Ich denke, also spinn ich - warum wir uns oft anders verhalten, als wir wollen
entweder ein großzügigeres Trinkgeld abgeben (was Sie tun sollten – das ist wirklich ein Knochenjob) oder aber sich noch einen
drink for the road
gönnen. Aus demselben Grund bekommen Sie zum Beispiel in den Casinos in Las Vegas auf einen Geldschein viele sogenannte Quarters (2 5-Cent -Mün zen ) ausbezahlt – die können Sie nämlich gleich in einen der vielen Spielautomaten stecken.
Auch für den Alltag lässt sich einiges lernen: Falls Sie zu denjenigen Menschen gehören, die am Ende des Geldes immer noch zu viel Monat übrig haben, sollten Sie ihre Geldbörse mit größeren Scheinen ausstatten und weniger mit Münzen und 5- oder 1 0-Euro -Scheinen. Falls Sie hingegen zu Geiz neigen, würde etwas Klimpergeld in der Brieftasche Ihrem Sozialimage womöglich ganz guttun. Oder wie ein mexikanisches Sprichwort sagt: Auf kleine Scheine muss man aufpassen – große achten auf sich selbst.
FÜR SCHNELLE AHA-EFFEKTE:
ANKER-EFFEKT
Um den Wert einer Sache bemessen zu können, sucht unser Gehirn ständig nach Vergleichswerten. Findet es diese nicht, reicht ihm auch einex beliebige Zahl. Schlaue Verkäufer ankern so unsere Preisvorstellungen.
KONTRASTPRINZIP
Seien Sie auf der Hut, wenn man Ihnen zwei völlig konträre Angebote gegenüberstellt – häufig ist es ein Versuch, Ihre Wahrnehmung zu lenken.
REAKTANZ-EFFEKT
Um uns zum Kauf von Produkten zu bringen, reicht es oft, uns deren Knappheit vor Augen zu führen.
FRAMING-EFFEKT
Konsumenten kaufen lieber Fleisch, das zu 75 Prozent aus Magerfleisch besteht, als solches, das 25 Prozent Fett enthält. Dabei ist das pure Wahrnehmungslenkung.
ZERO-PRICE-EFFEKT
Die meisten Gratisofferten zielen auf einen manipulativen Mitnahme Effekt. Und am Ende kauft man im Schlepptau mehr Produkte, als man wollte.
REZIPROZITÄTS-EFFEKT
Wer beschenkt wurde, fühlt sich hernach seltsam verpflichtet, etwas zurückzugeben. Genau das ist häufig auch der Plan dahinter.
ENDOWMENT-EFFEKT
Fassen Sie beim Einkaufen bloß nichts an! Sobald wir einen Gegenstand gefühlt besitzen, steigt in unseren Augen dessen monetärer Wert.
NAME-LETTER-EFFEKT
Wer nicht weiß, welchen Joghurt, Käse oder Wein er kaufen soll, wählt häufig solche Marken, deren erster Buchstabe sich mit seinem Vornamen deckt.
FRAGE-EFFEKT
Jemanden eine Frage beantworten zu lassen, kann dessen Verhalten massiv beeinflussen.
DECOY-EFFEKT
Wenn wir uns zwischen zwei Alternativen entscheiden müssen, fällt uns die Wahl leichter, sobald eine dritte Option ins Spiel kommt.
WERT-EFFEKT
Je mehr uns etwas gekostet hat, desto mehr schätzen wir es und assoziieren damit eine hohe Qualität – was einige Quacksalber schamlos ausnutzen.
ASSIMILATIONS-EFFEKT
Wir finden Menschen und Produkte begehrenswerter, wenn diese zusammen mit Gegenständen oder Personen präsentiert werden, die ein positives Image besitzen.
VEBLEN-EFFEKT
Obwohl kein Mensch Luxusprodukte braucht, steigt ihre Attraktivität mit dem Preis: Je teurer, desto begehrter sind sie.
DIDEROT-EFFEKT
Haben wir uns einmal für ein Luxusprodukt entschieden, kaufen wir meist noch andere dazu – nicht zuletzt, damit alles zusammenpasst.
MERE-EXPOSURE-EFFEKT
Je häufiger wir einem Produkt begegnen, desto sympathischer wird es uns. Deshalb funktioniert auch Schleichwerbung so gut.
SLEEPER-EFFEKT
Wer sich von Werbung lang genug berieseln lässt, denkt irgendwann nicht mehr darüber nach, dass ihm da jemand etwas verkaufen will, und zieht dessen Aussagen nicht mehr in Zweifel.
HALO-EFFEKT
Wenn einzelne Eigenschaften einer Marke oder einer Person dominant auf uns wirken, erzeugen sie einen überstrahlenden Gesamteindruck – der aber leider völlig falsch sein kann.
WANDFARBEN-EFFEKT
Gelbe Zimmer mögen wir lieber, essen darin aber auch mehr; in blauen bleiben wir länger und entspannen besser. Rote Räume dagegen machen die Besucher geselliger.
DENOMINATIONS-EFFEKT
Wer Geld sparen will, sollte möglichst große Scheine im Portemonnaie tragen; wer etwas gegen seinen Geiz unternehmen will, lieber Münzen.
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ART UND WEISE
– Wie wir denken –
Unser Gehirn verfügt über rund 100 Milliarden Nervenzellen, von denen jede mit einer anderen über eine von 15 000 Synapsen verbunden sein kann. Eine gute Sache. Und doch können wir bewusst nie mehr als einen Gedanken gleichzeitig denken. Und überhaupt: Was heißt das eigentlich – denken? Schischkoffs ›Philosophisches Wörterbuch‹ versteht darunter
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