Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ich bin ein Genie und unsagbar böse

Titel: Ich bin ein Genie und unsagbar böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josh Lieb
Vom Netzwerk:
wünschen, mein Herr!«
    Doch Pinckney ist aus anderem Holz geschnitzt. »Ich weiß nicht, wer Sie sind«, entgegnet er. »Und ehrlich gesagt, weiß ich nicht mal genau, was Sie sind. Aber Sie haben kein Recht, mir zu sagen, wie ich meine Schule führen soll. Meine Entscheidung in Bezug auf Oliver Watson ist endgültig.«
    Ich halte mein Popcorn unter den Klopapierspender und ziehe am Hebel. Warme Butter schießt hinein. Die Auseinandersetzung verspricht interessant zu werden!

    Der Motivator verschränkt seine klobigen Finger. Seine Hände, die von haarigen Leberflecken und Warzen übersät sind, sehen aus wie die Fanghandschuhe beim Baseball, nur in bleicher. Als er einsieht, dass Phase 1 bei Pinckney nicht funktioniert, geht er sofort zu Phase 3 über 41 - Bestechung.
    »Ich gebe Ihnen, was Sie wollen - und damit meine ich alles , was Sie sich auf dieser Welt nur wünschen können -, wenn Sie bereit sind, Ihr Urteil in dieser Sache zu revidieren.«
    Jetzt lächelt Pinckney ungläubig. »Ist das Ihr Ernst? Sie wollen mich bestechen? Wegen einer Klassensprecherwahl?«
    Der Motivator rührt sich nicht vom Fleck. Er scheint nicht zu atmen. Er lächelt bloß … und lächelt … und lächelt. Seine großen, eckigen Zähne treten hervor wie zwei Reihen geborstener, gelber Grabsteine.
    Pinckney lacht. »Okay, in Ordnung. Also hören Sie zu: Ich möchte eine Boba-Fett-Actionfigur haben, die Raketen abschießen kann. Wenn Sie mir die besorgen, tue ich alles, was Sie wollen.«
    Der Motivator hört auf zu lächeln. Er nickt und verlässt den Raum.
    Pinckney starrt auf die Tür und fragt sich, ob er das Ganze womöglich geträumt hat. Dann fängt der Telefonhörer an zu tuten, den er immer noch in der Hand hält. Damit ist der Film beendet.
    Die Sache gestaltet sich schwieriger, als ich gehofft hatte. Mit der Boba-Fett-Actionfigur habe ich schon
früher schlechte Erfahrungen gemacht. 1979 hat die Firma, die Star-Wars-Spielzeuge herstellt, ihren Fans ein besonderes Angebot unterbreitet: Schickt vier Kassenzettel ein, und ihr bekommt einen Boba Fett Bounty Hunter, der Raketen aus seinem Rucksack abschießt, gratis ( siehe Bild 8 ). Wenn man die billige kleine Plastikfeder des Rucksacks gelöst hat, sind die billigen kleinen Plastikr aketen tatsächlich zehn Zentimeter weit »geflogen«.
    Natürlich haben sich die Kinder dieser Welt wie verrückt auf dieses Ding gefreut. Weil die Kinder dieser Welt großartig sind. Doch nachdem die Firma ein paar wenige Prototypen hergestellt hatte, musste sie leider einsehen, dass die großartigen kleinen Kinder ersticken würden, wenn sie die Plastikraketen verschluckten.
    Die Raketen abschießende Boba-Fett-Actionfigur wurde also nie auf den Markt gebracht, was zu erheblicher Enttäuschung führte. Für Freaks in einem ge wissen Alter stellt diese Figur quasi den Heiligen Gral der Star-Wars-Reliquien dar. Das Spielzeug, das ihnen versprochen wurde, das sie immer gewollt und nie bekommen haben. Das Spielzeug, das ihrem Leben einen Sinn gegeben hätte.
    Nur zwei Dutzend Prototypen wurden hergestellt. Weniger als die Hälfte davon existiert noch. Und nur eine einzige Figur ist komplett bemalt und verfügt über die eingebaute Feder sowie die Originalrakete und kann daher mit vollem Recht als Raketen abschießende Boba-Fett-Actionfigur bezeichnet werden.
    Sie befindet sich im Besitz eines afrikanischen Diktators, und ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass er sie um keinen Preis der Welt verkaufen würde. 42 Mehr braucht man nicht zu sagen, denn normalerweise tut er alles, um irgendwie an Geld ranzukommen.

    Bild 8 : Schickt vier Kassenzettel ein, und ihr bekommt einen Boba Fett Bounty Hunter, der Raketen aus seinem Rucksack abschießt, gratis.

    Ich sitze auf dem Klo und stopfe Süßigkeiten in mich hinein, bis es zur Pause klingelt. Wichtige Aufgaben stehen mir bevor. Ich werde Sheldrake anweisen, das Luftschiff startklar zu machen.

Kapitel 10
    Jungs sind Idioten
    Mädchen sind natürlich auch Idioten, aber Jungs sind doch ganz besondere Idioten.
    Ein Mädchen würde bei einer Abstimmung zum Beispiel ohne Weiteres einen Jungen wählen. Oder einen Kinofilm ansehen, in dem ein Junge eine Hauptrolle spielt, oder ein Buch kaufen, in dem ein Junge der Held 43 ist. Doch andersrum Fehlanzeige. Ihre Spatzenhirne kommen gar nicht auf die Idee, dass Mädchen ihnen ähnlich sein könnten. Als würden sie Mädchen kaum als menschliche Wesen betrachten.
    Was Liz Twombley bei dieser Wahl ein erhebliches

Weitere Kostenlose Bücher