Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden
Angewohnheiten, die wir einfach so aufgeben können. Aber es ist möglich, durch ein gezieltes Training die Körperhaltung dauerhaft zu verändern und damit auch eine Wirkung auf unseren emotionalen und mentalen Zustand zu erzielen.
Für diesen Effekt brauchen Sie nicht unbedingt Yoga-Übungen. Ich habe viele Jahre als Fitnesstrainerin gearbeitet und weiß, dass sich mit einem ganzheitlichen, funktionalen (!) Fitnesstraining viele Verbesserungen erzielen lassen. Asanas wirken jedoch auf vielfältige Weise und setzen auf unterschiedlichen Ebenen an. Sie haben nicht nur einen Effekt auf den Bewegungsapparat, auf Herz und Kreislauf, auf Lunge und Atmung, sondern auch auf das Nervensystem und auf innere Orange wie Nieren, Magen, Darm, Leber und Milz. Außerdem haben sie eine ausgleichende Wirkung auf das Hormonsystem, das alle Körperfunktionen vom Wachstum über die Fortpflanzung bis hin zum täglichen Verdauungsvorgang steuert, und einen aktivierenden Effekt auf die Chakren, unsere feinstofflichen Energiezentren. Kurz, Asanas helfen uns, das optimale Zusammenspiel aller Körpersysteme wiederherzustellen und den freien Fluss der Lebensenergie zu fördern. Das wirkt sich auf unser ganzes Sein aus. Nicht umsonst ist oft zu hören, dass Yoga-Übungen Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. Wer Asanas praktiziert, erfährt jedenfalls sehr bald eine spürbare Wirkung: zum Beispiel ein vorher nicht gekanntes Gefühl der Entspannung, merklich mehr körperliche und geistige Flexibilität, deutlich weniger Verspannungen oder Schmerzen, mehr Energie, neue Vitalität und Kraft, geistige Klarheit, bessere Immunabwehr, neues Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen oder einfach mehr Lebensfreude. Die meisten Menschen sind nach einer Yoga-Stunde nicht erschöpft wie nach einem Sportprogramm, sondern fühlen sich ruhig und ausgeglichen und gleichzeitig kraftvoll und energiegeladen.
Sollten Sie gerade erst mit der Asana-Praxis beginnen oder jetzt Lust darauf bekommen, suchen Sie sich bitte einen kompetenten Lehrer, der Yoga auf eine Art und Weise unterrichtet, die Ihnen persönlich liegt, zu dem Sie Vertrauen fassen können und bei dem Sie sich gut aufgehoben fühlen. Die Auswahl ist wirklich vielfältig und anfangs wohl gerade deswegen verwirrend.
Vollkommen präsent sein
„Yoga“ hat bei uns viele Gesichter. Es gibt mittlerweile unzählige Yoga-Richtungen, die sich unter anderem darin unterscheiden, welche Asanas in welcher Reihenfolge praktiziert und auf welche Art und Weise die Haltungen ausgeführt werden. Manche Stile sind dynamischer, aktiver und kraftvoller, wie Ashtanga Yoga, andere statischer und ruhiger mit lange gehaltenen Positionen, wie Yin Yoga. In manchen Schulen liegt der Schwerpunkt auf den Körperhaltungen und der korrekten Ausrichtung, in anderen Richtungen werden Mantras gesungen, Mudras geformt oder Chakren gereinigt. Der Zugang ist oft sehr unterschiedlich, Techniken werden von Lehrer zu Lehrer anders erklärt und selbst die Ausführung ein und derselben Asana kann in den einzelnen Richtungen sehr verschieden sein. Das kann mitunter recht frustrierend sein. Eines habe ich zumindest mittlerweile begriffen: Auf diesem Weg lernt man nie aus und es gibt immer etwas Neues zu erfahren.
Bleibt die Frage: Wann ist Yoga „Yoga“? Was macht Yoga wirklich aus? Im Raja Yoga ist Yoga jener innere Zustand, in dem der Geist zur Ruhe kommt. Yoga ist keine Tätigkeit, sondern ein Seins-Zustand. In diesem Sinn ist jede Art von Yoga-Übung letztlich ein Werkzeug, das uns hilft, den Kopf zu klären und zu uns selbst zu finden. Gleichgültig, ob wir Asanas dynamisch oder statisch praktizieren, ob wir mit einer speziellen Atemtechnik üben oder Mudras formen, das Wesentlichste ist Bewusstsein und Achtsamkeit. Das heißt, in jede Position achtsam hineinzugehen, bewusst zu verweilen, die Haltung bewusst aufzulösen und bei alldem bewusst zu atmen. Im Gegensatz zum Geist ist der Körper immer im Hier und Jetzt. Wenn wir unseren Geist auf die Vorgänge im Körper ausrichten, sind wir gegenwärtig. So wird die Asana-Praxis zu einer Form der Meditation.
Sthira sukham asanam: Die ideale Haltung ist stabil und leicht zu gleich, so lautet Patanjalis Richtlinie. Das gilt nicht nur im Meditationssitz. In jeder Körperposition können wir uns darin üben, still zu halten, uns zu sammeln und zu zentrieren. Ist der Körper stabil verankert, dann wirkt diese Qualität auch auf den Geist. Der Geist kann zur Ruhe kommen, statt wie üblich
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