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Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Titel: Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Maßgefertigte Schuhe. Button-Down-Kragen. Blitzende Manschettenknöpfe und tadellose Frisuren.
    Die letzten zwei Gäste kamen aus Deutschland. Einer aus Berlin, der andere aus Düsseldorf. Sie reisten mit dem eigenen Wagen an, sodass die Audis losfuhren.
    Zehn internationale Gäste. Acht Männer und zwei Frauen. Sie alle hatten eine gemeinsame Leidenschaft: Sie waren Gourmets.

42
     
    Justizvollzugsanstalt Berlin Moabit, Ebene 3, Raum 214.
    Zwei Männer, gegenüber an einem Tisch. Neonbeleuchtung, eine Stahltür, eine Gittertür, keine Fenster.
    »Schön, Sie wiederzusehen, Herr Prenker«, sagte Uwe Caffé jovial. Er stützte sich auf die Tischplatte.
    Erneut war Will erstaunt, wie schmal dieser Mann wirkte, Typ Buchhalter mit freundlicher Ausstrahlung.
    Caffé sagte: »Ich vermute, Sie haben einen wichtigen Grund, um mich nach so kurzer Zeit wieder zu besuchen.«
    Wie gewählt der Mann sich ausdrückte. Will blickte ihn an und begriff, dass er Uwe Caffé unheimlich und sympathisch gleichermaßen fand. Zuerst berichtete er, dass er Rieger und den Jungen gefunden hatte. Er ließ nichts aus.
    Caffé lächelte. »Sagte ich nicht, dass Sie wieder ein Bulle sein sollen? Nun hatten Sie Erfolg. Ich gratuliere Ihnen. Das gibt Ihnen Stoff für ein weiteres Buch.«
    »Was sagt Ihnen der Begriff Kochkurs?«
    Caffé blinzelte. »Deshalb sind Sie hier? Wollen Sie gemeinsam mit mir kochen?«
    » Unsinn«, sagte Will. Dann erzählte er die weitere Geschichte und von seiner Annahme, dass es sich nicht um einen Kochkurs handelte.
    » Also ist Dr. Rieger wieder in Berlin«, stellte Caffé sachlich fest. »Und er hat einen kleinen Mörder im Gepäck. Pikant, dass es ausgerechnet der Mörder seiner über alles geliebten Tochter ist. Können Sie sich vorstellen, was Rieger mit dem Bengel macht, wenn er das erfährt ... falls das nicht schon geschehen ist.«
    Will grauste bei der Vorstellung.
    »Herr Prenker, das stellen wir uns besser nicht vor.« Caffé nickte und wirkte nachdenklich. Sein Kopf schnellte hoch, die Augen blitzten kalt. »Warum sollte ich Ihnen helfen?«
    » Um das Leben des Jungen zu retten.«
    » Mitgefühl bedeutet Leidenschaft für alle. Diese Leidenschaft besitze ich leider nicht. Lesen Sie sich die Akten von Dr. Rieger durch und Sie wissen, mit wem Sie sprechen.«
    » Sie sind ein kranker Mann, Herr Caffé.«
    » Das bezweifele ich nicht.«
    » Hesse sagte, man solle lernen, eine Zeitlang mehr an andere als an sich zu denken. Es sei der einzige Weg zur Heilung.«
    » Und wer sagt Ihnen, dass ich geheilt sein will?«
    Will stutzte. Ja, verdammt, wer sagte das? Caffé fühlte sich in seiner Rolle offensichtlich wohl, vermutlich hielt sie ihn am Leben und erleichterte seine Zeit im Gefängnis.
    »Mitgefühl, Herr Caffé. Der Junge hat Ihnen nichts getan.«
    » Das hatten meine Opfer auch nicht. Außerdem ...« der Mann lächelte breit. »Warum sind Sie so unerschütterlich in Ihrem Glauben, ich wisse etwas von diesem ... Kochkurs?«
    » Weil es sich um ein Codewort handeln muss. Um einen ...«
    » Ich weiß, was Sie meinen, Prenker. Sehen Sie, Dr. Rieger hat meinen Intellekt stets respektiert. Er war bisher der einzige Mensch, der das tat. Hier behandelt man mich wie Abschaum, und glauben Sie mir, die Gefängniswärter in einem deutschen Gefängnis sind nicht viel besser als die eines US-Knasts. Arme Seelen, die sich im wirklichen Leben nicht zurechtfinden und sich freiwillig einsperren, um das zu besitzen, was ihnen die Gesellschaft sonst nie zugestehen würde: Macht! Sie alle respektieren mich nicht, Mann. Halten Sie mich also bitte nicht für blöd!«
    » Verzeihen Sie«, sagte Will. »Das hatte ich nicht vor.«
    » Wie klein ihr alle seid, wenn ihr etwas wollt, wenn euch der Arsch auf Grundeis geht, nicht wahr? Am liebsten würden Sie mir das Gesicht polieren, doch für Ihr Ziel spielen Sie den unterwürfigen Ex-Polizisten.«
    Will spürte Zorn in sich aufsteigen. Er legte die Handflächen auf den Tisch, eine endgültige Geste, bevor er aufstehen und gehen würde.
    »Warten Sie«, deutete der Gefangene die Geste richtig.
    » Warum sollte ich das tun, Caffé? Sie können oder wollen mir nicht helfen. Vermutlich, weil Sie Ihren Freund Rieger schützen wollen.«
    » Ich bat Sie zu warten.«
    Will lehnte sich zurück und zog theatralisch die Handflächen über den Tisch und ließ sie auf seine Knie sinken. Die Männer taxierten sich und für eine Weile herrschte eine unangenehme Stille.
    »Ich möchte einen iPod,

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