Mattie sich auf Zehenspitzen, während Akiko sich herunterbeugte, und wiederholte leise den Satz. Akiko lächelte sie an, dann ging sie zu einer Schülerin, die in der ersten Reihe saß. Die Lehrerin beugte sich vor und flüsterte. Die Schülerin lachte, sagte sich den Satz noch einmal unhörbar vor und lehnte sich zu einem Jungen neben ihr. Das wurde wiederholt, bis alle Schüler einmal dran gewesen waren. Die letzte Schülerin, der der Satz zugeflüstert worden war, lächelte und stand auf.
Ian zuckte mit den Schultern. »Und? Wie lautet der Satz?«
Das Mädchen strahlte, blickte seine Lehrerin an und dann Mattie. »Sechsundzwanzig windende Zebras singen heute in Tokio in der Gasse«, sagte sie und gab sich alle Mühe, jedes Wort richtig auszusprechen.
Ian lachte und sagte den Schülern, wie der Satz ursprünglich lautete, während Akiko beide Sätze an die Tafel schrieb. Die Schüler kicherten und sagten kopfschüttelnd etwas auf Japanisch. »Noch eine Runde?«, fragte Ian.
»Ja, bitte, Ian-san«, erwiderte Akiko und legte die Kreide beiseite.
»Mattie, warum fängst du dieses Mal nicht an?«
Sie nickte und versuchte sich etwas auszudenken, das die Schüler lustig finden würden. Als ihr etwas einfiel, stellte sie sich auf Zehenspitzen und flüsterte ihrem Vater zu: »Ich hab dich auch lieb, Papa. Und hier ist der Satz: Mein Vater, Ian-san, hat mal ein Walross geküsst.«
Ian richtete sich grinsend wieder auf. »Der ist gut, Ru«, sagte er und wandte sich zu Akiko, um den Satz zu wiederholen.
Akiko sah Mattie an, lächelte und ging zu den Schülern. Nach ein paar Minuten war die Nachricht von einem Ende des Klassenzimmers zum anderen gewandert. Ein anderer Schüler war jetzt der letzte, der sie hörte, und er stand auf und verbeugte sich leicht, während er versuchte, sich an die richtigen Worte zu erinnern: »Mein Kater, Ian-san, hat mal ein Walross vermisst.«
Lächelnd und kopfschüttelnd wiederholte Mattie ihren ursprünglichen Satz, und Akiko schrieb beide Sätze an die Tafel. Die Schüler lachten, ein paar klatschten. Akiko wandte sich an die Klasse, als es schellte, und die Kinder stöhnten enttäuscht auf. »Wir werden dieses Spiel noch einmal spielen«, sagte sie und klopfte die Kreide von ihren Händen. »Jeder von euch schreibt heute Abend einen Satz auf Englisch, und wir werden dann morgen mehrere aus einer Kiste ziehen. Und jetzt bedankt euch bei Ian-san und Mattie dafür, dass sie uns heute Gesellschaft geleistet haben.«
Die Schüler bedankten sich, sowohl auf Japanisch als auch auf Englisch. Dann packten sie ihre Bücher weg und verließen den Klassenraum. Akiko wandte sich an Ian und Mattie. »Vielen, vielen Dank«, sagte sie und verbeugte sich.
»Gern geschehen«, erwiderte Ian, froh darüber, dass er Mattie ein Spiel zeigen konnte, das ihre Mutter gerne gespielt hatte. »Es war uns ein Vergnügen. Wirklich.«
»Sind Sie noch lange in Tokio?«
»Nein. Nur noch ganz kurz. Morgen reisen wir weiter nach Kyoto.«
Akiko blickte auf die Tafel, auf der noch immer die Sätze standen. »Würden Sie mir die Ehre erweisen, heute Abend bei mir zu Hause mit mir zu Abend zu essen? Es ist nicht weit von hier, und ich würde mich gerne für Ihre Freundlichkeit erkenntlich zeigen. Sie sind Gäste in meinem Land, und ich wäre gerne Ihre Gastgeberin.«
Ian sah Mattie an, die nickte. »Das wäre sehr schön«, erwiderte er. »Wirklich schön.«
Akiko ging zu ihrem Schreibtisch und schrieb etwas auf einen Zettel. Sie reichte ihn
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