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Ich Bin Gott

Titel: Ich Bin Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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LaMarr.«
    » Ich kann es kaum erwarten, dir zu beweisen, wie Recht du hast. Wiedersehen, du Schnappschussknipser, versuch es doch einmal beim Glücksrad, vielleicht klappt das besser.«
    Russells Kiefer verkrampfte sich. Er legte auf und kappte den Nachhall von LaMarr Monroes Lachen. Dieser Mann war eines der größten Arschlöcher, die das Nachtleben von New York bevölkerten, aber leider war Russell nur allzu bewusst, dass er es ernst meinte. Er war der Typ, der sein Wort hielt, vor allem wenn die Gefahr bestand, dass er sein Gesicht verlieren könnte.
    Russell ging ins Schlafzimmer, zog sich aus und warf seine Kleidung auf den Boden. Die zerrissene Jacke war bereits im Mülleimer gelandet. Dann ging er ins Badezimmer und zwang sich, eine Dusche zu nehmen und sich zu rasieren, wobei er versucht war, den Schaum auf dem Spiegel zu verteilen. Um sein Gesicht nicht sehen zu müssen. Um diesen Gesichtsausdruck nicht sehen zu müssen. Danach fühlte er sich allein, was für ihn hieß, ohne etwas zu trinken, ohne Kokain und ohne einen Cent in der Tasche zu Hause zu sitzen.
    Das Apartment, in dem er lebte, gehörte offiziell ihm, doch in Wirklichkeit war es auf den Namen eines der Familienunternehmen angemeldet. Die Möbel hatte ein von seiner Mutter bezahlter Raumgestalter aus dem breitgefächerten Angebot günstiger Möbelgeschäfte wie IKEA und so ausgesucht. Weil alle nur zu gut wussten, dass Russell jeden Wertgegenstand, den er in die Finger bekam, gleich wieder verkaufen und das Geld an Spieltischen investieren würde.
    In der Vergangenheit war das häufig geschehen.
    Autos, Uhren, Gemälde, Teppiche.
    Alles.
    Mit destruktiver Wut und manischer Präzision.
    Russell setzte sich auf das Sofa. Er könnte Miriam anrufen oder ein anderes der Models, mit denen er sich in letzter Zeit getroffen hatte. Aber wenn er sie hier zu Hause empfing, musste er auch ein bisschen Schnee springen lassen. Und er musste flüssig sein, um mit ihnen ausgehen zu können. Jetzt, da in seinem Innern eine große Leere herrschte, hatte er das Bedürfnis, wenigstens Dinge um sich herum zu haben. Aber jedes dieser Dinge kostete Geld. Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf.
    Ein Name, besser gesagt.
    Ziggy.
    Dieses farblose Männchen hatte er vor einigen Jahren kennen gelernt. Ziggy war ein Informant seines Bruders gewesen und hatte ihn hin und wieder über interessante Vorfälle in der Stadt informiert, Dinge von » hinter der Front « , die man wissen musste, weil aus allem irgendwann eine Nachricht werden konnte. Nach Roberts Tod waren sie aus ganz anderen Gründen in Kontakt geblieben. Einer dieser Gründe war, dass Ziggy ihm in memoriam Robert alles verschaffte, was er brauchte, zur Not auch auf Pump. Manchmal, wenn ihm, wie jetzt, das Wasser bis zum Halse stand, lieh er ihm sogar kleinere Summen. Russell kannte den Grund für diese Anhänglichkeit und dieses Vertrauen nicht. Es war einfach so, und hin und wieder profitierte er davon.
    Leider benutzte Ziggy kein Handy, und der Weg zu seiner Wohnung war weit. Nachdem Russell einige Male nervös zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer hin und her gegangen war, fasste er einen Entschluss. Er ging in die Tiefgarage und holte sein Auto, das er selten und ungern fuhr. Vielleicht weil es ein billiger Nissan war und im Fahrzeugschein nicht sein Name stand. Er überprüfte, ob das Auto genug Benzin für Hin- und Rückfahrt hatte, und fuhr los in Richtung Brooklyn, wo Ziggy wohnte. Die Strecke legte er fast blind zurück, ohne die vorbeifliegende Stadt zu beachten, seine Rache dafür, dass auch sie ihn nicht beachtete.
    Die Lippe tat ihm weh, und trotz der Sonnenbrille brannten seine Augen.
    Russell fuhr über die Brücke, ignorierte die Skyline von Manhattan und die der Brooklyn Hights und erreichte die Viertel, in denen unbedeutende Leute unbedeutende Leben lebten. Orte ohne Illusionen und ohne Einfluss, mit groben Strichen in den verblichenen Farben der Wirklichkeit skizziert. Orte, die er häufig aufsuchte, weil dort die illegalen Spielhallen entstanden und jedermanns Bedürfnisse befriedigt wurden.
    Wenig Skrupel und viel Geld vorausgesetzt.
    Ohne es zu merken, war er an Ziggys Haus angelangt. Er parkte ein Stückchen weiter und ging die paar Schritte zurück. Am Haus angekommen, drückte er die Eingangstür auf und stieg die Treppe zum Souterrain hinunter. Hier gab es keine Türwächter, und Gegensprechanlagen waren eine längst obsolete Formalität. Am Ende der Treppe bog er nach links ab. Die

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