Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
Vom Netzwerk:
der einzige Weg ist, ein Gehirn zu stehlen und es untersuchen zu lassen?«
    »Sam, ich wollte nicht …«
    »Nein, natürlich wolltest du mich nicht ausspionieren, mit deinen billigen Tricks und deinen Einbrechermethoden. Warst du im Institut? Hast du das Profil gesehen?«
    Klara schwieg.
    »Das hatte ich mir gedacht«, sagte Sam leise.
    Klara konnte nicht anders: »Aber das Profil ist doch genau der Grund, warum ich das alles angezettelt habe, Sam. Ich spüre, dass du etwas übersiehst, weil du nicht ganz bei der Sache bist. Früher haben wir uns vertraut, und jetzt erzählst du mir nicht einmal mehr, wenn du Briefe von einem Serienmörder bekommst!« Sie wusste, dass sie damit einen wunden Punkt bei ihm getroffen hatte. Im Grund hatte ja sogar Sam angefangen, sich nicht an die Absprache zu halten.
    »Du redest über Vertrauen, Klara? Ausgerechnet du? Keine zwei Wochen ist es her, dass du mir von deinem Engagement für die Lost Souls Foundation erzählt hast. Wohlgemerkt, nachdem du deine Entscheidung längst getroffen hattest. Und schon rennst du mit einem halb fertigen Profil durch die Gegend, ohne mir etwas davon zu erzählen, und untergräbst unseren Fall?«
    »Aha. Du willst also behaupten, dass es allein dein Fall ist? Mit Verlaub, Sam, aber das nehme ich dir nicht ab. Seit du diese Briefe kriegst, vergräbst du dich in diesem Profil. Wie oft warst du in Quantico? Einmal, als du behauptet hast, ein Geschenk für mich zu kaufen. Und noch einmal? Du fährst zweimal nach Quantico und behauptest, das wäre dein Fall? Wenn du mich fragst, ist das genau das Problem: Du fühlst dich immer noch unserer Abmachung verpflichtet. Keine Serienmörder, nur die reine Theorie. Und dabei verrätst du deine eigenen Grundsätze. Du bist derjenige, dem er die Briefe schickt, Sam. Und du weißt genau, dass du deine Probleme nicht einfach nach Quantico abschieben kannst. Weil deine Probleme dort niemanden interessieren. Du hältst den Fall auf Distanz, schön für dich, Sam Burke, aber was ist mit den Frauen?«
    Nachdenklich stellte Sam den Laptop auf das Sofa neben sich und strich dem Kater über den Kopf: »Was macht man mit so einer Frau, Gandhi?«, fragte er. »In ihrem eigenen riesigen Schlamassel schmeißt sie dir ihre Argumente wie Betonklötze um die Ohren und wartet darauf, dass einer trifft.«
    »Sam«, sagte Klara mit versöhnlichem Tonfall. Sie lief hinüber zur Couch und setzte sich neben das riesige Fellknäuel. Vorerst noch nicht neben Sam. »Ich weiß, dass ich das nicht hätte tun sollen, aber du hast dich auch nicht …«
    »Schon gut. Der Klotz hat getroffen.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Klara und streckte vorsichtig eine Hand nach dem Kater aus. Sie fand Sams Fingerspitzen irgendwo in dem dichten Fell, und sie fühlten sich vertraut an. Trotz ihres Streits.
    »Jetzt suchen wir gemeinsam einen Weg, wie wir damit umgehen, dass ich diese Briefe bekomme. Unter einer Bedingung.«
    Klara hob eine Augenbraue.
    »Wir halten uns an unser Versprechen und legen nicht selbst die Pistolen an. Wir arbeiten ausschließlich im Hintergrund. Wir müssen auf Bennett und Shirin vertrauen.«
    Klara nickte: »Vermutlich habe ich mit meinem kleinen Ausflug nach Chapel Hill ja ohnehin erreicht, dass Marin gegen eine jegliche Einbindung deiner Person auf die Barrikaden gehen würde.«
    »Darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Zeigst du mir den neuen Brief?«, fragte Klara.
    Sam blickte auf. Zwischen ihnen saß Gandhi, der von all dem keine Ahnung hatte. Für einen langen Moment sahen sie sich in die Augen und wussten, dass sie sich niemals verlieren würden.
    »Vertrauen wir uns wieder?«, fragte Sam.
    »Ja, Sam, das tun wir«, bestätigte Klara, nahm ihm das Blatt Papier aus der Hand und begann zu lesen.
    »Klara?«, fragte Sam nach einer Weile.
    Sie blickte auf.
    »Glaubst du wirklich, dass ich etwas Entscheidendes übersehe, weil ich Angst davor habe, mich auf den Fall einzulassen?«
    Das hatte sie zwar so deutlich nicht geäußert, aber zu irgendetwas musste ein Psychologiestudium ja gut sein. In der Tat lag es vermutlich an seinen eigenen Ängsten, dass er den Fall nicht an sich heranließ. Angst, sie zu verlieren. Angst, dass ihm die Kontrolle entglitt. Angst vor sich selbst und dem, was er wurde, wenn er wieder Monster jagte. Sie war ihm eine Antwort schuldig. Glaubte sie wirklich, dass er etwas übersah?
    »Nein, Sam, das glaube ich nicht. Ich weiß es ganz genau.«

Kapitel 25
    Manhattan, New York
    Donnerstag, 16.  

Weitere Kostenlose Bücher