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Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Titel: Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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zu laufen begannen, begriff er, dass ihn die Strafe für seine Vergehen ereilt hatte.

26
     
    Nachdem Will zwei Tage vergeblich versucht hatte, Herrn oder Frau Strauss daheim anzutreffen, fuhr er zum Schiller-Gymnasium.
    Im Schulsekretariat erfuhr Will Prenker, dass Oliver Strauss vom Unterricht freigestellt worden war. Einzelheiten teilte man ihm nicht mit, aber die freundliche Sekretärin nahm an, es sei wegen der Morde. Vermutlich leide der freundliche Junge zu sehr darunter. Er war für zwei Monate freigestellt und würde die Klasse, wenn es sein musste, wiederholen. Na und? Die Hauptsache war, es ging ihm bald besser und er würde das Schulgelände wieder ohne Angst betreten.
    Um Haaresbreite hätte Will gelacht. Wenn ihr wüsstet!
    Es dauerte zwei Stunden und er erfuhr, dass die Familie Strauss verreist war.
    Wohin, fragte sich Will, der nun sicher war, keiner fixen Idee aufzusitzen.
    Die Nachbarn gaben bereitwillig Auskunft. Zwar kenne man die Familie Strauss hier in Grunewald noch nicht so lange, aber es war bei einem Straßenfest davon die Rede gewesen, sie würden jährlich nach Gran Canaria reisen.
    Gran Canaria!
    Nun kam Elvira Kreidler ins Spiel und am Ende des Tages hatte sie herausgefunden, dass die Familie Strauss tatsächlich einen Flieger nach Las Palmas genommen hatte. Sogar die Menge des Gepäckes konnte ermittelt werden, fast 20 Kilo Übergewicht.
    » Die planen einen längeren Aufenthalt«, sagte Will.
    Elvira nickte und nippte an ihrem Mineralwasser. »Um ehrlich zu sein, kam mir deine These ziemlich weit hergeholt vor, aber nun glaube ich auch daran.«
    » Ich würde gerne mit dem Arzt reden, der die Freistellung attestiert hat.«
    » Den Namen bekommst du nur, wenn wir offiziell werden«, sagte Elvira. »Zumindest muss das Attest Hand und Fuß haben. Die Schulbehörden sind strenger denn je.«
    » Und das ist jetzt unmöglich? Noch nichts Offizielles?«
    » Ich glaube nicht, dass wir einen richterlichen Beschluss bekommen. Noch nicht«, gab Elvira zurück. »Es könnte alles ein großer Zufall sein. Wenn sich das herausstellt, wird man mich nackt am Brandenburger Tor erschießen.«
    » Also reise ich auf die Insel«, stellte Will fest.
    Sie stand auf, kam um den Tisch und küsste ihn.
    Nach einer langen Nacht voller Liebe, Schweiß und geflüsterten Schwüren hatte Will sich gefragt, wieso er so kurze Zeit nach Janines grausamen Tod in der Lage war, erneut eine Beziehung zu einer Frau einzugehen.
    Elvira hatte ihm das Argument aus dem Mund geküsst. »Deine Seele braucht Ruhe. Du musst die schrecklichen Dinge vergessen. Und dagegen hilft am besten guter Sex.«
    Viel mehr schien sie nicht zu wollen, was Will nicht Unrecht war. Für eine enge Liaison war er noch nicht gerüstet.
    Hatte er mit Janine je mehr gehabt als Sex? Männlein und Frauchen hatten sie gewiss nicht gespielt und Hand in Hand waren sie nie gegangen.
    Je älter Will wurde, desto anstrengender schienen ihm Beziehungen zu werden. Es fehlte das entspannte Gefühl zu einem Verhältnis, welches jederzeit wieder enden konnte. Dann vermisste er seine viel zu früh tödlich verunglückte Veronika und das Kind, das sie in sich getragen hatte. Wäre das nicht geschehen, wäre sein ganzes Leben in anderen Bahnen verlaufen.
    »Schau nicht so traurig, schöner Mann«, lächelte Elvira, die sich als erstaunlich anschmiegsam und liebesbedürftig erwiesen hatte. »Gehe nach Gran Canaria, schnapp die Familie Strauss, hole dir einen knallharten Beweis und ich lasse die Kavallerie ausrücken. Ihr Sohn kommt in die Psychiatrie und die Eltern bitten wir zum vertraulichen Gespräch und schließlich wegen Mithilfe vor Gericht.«
    Will knurrte ungehalten. »Und wer zahlt?«
    » Wir werden klammheimlich rauszukriegen versuchen, wo die Familie Strauss sich aufhält. Das dürfte eine Sache von ein oder zwei Tagen sein. In dieser Zeit suche dir einen Flieger. Die Rechnung bezahlen wir. Wie du sicherlich noch weißt, haben wir dafür einen kleinen Topf, den die böse Hexe im Knusperhaus vergraben hat.«
    Es klopfte und Elvira löste sich von Will.
    Lotte Crommer streckte den Kopf zur Tür hinein. »Frau Kreidler«, wisperte sie. »Der Oberstaatsanwalt.«
    » Schon wieder?«
    » Ja, er wartet.«
    » Mist!«
    Die Tür schloss sich und Will fragte: »Er macht dir Probleme, nicht wahr?«
    » Sagen wir es mal so ... rausschmeißen können sie mich nicht, aber sie könnten mich zum Wachdienst nach Timbuktu abkommandieren oder so. Und wie es aussieht, wäre

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